Irland - Die Counties Donegal und Sligo - Juni 2013

Reisezeit: Juni 2013  |  von Karolina S.

Dublin, Knowth/Newgrange, Buncrana

Quer durchs Land - Von Dublin über Sligo bis in den Nordwesten

Bevor es nach Buncrana auf die Halbinsel Inishowen ging, wollte ich noch das Ganggrab Newgrange besichtigen.

Zwei der drei großen Ganggräber Irlands, Newgrange und Knowth, sind nur durch das Besucherzentrum Brú na Bóinne zu erreichen. Dieses befindet sich 2 km westlich von Donore auf der Südseite des Boyne.
Beim Navigationsgerät sollte man entweder Brú na Bóinne Visitor Centre oder folgende GPS Koordinaten eingeben N53.694567 W6.4463

Vom Besucherzentrum aus fahren Shuttlebusse zu den einzelnen Führungen.
Aktuelle Infromationen zu Öffnungszeiten und Eintrittskosten sind auf der Internetseite des Besucherzentrums zu finden. http://www.newgrange.com/visitor.htm

Zwar wollte ich eigentlich einen Mittagsstop in "The Strand Bar" in Sligo machen, aber als ich dann ins Besucherzentrum getreten bin, habe ich mich kurzerhand umentschlossen und mich für beide Touren, also nach Newgrange und Knowth angemeldet.
Wann werde ich denn sonst nochmals Gelegenheit haben das zu sehen?!

Die Anmeldugn funktioniert so: Man betritt das Besucherzentrum und wird gefragt, was man gerne sehen möchte. Da ich zwei Touren machen wollte, bekam ich zwei unterschiedlich farbige Sticker mit Uhrzeiten auf meine Fleecejacke aufgeklebt.

Ich war zur richtigen Zeit (9.35 Uhr Ankunft auf dem Besucherparkplatz) am richtigen Ort (9.40 Uhr im Besucherzentrum), denn um 9.45 Uhr startete eine Tour nach Knowth. Nun aber schnell über den Boyne zu den Shuttelbussen.

An der Haltestelle, die man definitiv nicht verfehlen kann, ging's direkt in einen Bus und ein paar Minuten später durften wir schon vor Knowth aussteigen.

links: eines von ca. 18 kleineren Hügelgräbern
rechts: das große Ganggrab von Knowth. Ursprünglich sah das Ganggrab so aus, wie die kleineren Gräber. Zum Schutz der großen Steine, die mit verschiedenen Mustern verzieht bzw. behauen sind, wurde eine Deckenplatte darüber befestigt.

links: eines von ca. 18 kleineren Hügelgräbern
rechts: das große Ganggrab von Knowth. Ursprünglich sah das Ganggrab so aus, wie die kleineren Gräber. Zum Schutz der großen Steine, die mit verschiedenen Mustern verzieht bzw. behauen sind, wurde eine Deckenplatte darüber befestigt.

Knowth

Von außen sieht dieses Ganggrab nicht sehr spektakulär aus. Eigentlich ein mit Gras bewachsener Hügel, so möchte man meinen.
Aber in Wirklichkeit ist das eines der interessantesten und vor allem ältesten Bauten, die ich gesehen habe.

Diese Ganggräber wurden bereits vor ca. 5000 Jahren erbaut, von Menschen, die wir Steinzeitmenschen nennen. Und oft genug haben wir zum "Steinzeitmensch" das Bild eines dummen, langhaarigen Menschen mit Keule vor Augen. Doch in Wirklichkeit hatten besaßen diese Menschen Sachverstand in Architektur, Technik, Kunst und Astronomie.

Wie auch Newgrange, hat der Sonnenstand in Knowth sehr wahrscheinlich eine wichtige Bedeutung. Hier geht es zwar nicht um die Wintersonnenwende, sondern um die Tage, an denen Tag und Nacht gleichlang sind.

Es hat auch, anders als Newgrange, 2 Gänge.

Es hat auch, anders als Newgrange, 2 Gänge.

Man kann zwar nicht den gesamten Gang von Knowth begehen, jedoch ist ein kleines "Besucherzentrum" innerhalb des Hügels eingerichtet, in dem unterschiedliche Displays Zeit- und Benutzungsphasen von Knowth zeigen oder wie das obere Bild zeigt, den Vergleich der drei Ganggräber untereinander.

Newgrange

Anders als am Tag zuvor, an dem ich mir fast einen Sonnenbrand geholt hätte, war es heute sehr durchwachsen. Kaum, das wir aus dem Raum unter dem Hügel herauskamen, fing es langsam an zu tröpfeln.

Nachdem der Rundganz zuende war und wir zum nicht bedachten Treffpunkt des Shuttlebusses kamen, schüttete es in Strömen.

Endlich kam dann der Bus, der uns zunächst wieder zum Besucherzentrum brachte, um weitere Personen abzuholen.

Natürlich fing dann, als wir in Newgrange waren, die Sonne wieder an zu scheinen, so ist das nun mal in Irland.

Foto zweier Postkarten die ich gekauft habe. 
Bei beiden Fotos ist es leider nicht möglich sie selbst zu schießen. das erste ist natürlich nur aus einem Hellikopter zu machen, das zweite nur, wenn es keine Touristen geben würde. 
Aufgrund dessen, dass aber immer wieder Touren stattfinden, ist es ein Ding der Unmöglichkeit keine Touristen draufzuhaben.

Foto zweier Postkarten die ich gekauft habe.
Bei beiden Fotos ist es leider nicht möglich sie selbst zu schießen. das erste ist natürlich nur aus einem Hellikopter zu machen, das zweite nur, wenn es keine Touristen geben würde.
Aufgrund dessen, dass aber immer wieder Touren stattfinden, ist es ein Ding der Unmöglichkeit keine Touristen draufzuhaben.

Und hier noch einige Anmerkungen, die zum Nachdenken bewegen

Wie auch Knowth und Dowth, wurde Newgrange vor ca. 5000 Jahren erbaut und ist somit älter als die Pyramiden in Ägypten.

Wie auch in Knowth, hat man für den Bau nicht nur Steine aus der Gegend benutzt, sondern Steine gebraucht, die bspw. wie die weißen Quarzsteine aus den 80km entfernten Wicklow Mountains stammen.
Wie konnte man die tonnenschweren Steine transportieren, wenn das Rad noch gar nicht erfunden war, geschweige denn, dass es ausgebaute Strassen gab?
Man transportierte sie mit Hilfe der Flüsse. Und dennoch, war der Bau dadurch nicht viel einfacher.

Die Gesellschaft der Erbauer:
Das durchschnittliche Lebensalter betrug vielleicht einmal max. 30 Jahre. Für den Transport alleine vom Fluss zur "Baustelle Newgrange" brauchten 3 Männer ca. 3 Tage.
Bedenkt man noch die Bevölkerungszahl, rechnet davon Frauen, Kinder und die Alten ab, bleiben nciht mehr viele Männer übrig. Zudem muss man bedenken, dass nicht jeder Mann beim Bau helfen konnte, nicht nur "Handwerker" müssen abgerechnet werden, auch gab es in der Gesellschaft noch andere Arbeit, die für das Überleben wichtig war.
Diese Menschen wussten also, dass als sie den Bau anfingen, sie die Fertigstellung nicht erleben würden. Was hielt diese Gesellschaft zusammen?

Stein in Knowth

Stein in Knowth

Da es doch schon so spät geworden war - es war bereits kurz vor 13 Uhr und ich noch ein gutes Stück Weg vor mir hatte, aß ich am Auto und fuhr ohne größere Pausen und mit einigen Regenschauern nach Buncrana.

Wie immer - weitere Bilder wird es demnächst unter www.sicinska.info geben.

© Karolina S., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die fünfte Irlandreise steht vor der Tür. Diesmal gehts in die nördlichen Counties Sligo und Donegal mit kleinen Abstechern ins Co. Wicklow und Co. Meath. Geplant sind Wanderungen, ein Reitausflug, Surfstunden und natürlich viele tolle Ausblicke.
Details:
Aufbruch: 09.06.2013
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 17.06.2013
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Karolina S. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.