Paddeln auf der Gauja (eine viel zu kurze Reise ins Baltikum)

Reisezeit: Juli / August 2010  |  von Stefan Beyer

Hinfahrt und erste Eindrücke

Sonnabend, den 24. Juli am späten Nachmittag rollte Detlefs Jeep auf meinen Hof und das packen begann. Zuschauer dabei wie immer meine Frau mit ihren launigen Bemerkungen a la: "Na Jungs das wird ja jedes Jahr mehr Gepäck, Ihr werdet wohl bequem im Alter?". Stört uns aber überhaupt nicht. Wir sind gerüstet für die "Wildnis" und nur das zählt. Start war Sonntagfrüh fast pünktlich 5 Uhr. Immerhin rund 1600 km lagen vor uns. Wir fahren über Görlitz, Breslau und Katowice in Richtung Warschau. Mit dem Auto durch Warschau hatte ich mir schlimmer vorgestellt, vielleicht hatten wir aber auch nur Glück. Von dort weiter über Bialystok,Augustow,Suwalki zur polnisch-litauischen Grenze, die wir am frühen Abend passierten. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt durch Litauen, ein gutes Stück nach Kaunas haben wir in einem Motel, einfach aber preisgünstig, übernachtet.
Meine Eindrücke über Polen aus der Sicht eines Autofahrers. Das ganze Land besteht aus einer einzigen großen Strassenbaustelle. Trotzdem sind wir ohne Stau oder andere Probleme durchgekommen auch dank der Pfiffigkeit der polnischen Kraftfahrer, (wer schon mal dort war kennt das), die durch die Nutzung der breiten Randstreifen jede Landstrasse in eine vierspurige Autobahn verwandeln und somit den Verkehr wesentlich flüssiger gestalten. Anfangs zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig.
Über den Teil Litauens, durch den wir auf der Hinreise gefahren sind gibt es nicht allzu viel zu sagen. Er erscheint als ein weites flaches Land das nur dünn besiedelt ist, kaum zusammenhängende Ortschaften hat. Bietet dafür viele Einzelgehöfte, Landwirtschaft, große Felder und (eigentlich erstaunlich) wenig Wald.
Nach einer kurzen Nacht und einem stärkenden Kaffee ging es weiter in Richtung lettische Grenze, die wir am frühen Vormittag passierten. Über die Städte Salaspils und Sigulda führte uns die Fahrtroute zum Ziel nach Cesis, genauer gesagt zu einem Zeltplatz mit Bootsverleih bei Cesis den wir punkt zwölf Uhr Mittags erreichten.
Die Verhandlungen mit den Betreibern zwecks Bootsausleihe und den dazugehörenden Rahmenbedingungen wurden schnell und problemlos über die Bühne gebracht. Wir entschieden uns diesmal ein Zweimannraft zu nehmen das bietet viel Platz fürs Gepäck. Außerdem sitzt man ziemlich bequem, kann sich auch mal hinlegen und einfach treiben lassen. Für drei Tage haben wir pro Nase 65 € bezahlt (Raft, Transfer, Ausrüstung). Ein akzeptabler Preis. Natürlich haben wir diese Nacht auf dem Zeltplatz geschlafen, kostete 2 Lat, das sind rund 2,60 € und das Holz fürs abendliche Lagerfeuer lag schon gehackt und aufgestapelt da.

Kurze Rast irgendwo in Polen

Kurze Rast irgendwo in Polen

Unser Zeltplatz bei Cesis

Unser Zeltplatz bei Cesis

Erster Eindruck von der Gauja: "Naja"

Erster Eindruck von der Gauja: "Naja"

© Stefan Beyer, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisebericht über Land, Leute und Allgemeines, vorrangig von Lettland. Im Mittelpunkt stand eine Paddeltour auf der Gauja.
Details:
Aufbruch: 25.07.2010
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 03.08.2010
Reiseziele: Lettland
Der Autor
 
Stefan Beyer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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