Mit dem Motorrad über den nahen Osten in den hohen Norden

Reisezeit: Juni / Juli 2012  |  von Dirk Wöhrmann

Bergen- die regenreichste Großstadt Europas

Ich muss es ja eigentlich nicht mehr erwähnen und Euch damit langweilen, natürlich ist das Wetter heute morgen so, wie es gestern Abend aufgehört hat. Es regnet.
Die heutige Etappe ist aber nicht lang, es sind nur ca. 160 km bis zu meinem heutigen Ziel, der zweitgrößten Stadt Norwegens, Bergen.
Bergen hat ca. 263000 Einwohner und war in der Vergangenheit schon einmal die Hauptstadt Norwegens sowie ein Hansekontor, weshalb Bergen auch oft "Hansestadt" genannt wird.
Nach mehreren verheerenden Stadtbränden (1702, 1855, 1916), die durch die typisch norwegische Holzbauweise begünstigt wurden, erließ die Stadt Verordnungen, die den Bau von Holzhäusern auf dem Stadtgebiet nicht mehr gestattete. Das Hafenviertel und Hanseviertel Bryggen, das bei den Stadtbränden mehrmals nicht verschont blieb, wurde nach jeder Zerstörung nach originalen Plänen wieder aufgebaut. Das Profil ist daher heute noch dasselbe wie im 12. Jahrhundert. Aus diesem Grund wurde Bryggen als Beispiel hanseatischer Baukunst in Norwegen durch die UNESCO 1979 ebenfalls zum Weltkulturerbe ernannt.
Zudem gilt Bergen mit durchschnittlich 248 Regentagen im Jahr als die regenreichste Großstadt Europas.
Doch heute soll es angeblich nicht regnen, ich bin gespannt...
Mein Plan ist, gegen Mittag in Bergen zu sein, mir eine Unterkunft in der Stadtmitte zu suchen und am Nachmittag dann die Stadt zu erkunden.

Unterwegs komme ich an einem Wasserfall vorbei, hinter derem Wasserschleier man auch laufen kann. In der Nähe des Wasserfalls hat es sogar auch mal Vorteile, in Regenklamotten unterwegs zu sein ...

Unterwegs komme ich auch an Norwegens Gefängnisinsel "Alcatraz" vorbei...
In Norwegen scheint es jedoch nicht so viele Kriminelle wie in den USA zu geben ...

Gegen 14 Uhr komme ich dann in Bergen an.
Es ist zwar bewölkt, aber es regnet wirklich nicht !
Was ist ohne Navi die beste Strategie bei einer Großstadt, die man nicht kennt?
Für mich, erst einmal dem Schild Zentrum zu folgen, mich dann auf einen markanten Platz zu stellen und Passanten zu fragen, wo auf dem Reiseführer- Stadtplan man sich gerade befindet.

Von da aus ist es dann relativ einfach, zu seinem Ziel zu kommen.
Meins jedenfalls ist heute erst einmal die Touristeninfo, um nach freien Zimmern zu fragen.
Selbst suchen oder eine Servicepauschale dafür zahlen ist angesagt. Aber "günstige" Zimmer im Zentrum von Bergen gibt es eh nur in der Jugendherberge und die ist ausgebucht.
Warum überrascht mich das jetzt nicht?
Also Plan B: Ich beschliesse, mein Möppi in einem Parkhaus abzustellen, Helm und Regenklamotten dort zu lassen, mir die Stadt anzuschauen und dann Abends auf einem der drei Campingplätze ausserhalb von Bergen wieder eine Hütte zu mieten.
Ein gewagter Plan, es ist Hauptsaison und wer weiss, ob überhaupt noch etwas frei ist und was die Hütten hier kosten ...

Ein Parkhaus in der Nähe des Hanseviertels ist schnell gefunden.
Vorher wird natürlich noch ein Foto mit Möppi und Bryggen im Hintergrund geschossen ...

So, dann nehme ich Euch jetzt mal mit zur Stadtbesichtigung....auf geht´s...

Hanseviertel Bryggen

Hanseviertel Bryggen

Der Fischmarkt...

Der Fischmarkt...

Das Cafe Glück von Bergen, den Latte Macchiato habe ich jedoch nicht probiert ...

Das Cafe Glück von Bergen, den Latte Macchiato habe ich jedoch nicht probiert ...

Der Kumpel war total frustiert vom Wetter der letzten Wochen, ich dachte, ich baue ihn mal wieder etwas auf...

Der Kumpel war total frustiert vom Wetter der letzten Wochen, ich dachte, ich baue ihn mal wieder etwas auf...

Gegen 20.30 Uhr, eigentlich später als geplant, geht es dann zur Nachtquartiersuche.
Als ich die Preise des ersten Campingplatzes für Hütten sehe, kommt mir erst gar nicht in den Sinn, danach zu fragen, ob noch etwas frei ist.
Also auf zum nächsten Campingplatz.
Für schlappe 40 € die Nacht gibt es in diesem Zellenblock...

...noch eine kleine Zelle für mich alleine ...

Glück gehabt !

© Dirk Wöhrmann, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad ans Nordkap über Tschechien, Polen, Russland, Litauen, Lettland, Estland, Russland, Finnland, Norwegen, Lofoten, Schweden, Dänemark
Details:
Aufbruch: 12.06.2012
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 28.07.2012
Reiseziele: Deutschland
Tschechische Republik
Polen
Litauen
Lettland
Estland
Finnland
Norwegen
Der Autor
 
Dirk Wöhrmann berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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