Ins Land der Skipetaren

Reisezeit: Mai 2018  |  von Herbert S.

Ohrid - UNESCO

Danach verlassen wir mit der Straße die Küste und schlängeln uns den Berg hoch – die angekündigten Panoramastraße gestattet kein solches. Gegen 11.00 Uhr erreichen wir dann die Weltkulturerbestadt Ohrid.
Im Unterschied zu Skopje bietet Ohrid als eine der ältesten Siedlungen Europas eine Menge an historischen Erbstücken. Am gleichnamigen See gelegen ist Ohrid deshalb auch das meistbesuchte Touristenziel des Landes, vor allem wegen der außergewöhnlichen Schönheit sowohl der Landschaft in der Umgebung als auch der Stadt selbst mit seiner großen und gut erhaltenen Altstadt. Dass die gesamte Altstadt sowie die Region im Jahr 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, betont die Bedeutung seiner historischen Schätze. aus einem Essay von marlene Weck Uni Regensburg

Stadtmauer

Stadtmauer

Ein mazedonischer Führer leitet uns durch das Festungstor zum Amphittheater, das ähnlich wie in Dürres z.T. mit Häusern überbaut (war).

Da die Führung zeitlich begrenzt ist, wir nur einen Blick von oben in das Amphiteater werfen. Bei unserem eigenen Rundgang unterziehen wir es dann einer genaueren besichtigung

Sodann laufen wir zu einer Ausgrabungsstätte mit dem Nachbau einer orthodoxen Kirche hoch, die den Grundriß (nur kleiner) hat wie der Vorgängerbau aus der Römerzeit.

Blick auf die Festung

Blick auf die Festung

frühe christliche Basilika  und St. Clement Kloster von St. Paneleimom

frühe christliche Basilika und St. Clement Kloster von St. Paneleimom

Der Heilige Kliment erschaffte in dieser Lehrstätte der Heiligenlegende zufolge das kyrillische Alphabet und benannte es zu Ehren seines Lehrmeisters. Auf dem Berg Plaosnik, oberhalb der Altstadt gelegen, gründete er ein weiteres Kloster, das später unter osmanischer Herrschaft zerstört wurde und anstelle dessen eine Moschee errichtet wurde. Von der Moschee wiederum sind heute keine Spuren mehr zu finden, denn an ihrer Stelle steht eine erst kürzlich fertiggestellte Rekonstruktion der Kirche Sv.-Kliment-Kirche. Diese wurde in den Jahren 2000-2002 erbaut und beherbergt heute wieder das Heiligengrab sowie eine große Freskensammlung. s. Essay

im unteren Bereich wurden zum Kirchenbau die 'alten' Steine benutzt, (die evt. heute bei den Ausgrabungen fehlen)

im unteren Bereich wurden zum Kirchenbau die 'alten' Steine benutzt, (die evt. heute bei den Ausgrabungen fehlen)

Die bei den Ausgrabungen gefundenen Mosaiken sind leider so durch Staub bedeckt, dass sie kaum erkennbar sind.

Am Hang entlang geleitet er uns dann zu einer orthodoxen Kirche aus dem 13. Jh., um uns danach die Wahl zu lassen, ob wir mit dem Boot oder zu Fuß zurück zur Innenstadt wollen.

St. John Theologian-Kaneo Kirche

St. John Theologian-Kaneo Kirche

Über einen netten Waldweg und anschließend über einen Holzsteg am Seeufer entlang gelangen wir sodann zur Sophien-Kirche.

Kirche St. Sophia - dreischiffige Pfeilerbasilika mit im Westen vorgelagertem Narthex und Exonarthex und einem an der Nordseite angebauten Portikus

Kirche St. Sophia - dreischiffige Pfeilerbasilika mit im Westen vorgelagertem Narthex und Exonarthex und einem an der Nordseite angebauten Portikus

Nachdem die Bootsfahrer wieder 'eingefangen' sind, können wir die Kirche umrunden und den Innenraum besichtigen, der für eine Hochzeit vorbeizet wird. Nach 10 min werden wir hinausbegleitet, da das Hochzeitspaar bereits vor der Tür steht.

In der Kirche sind heute wieder die zahlreichen Fresken zu sehen, mit der ihre Wände im 11. Jahrhundert ausgemalt worden war. Die Fresken der Kirche sind ein Beispiel der Auseinandersetzung lokaler Kunst mit den aus Konstantinopel kommenden Einflüssen. Die Ausmalungen, deren Künstler eventuell aus Byzanz ausgeschickt waren, sind eine der vielen schöpferischen Leistungen der Region, die über Byzanz kommend und auch von Ohrid aus auf die mittelalterliche Welt der Balkanländer einwirkten. Nicht nur deswegen sind die Fresken in der Sophienkirche als Teil der Stadt Ohrid heute Weltkulturerbe

Im Zentrum treffen wir dann gegen 14.00 Uhr wieder auf Ivi, der uns bis 16.10 Zeit läßt die Stadt zu erkunden.

Wir beide starten daher einen neuen Rundgang mit der Ali Pasha Moschee (eingerüstet), der alten Platane sowie der alten Zeinel Abedin Moschee mit einem kleinen Friedhof.

Zeinel Abedin Moschee

Zeinel Abedin Moschee

Von der Muttergotteskirche von Komensko hat man einen schönen Überblick über die moderne Stadt. Über diverse Gassen versuche ich wieder zum Upper Tor zu kommen, schaffe es auch, so dass wir das Amphittheater uns noch aus anderer Perspektive anschauen können. Etwas unterhalb finden wir dann noch einen nachgebauten Doppelbogen (Cosmas und Damian) wo auch schöne Mosaiken ausgestellt sind.

Am Treffpunkt angelangt, gehen wir dann mit der Gruppe durch die Haupteinkaufsstraße zum Bus, der uns an der nördlichen Seite des Sees entlang wieder zum Hotel bringt. Auch jetzt dauert der Grenzübergang wieder ein gute halbe Stunde, trotzdem können wir auf albansicher Seite nochmals nach osten auf Ohrid blicken.

Vor dem Abendessen haben wir noch etwa eine Stunde Zeit zum Lesen, Bordbuch schreiben o.ä. Das Abendessen ist Standard – zum Dessert gibt es Kuchen. Heute sitzen wir an einem 6er-Tisch, an dem ich viel mehr verstehen kann.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Artikel in der Welt 'Albanien und die unentdeckten Traumstrände Europas' bot mit 34 Fotos der Autorin interessante Aspekte in bezug auf Architektur und Kultur. Die Strände interessieren uns zwar weniger, waren aber auch nicht Schwerpunkt des Artikels. Lange in Vergessenheit geraten, wurden wir durch einen Prospekt eines bekannten Discounters auf eine preiswerte Variante für Albanienreise aufmerksam und zögerten nicht lange zu buchen.
Details:
Aufbruch: 08.05.2018
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 15.05.2018
Reiseziele: Albanien
Mazedonien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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