Finland mit dem Wohnwagen

Dienstag, 2/9

220 km

Ja, wir hatten eine sehr ruhige Nacht. Gegen 9 Uhr wurde ich wach, leider mit sehr heftigen Kopfschmerzen. Ich mußte mich total verlegen haben, denn mein Nacken war steif, und auch der Rücken schmerzte. Rainer bestrahlte mich und gab mir Reizstrom, zusätzlich dann noch 2 Tabletten. So verzichteten wir auf die Wanderung zu der im Naturpark gelegenen Amethystmine. Wir machten nur einen kleinen Spaziergang und sammelten einige Blaubeeren fürs Müsli. An der Hauptstraße gab es ein großes Touristenzentrum mit Information und einer kleinen Ausstellung. Dort trafen wir auch wieder Rentiere.
Erst am frühen Nachmittag ließen die Schmerzen langsam nach. Von der schönen Landschaft gen Norden hatte ich nicht so viel. Sie ist wirklich schön und so abwechselungsreich. Je weiter wir nach Norden kamen, desto bunter wurden die Pflanzen und Bäume, der Herbst hielt seinen Einzug. Immer wieder sah man große Flächen von Weidenröschen. Die Blätter waren jetzt rot und obendrauf die zarten weißen Samenstände, bezaubernder Anblick in seiner Leichtigkeit. Ab und zu hielten wir an einem Verkaufladen, die hier nicht nur Nippes sondern auch schöne Samekunst anboten. Außer ein paar Pins erstanden wir noch ein Ripa, Schneehuhn, aus Glas und ein Stück geräucherten Sik (Felchen). Er war noch fast warm und zerging auf der Zunge. Je höher wir kamen desto sandiger wurden die Böden und kleiner die Bäume. Dann war die Baumgrenze erreicht, und es ging flott bergab. Es wurde wieder grüner. Ich war darüber verwundert, aber dann wurde es mir bewußt, hier wuchsen wieder viele Kiefern und Fichten, aber kaum Laubbäume. Seen und Flüsse begleiteten uns, und so war Ivalo, 40 km vor Inari, bald erreicht. Nun war es nicht mehr weit bis Ukonjärvi, wo wir auf dem Campingplatz unseren Wohnwagen aufstellten. Rainer kannte ihn von seiner ersten großen Skandinavienfahrt vor 29 Jahren. Ich wollte hier vor 11 Jahren her, aber da war er komplett ausgebucht.