Großbritannien - querbeet

Reisezeit: Mai / Juni 2012  |  von Doris Sutter

Aberdeen und Falkirk Wheel

Aberdeen

29.05. Wir zählen 10 Karnickel, die um uns herum hüpfen, als wir frühstücken. Es ist kühl und diesig und die Duschen sind nicht geheizt und auch nicht besonders einladend, so verzichten wir auf eine Dusche. Toilette und Müll entsorgen, Schlüssel einwerfen und wir sind auf der Autobahn nach Aberdeen. Um die Geschichte abzukürzen... es gibt keinen Fischmarkt mehr. Ich komme also nicht in den Genuss einer professionellen Fischauktion. Es gäbe keine Fische mehr in der Nordsee, erklärt uns ein Hafenarbeiter. Er weist uns aber den Weg zu einem Fischumschlagplatz auf dem wir auch eine Weile parken dürfen, um einen Rundgang durch die Stadt und den Hafen zu machen. Von Aberdeen aus werden die britischen Bohrinseln in der Nordsee versorgt. Aberdeen ist ein Paradebeispiel für die Unterschiede zwischen einer verlotterten Hafenstadt, restaurieren Altertümern und einer flotten Fußgängerzone. Direkt vor uns schlägt mitten in der Stadt eine Raubmöwe eine Taube, haut sie so lange auf den Boden, bis sie tot ist und beginnt sofort sie zu fressen. Außer dem Hafen, den großen Fähren, Arbeits- und Versorgungsschiffen kann uns nichts so richtig faszinieren und zwei Stunden später sind wir wieder auf der

Falkirk Wheels

Das Hebewerk von Falkirk ist unser Ziel. Falkirk Wheel ist die erste und einzige sich drehende Schiffshebeanlage der Welt. Es verbindet den Forth und Clyde Canal mit dem 35 m höher liegenden Union Canal. Es ersetzt eine 11stufige Schleusentreppe. Und natürlich machen wir auch einen Fußmarsch zum Antonine Wall.
Während eines Aufenthaltes auf der Insel gab Kaiser Hadrian 122 den Befehl, die Grenze zwischen der römischen Provinz und dem Norden der Insel durch eine aufwändige Befestigungsanlage zu markieren: Dies war der Hadrianswall, der der Linie Tyne-Solway Firth folgte. Die Römer versuchten 142 dennoch, nach der Okkupation der schottischen Lowlands unter Hadrians Nachfolger Antoninus Pius die Grenze hinter den Flüssen Clyde und Forth zu stabilisieren, indem sie den Antoninuswall erbauten. Dieses neue Wallsystem wehrte nicht nur relativ wirksam die Einfälle der Nordstämme ab, sondern erleichterte auch wesentlich die Kontrolle über den Handel mit den dahinter liegenden Gebieten. Bereits um 162 wurden aber viele Truppen wieder vom Antoninus- an den Hadrianswall zurückverlegt. Unter Kaiser Marcus Aurelius und seinem Sohn Commodus musste man um 180 heftige Angriffe der Pikten abwehren, wobei sich der Offizier Lucius Artorius Castus besonders auszeichnete. Commodus verzichtete auf eine Gegenoffensive, was zu Unruhen und Meutereien der römischen Truppen führte, und nahm die Grenze um 180 endgültig wieder zurück an den Hadrianswall. Damit trat eine vorläufige Beruhigung ein.
Also von den Römern als Schutzwall gegen die wilden Angriffe aus dem Norden gebaut, sind die Überreste heute eher enttäuschend. Immerhin... wir haben sie gesehen und können mitreden. Und den Hadrians Wall werden wir auch noch sehen.

Auf der anderen Kanalseite hat das Hebewerk einen Parkplatz, den man auch over night kostenlos nutzen kann. Für den Parkplatz direkt am Hebewerk wollen sie 10 Pfund für eine Nacht. Ein anstrengender Tag. Morgen suchen wir uns einen Platz nahe Edinburgh. Wenn es bezahlbar ist, bleiben wir evtl. zwei oder drei Tage.

so sieht das aus... auf der Autobahn

so sieht das aus... auf der Autobahn

kommt man näher, sieht man, dass es Traktor ist...

kommt man näher, sieht man, dass es Traktor ist...

und einige Meilen weiter kommt die nächste "Kreuzung" auf der Autobahn

und einige Meilen weiter kommt die nächste "Kreuzung" auf der Autobahn

© Doris Sutter, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn Wassersportler mit dem Wohnmobil unterwegs sind, kann das nur spannend werden... Begleitet uns auf unserer Reise mit dem Wohnmobil durch England, Cornwall, Wales und Schottland.
Details:
Aufbruch: Mai 2012
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: Juni 2012
Reiseziele: Großbritannien
Belgien
Frankreich
Der Autor
 
Doris Sutter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Doris sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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