Skandinavien ich komme..... Mein August 2015 im Norden von Europa

Reisezeit: August / September 2015  |  von René Pfau

Es geht los... Das Abenteuer kann beginnen: Nordkapp

Strecke vom Freitag von Tromsõ nach Hammerfest

Strecke vom Freitag von Tromsõ nach Hammerfest

Der Schweizer  a Nordkapp

Der Schweizer a Nordkapp

Es ist jetzt 22.30 Uhr. Samstag. Finnische Zeit (+ 1). Ich sitze vor meiner Hütte, trinke ein Bier, rauche ein Stümplein und schreibe nun endlich von gestern und von heute. Aber alles der Reihe nach....

Gestern bin ich erst nach 12.00 Uhr von Tromsō losgefahren. Dies noch kurz im Regen, nachher hat sich das Wetter etwas gebessert. Kalt war es aber schon mit knapp 11 Grad. Ich bin dann, mit Ausnahme von 2 Tankstopps, durchgefahren bis nach Hammerfest. Das Risiko, wieder eine Fähre zu verpassen, wollte ich nicht eingehen und so habe ich die Umwege über die Strasse an den Seen vorbei genommen. Im Gegensatz zu den vielen Schönheiten, die ich auf meiner Tour schon gesehen habe, war diese Strecke nichts besonderes. In Hammerfest bin ich dann zum Hafen gefahren und habe beim ersten Hotel nach einem Zimmer gefragt. Ich war total durchfroren, weshalb zelten schon wieder nicht infrage kam. Nach dem Duschen habe ich ein gutes Restaurant gesucht und gefunden. Ich habe mich dann noch längere Zeit mit dem Kellner unterhalten und gefragt, weshalb keine Leute auf der Strasse und nur wenige in den Bars sind. Er war auch etwas verwundert, gab dem eher schlechten Wetter in letzter Zeit Schuld. Grundsätzlich sind die Monate Juni und Juli und dann im Winter Hochsaison. Ja, tatsächlich im Winter. Und das, obwohl vom 22. November bis am 21. Januar in Hammerfest kein Sonnenstrahl hervorkommt. Unglaublich.
Hammerfest galt lange als die nördlichste Stadt der Welt und macht jetzt noch Werbung als nördlichste Stadt Europas. Dies ist ja aber eigentlich auch nicht korrekt, da Honningsvag noch nördlicher liegt. Aber was solls...

Nach einem super Frühstücksbuffet machte ich dann heute Morgen einen Besuch im Eisbärenklub „Isbjørnklubben – The Royal and Ancient Polar Bear Society“ in Hammerfest. Was Elvis Presley schon wollte, aber weil er nie nach Hammerfest kam, nicht bekam, habe ich nun erhalten: Die Mitgliedschaft im exclusiven Eisbärenklubs. Mit einem Wallross-Penisknochen wird man zum Mitglied ernannt und erhält - neben einer Urkunde - das Recht, an der jährlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen. . Das Museums selber war sehr spannend. Es hat sich definitiv gelohnt. Danach machte ich noch Motorradkontrolle und habe die Kette des Motorrads gefettet und einen Kontrollblick auf die Pneus geworfen. Alles im grünen Bereich!

Während dieser Kontrolle ist ein anderer Biker zu den Motorrädern gekommen. Ein Italiener aus Rimini, der am Freitag am Nordkapp war. Wie er berichtet hat, gab es aber dichten Nebel und die Sicht war somit nicht gut. Der Italiener ist übrigens nur gerade 2 Wochen unterwegs und ist die ganze Strecke gefahren. Zug oder Fähre nehme er nicht. Nur mit seiner alten Ducati fahre er. Unglaublich. Er hatte auch nur einen Tankrucksack dabei. Mehr brauche er nicht. Hahaha... Und ich habe zwei Seitenkoffer, ein Topcase und einen Tankrucksack. Tja... Jedem das Seine.

Nach dem Auschecken beim Hotel habe ich mich auf den Tiger gesetzt und die etwas mehr als 200 km unter die Räder genommen und gegen 13.45 Uhr war ich dann am Nordkapp!! . Ja, ich habe es tatsächlich geschafft. Aber das Nordkapp war ja nicht das Ziel meiner Reise. Denn das Ziel ist ja der Weg (bzw. umgekehrt). Aber ich hatte natürlich trotzdem grosse Freude, den nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes erreicht zu haben. In vielen Büchern und Internet-Foren wird geschrieben, dass sich die Reise nicht lohnt. Ich finde es lohnt sich aber definitiv. Zwar ist das Kapp "einfach der nördlichste Punkt". Ansonsten nicht unglaublich imposant. Aber die Strecke dorthin hat mir doch recht gut gefallen. Es war total anders als bisherige Routen in Norwegen. Man konnte bequem mit 100 bis 120 km/h fahren. Teilweise war der Strassenbelag nicht sonderlich gut und vor allem: Auf die vielen Renntiere und Elche musste man aufpassen. Ja, tatsächlich. Hier waren nun diese Tiere. Einmal ist eine ganze Kolonie von etwa 20 Tieren nur etwa 2 Meter vor mir über die Strasse gerannt. Ja, da muss die Hand dauernd auf Bremsbereitschaft sein.

Nach den obligaten Fotos habe ich mich noch mit 2 Zürchern und einem Biker aus Lettland unterhalten. Spannende und interessante Gespräche, so wie ich es mir vorgestellt habe, aber es bisher nur selten gab. Auch der eine Zürcher meinte, dass sie bisher sehr wenige andere Motorradfahrer bei ihren Unterkünften getroffen hätten. Sie haben mir den Vorschlag gemacht, dass ich mit Ihnen zu ihrer Unterkunft fahre und dort auch eine Hütte miete. Ab morgen fahren sie dann in Richtung Lofoten, angekommen sind sie über Schweden. Da mir es zeitlich noch etas zu früh war, um schon in 1-2 Stunden mit Motorradfahren aufzuhören für heute, bin ich nicht auf den Vorschlag eingetreten und weitergefahren, wie schon erwähnt bis nach Finnland. Die Strecke selbst war teilweise super schön und teilweise aber auch eher langweilig.

Nachdem es in Norwegen keine einzige Mücke gewagt hat, in meine Nähe zu kommen, haben sich diese hier in Finnland direkt nach meiner Ankunft auf mich gestürzt. Aber dafür gibt es ja Antibrumm und vor allem ein Stümpchen. Ich bin auf einem Campingplatz und habe mir vorhin Lebensmittel gekauft und dann damit Chilli con carne gekocht. Wuuuunderbar. Für etwa 4 Personen. Ein kleiner Rest ist jetzt noch übrig .

Gute Nacht. Oder auf Finnisch: Hyvää yötä!

Die Regenwolken habe ich hinter mir gelassen

Die Regenwolken habe ich hinter mir gelassen

Die Eisbären-Stadt

Die Eisbären-Stadt

Ich glaub mich knutscht ein Elch

Ich glaub mich knutscht ein Elch

Wie schon Schiller schrieb: Durch diese dunkle Höhle muss man fahren (oder so....  )

Wie schon Schiller schrieb: Durch diese dunkle Höhle muss man fahren (oder so.... )

Am Nordkapp

Am Nordkapp

herrliche Landschaftsbilder

herrliche Landschaftsbilder

Auf der Fahrt Richtung Finnland

Auf der Fahrt Richtung Finnland

Yessss

Yessss

Tschüss wunderbares Norwegen. Ich  komme auf jedenfall einmal zurück.
Willkommen Finnland

Tschüss wunderbares Norwegen. Ich komme auf jedenfall einmal zurück.

Willkommen Finnland

Meine  Unterkunft für diese Nacht

Meine Unterkunft für diese Nacht

ein wunderbares Nachtessen

ein wunderbares Nachtessen

Der Campingplatz ist direkt am Wasser

Der Campingplatz ist direkt am Wasser

© René Pfau, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad ans Nordkapp im August 2015
Details:
Aufbruch: 04.08.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.09.2015
Reiseziele: Norwegen
Der Autor
 
René Pfau berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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