Winterliche Rundreise durch Skandinavien

Reisezeit: Februar 2013  |  von Joel Gragera

Oslo

Velkommen til Norge!

Die Erwartungen an Oslo waren hoch. So viel positives hatten wir bereits gehört, so fasziniert waren wir von dem was wir bereits gelesen und uns vorgestellt hatten!
Wir starteten am Morgen von Göteborg aus. Eine ca. 3 stündige Fahrt lag vor uns. Die Überquerung der schwedisch/norwegischen Grenze.
Mir ging es leider seit der Nacht wieder zunehmend schlechter. Kurz vor der Abfahrt war noch eine akute Mandelentzündung diagnostiziert worden. Aber noch fühlte ich mich fit genug um zu fahren! Desto näher wir Oslo kamen, desto winterlicher wurde es! Dauerfrost und zum Teil starker Schneefall setzten ein. Die Umgebung präsentierte sich jetzt tief winterlich.

Immer winterlicher werdende Landschaft!

Immer winterlicher werdende Landschaft!

Dann war es soweit. Wir verließen Schweden, verließen die EU.
Wir waren das einzige Auto weit und breit. Am Grenzübergang standen 2 Beamte, dick eingepackt, bewaffnet. Wir wurden herausgewunken. Der Beamte begrüßte uns auf freundlichste Art und Weise. Er war uns direkt sympathisch. Er stellte uns dabei zahlreiche Fragen, teilweise direkt aufeinander folgend. Hätten wir etwas zu verbergen gehabt, hätten wir uns sicherlich verplappert. Ich stieg, nach Aufforderung, noch aus dem Auto aus. Er durchsuchte den Kofferraum, fragte uns ob wir Drogen, Waffen oder "fighting Dogs" (Kampfhunde) dabei hätten. Mit einem Grinsen im Gesicht traten wir die Weiterfahrt an.
Mittags kamen wir in Oslo an. Oslo selbst präsentierte sich tief verschneit. Wir bezogen die gebuchte Jugendherberge in Grefsen(Stadtteil Oslos). Mir ging es dabei leider zunehmend schlechter. Den Nachmittag verbrachten wir somit in der Nähe der Unterkunft. Wir erkundeten "unseren Stadtteil", machten einen Spaziergang durch die winterliche Landschaft!

Grefsen(Oslo) im Februar!

Grefsen(Oslo) im Februar!

In einer nahe gelegenen Bank besorgten wir uns Norwegische Kronen. Im Anschluss besuchten wir den nahe gelegenen Supermarkt "Rema 1000". Wir wussten bereits das Norwegen teuer ist. Die Preise waren aber noch saftiger als erwartet! Zum Abendessen gab es dann ein fast typisch norwegisches Mahl!

Die "fast" typisch skandinavische Mahlzeit!

Die "fast" typisch skandinavische Mahlzeit!

2. Tag in Oslo

All das Hoffen und Bangen hatte nichts genutzt. Ich hatte bereits nach dem Frühstück 39°C Fieber. In meiner Hilflosigkeit dachte ich sogar an eine vorzeitige Rückkehr. Letztlich entschied ich mich für die "ungesunde" Variante. Einige Ibuprofen und ausreichend Flüssigkeit später, stand ich gegen Mittag tatsächlich mehr oder weniger fit auf den Beinen! Meine Freundin hatte sich im Hinblick auf den öffentlichen Nahverkehr bereits schlau gemacht. Wir suchten die nächste Bushaltestelle auf. In den erst besten Bus stiegen wir ein. Der außerordentlich nette Busfahrer erklärte uns wie wir am günstigsten und schnellsten in die Innenstadt gelangen würden. Wir folgten seinen Anweisungen und waren nach kurzer Zeit in Oslo. Mitten in der Hauptstadt Norwegens. Es war kalt, trotzdem war jede Ecke mit Leben gefüllt. Wir erkundeten zuerst die Innenstadt. Die skandinavische Architektur, gepaart mit der Moderne und Schnelllebigkeit einer Hauptstadt. Wir fühlten uns sofort wohl. Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Gassen und Straßen der Innenstadt, der uns auch am Königspalast entlang führte, brachte uns unser Weg schließlich an den Oslofjord.

Oslofjord

Oslofjord

Der teilweise eingefrorene Fjord, im Hintergrund die Wälder und Erhebungen um Oslo herum. Ein wunderschönes Bild!
Besonders faszinierend an Oslo ist die direkte Umgebung. Im Tal, am Fjord, die moderne Hauptstadt Norwegens, nach einer 15- minütigen Fahrt mit der Metro aber bereits die winterlichen Wälder Norwegens. Das hat uns sehr beeindruckt. Wir suchten die passende Linie heraus und begaben uns zur Haltestelle. Scheinbar war "Feierabend-Zeit". Unzählige Menschen, mit Ski bewaffnet, fuhren mit uns in der Metro in Richtung Holmenkollen und höher hinaus. Zuerst stiegen wir am Holmenkollen, der berühtem Skisprungschanze Oslos, aus! Schon hier bot sich ein beeindruckender Blick über Oslo und dem angrenzenden Umland!

Dann ging es höher hinaus. Bis zur Endstation "Frognerseteren (469m ü.NN)" fuhren wir mit der Metro. Angekommen waren wir im tiefsten Wald. Winterliche Landschaft, unzählige Menschen mit Schlitten und Ski. Uns bot sich eine komplett andere Welt als noch vor einigen Minuten am Fjord.
Wir machten einen langen Spaziergang durch die verschneiten Wälder, sprachen mit Menschen, genossen die Aussicht.
In der Metro sprach uns eine junge Norwegerin an. Sie war neugierig und sehr freundlich. Wie die meisten Skandinavier sprach auch sie beinahe akzentfreies Englisch! Sie berichtete uns das es in diesem Jahr ein schneearmer Winter wäre. Vor kurzer Zeit noch, habe in der Stadt selber kaum Schnee gelegen. Statt kühl und eher distanziert, präsentieren sich uns die Skandinavier mal wieder offen und äußerst liebenswert!

Im Laufe des Tages waren wir unzählige Kilometer gelaufen. Auch die beste schmerzstillende und fiebersenkende Medikation kann nicht heilen, sondern höchstens Symptome lindern. So war ich auch irgendwann an dem Punkt angelangt an dem mein Körper Stopp sagte! Wir begaben uns langsam auf den "nach Hause" Weg. Nach einer Stärkung im Hotelzimmer, fielen wir letztlich erschöpft zu Bett!
Gute Nacht Oslo!

© Joel Gragera, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Freundin(damals 21) und ich(damals 25) erkundeten in einer ca. 2 wöchigen Rundreise mit dem eigenen PKW den "südlichen" Teil Skandinaviens!
Details:
Aufbruch: 03.02.2013
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 16.02.2013
Reiseziele: Dänemark
Schweden
Norwegen
Der Autor
 
Joel Gragera berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.