Fahrradtour durch das Baltikum

Reisezeit: Juli - September 2004  |  von Andre Schoch

Estland - der Westen und die Inseln: Dolce Vita in Tallinn

41.Tag 2.9. 19 km

Vormittags holten wir noch einmal unsere Räder heraus und fuhren nach Nömme, einem netten, ruhigen Stadtteil wo noch viele alte Holzvillen im Grünen stehen. Hier gab es ein großartiges und populäres georgisches Lokal, das Pirosmani, im Wald mit Tischen im Freien. Das Essen war ausgezeichnet und sehr preiswert: mit Käse gefüllte Champignons (60 kr), gegrillte Makrele mit Kartoffelpüree (55 kr) und Lammeintopf (84 kr).

Zurück in der Stadt tranken wir exzellenten Cappu im hübschesten der Kehrwieder-Café Filialen in einem Keller am Rathausplatz.

Danach erforschten wir die Neustadt Tallinns, die sich durch eine interessante Mixtur aus alten Holzhäusern und neuen, architektonisch teilweise sehr gelungenen Hochhäusern auszeichnet. Auch hier gibt es eine gute Auswahl an schicken, stylishen Cafes, die meist günstiger sind als in der Altstadt. Eines der stilvollsten Etablissements in der Neustadt ist das City Gourmet, ein Café mit Delikatessenladen, das auch in Weltmetropolen nicht fehl am Platze wäre. Sowohl der Café als auch das tahitianische Tunfischtartar (150 kr) war qualitativ hervorragend, wenn auch nicht gerade billig. Sehr freundlicher Service!

Eine weitere positive Überraschung erlebten wir nachmittags im Golden Dragon, sozusagen unserem Haus-Chinesen, da sich das Lokal in einem schönen Kellergewölbe im selben Gebäude wie unser Apartment befindet. Die Dim Sum (59 kr für sechs Stück) waren ganz ausgezeichnet, und auch die Hongkong-Ente mit Knoblauch-Chili-Soße (179 kr) war sehr gut, üppig und tatsächlich scharf. Den Kaffee danach nahmen wir im hübschen klassischen Café Aroma zu uns, einer der besten und günstigsten (20 kr) Cappuccinos der Altstadt.

Das Abendessen war ein absoluter Hit! Das Restaurant mit dem unkreativen Namen Sushi House ist garantiert so mit das beste was Tallinn kulinarisch zu bieten hat. Sehr nett in simplem Chic eingerichtet und mit freundlichem, kompetentem Service ist dies kein klassisches japanisches Lokal, sondern ein modernes, kreatives Fusion Restaurant mit qualitativ hochwertigen Köstlichkeiten und zivilen Preisen für das Gebotene. Yakitori (30 kr), Kalbsfilet mit Pfifferlingen und Wasabi (45 kr), auch die Sushi waren perfekt, von den klassischen Tunfisch-Avocado Temaki (45 kr) bis hin zum deliziösen, kreativen Jakobsmuschel-Roquefort Fusion-Nigiri (35 Kronen).

42.Tag 3.9.

Der letzte Tag in Tallinn. Nachdem wir am Hafen unsere Tickets für die morgige Überfahrt nach Helsinki besorgt hatten gingen wir zum Mittagessen ins Pegasus, einem minimalistisch eingerichteten, schicken In-Lokal mit kreativer Fusion-Küche, die wohl so mit zum Besten gehört was Tallinn kulinarisch zu bieten hat. Thai-Süppchen mit Trüffelstopfleber (115 kr) und gebratene Jakobsmuscheln (195 kr). Gourmetportionen, aber absolut deliziös. Cappu in einer hübschen Kehrwieder-Filiale im Apollo Buchladen.

Nachmittags gingen wir nicht nur um den Touristenmassen zu entfliehen in die Neustadt. Von der Sommerterrasse der Lounge 24 auf dem Dach des Radisson Hotels hatte man einen sagenhaften Blick auf die märchenhaft Altstadt und über den Hafen, aber auch auf die großen Plattenbauten der Vororte. Ein absolutes Muss in Tallinn und überraschenderweise kostete der Cappu hier auch nur 25 Kronen.

Zurück in der Altstadt auf einen Espresso im malerischsten Innenhof Tallinns im traumhaften Kehrwieder in der Vene.

Zum Abendessen wieder zurück in die Neustadt ins VS, einer ultra-hippen, stilvollen Café-Bar mit Fashion-TV, offener Küche und grandiosen Bedienungen. Gekocht wird indisch und international und die Qualität ist hervorragend. Üppige Portionen und sehr moderate Preise ; gefülltes Keema Naan (50 kr), Zucchini Masala (78 kr) und Lamm Tikka (95 kr). Sehr authentisch, aber auch die estnischen Mushroom Dippers (55 kr) waren lecker. Nachtisch im hippen Café Moskva: gefrorener Käsekuchen mit Himbeeren und Zimtzabaione für 50 kr. Hier hatten sie auch sehr guten Café.

Eine nette, willkommene Abwechslung vom doch sehr Techno/Charts-orientierten Nachtleben von Tallinn bot die DM Bar, gewöhnlich eine unspektakuläre Depeche Mode Fanbar, die jedoch am Wochenende DJs und Clubatmosphäre hat. Depeche Mode ist hier natürlich die favorisierte Musik, aber auch andere Alternative Bands und Electro werden gespielt. Ich war zufällig auf der Birthday Party und es gab kostenlose Häppchen und einen Begrüßungscocktail, aber die Getränkepreise waren ohnehin sehr moderat (Vodka Lemon, 30 kr).

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6- wöchige Radtour durch Estland, Lettland und Litauen im Sommer 2004
Details:
Aufbruch: 24.07.2004
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 04.09.2004
Reiseziele: Estland
Finnland
Lettland
Litauen
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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