Schwarzmeerrunde 2015

Reisezeit: April - Juni 2015  |  von Matthias B.

Karcag (Ungarn) - Reghin (Rumänien) 393 km

Führerscheinentzug für Rotlichtverstoss in Rumänien?

Sorry, das wir gestern nicht geschrieben haben, denn der Tag war zu schnell vorbei. Aber von Anfang an: Wir sind um 09:15 Uhr in Karcag gestartet, um die letzten 50 Km zur rumänischen Grenze zurückzulegen. Nach kurzer Zeit hat Matthias ein Fotomotiv "ungarischer Ziehbrunnen" entdeckt und wir fuhren ohne uns Gedanken zu machen in einen unbefestigten Feldweg. Dabei hatten wir nicht bedacht, dass es in der Nacht geregnet hatte und Ihr könnt Euch denken, wir haben uns im Schwarz-Erde-Papp festgefahren. Toll, aber erst mal die Foto's geschossen und dann ca. 1 Std. gebraucht, um die 3 Mopeds aus der Matschpiste zu bekommen. Seitenhieb, die KTM von Norbert hat den Schlamm so sehr aufgesammelt, dass sich das vordere Schutzblech derart zugesetzt hat und so das Vorderrad blockiert. Dann patschnass geschwitzt losgedüst und kilometerlang sind die Dreckbatzen aus den Reifen geflogen. An der Rumänischen Grenze wieder Fotoshooting, dass sofort einen internationalen Eklat bei der ungarisch/rumänischen Grenzpolizei ausgelöst hat. Das hatte zur Folge, dass wir äußerst scharf kontrolliert wurden. Zwei weitere BMW-Motorradfahrer mit KL (Kaiserslautern) Kennzeichen standen auch in Diskussion mit den Grenzbeamten. Wir natürlich neugierig, was die Jungs verbrochen hatten, sind wir zurückgelaufen an das Grenzhäuschen. Siehe da, die Jungs waren amerikanische GI und mussten auf ihre Einreisestempel warten. Wir haben die Amis moralisch unterstützt, so dass wir zum Zeichen unserer Internationalität nach der Grenze ein nettes Foto mit uns allen gemacht haben. So nun endlich in Rumänien und wir wurden empfangen mit schlechten Straßen und viel Verkehr. Die Tristess war für uns sofort spürbar, aber die Rumänen selbst sind äußerst freundlich und grüßten uns an jeder Ecke. Gegen frühen Nachmittag kamen wir auf unserer Route durch die rumänische Großstadt Cluj-Napoca. An einer der tausenden Ampeln, ist unser Nachzügler Norbert bei "dunkelrot" über eine Ampel gerauscht und Georg hat noch anerkennend den "Daumen hoch" gezeigt. An der nächsten Ampel, wo wir alle brav bei Rot gewartet haben, kam von hinten großes "Lalülala" und wir ordentlich wie wir nunmal sind eine "Rettungsgasse" gebildet. Georg ist bei Grün sofort zugerauscht und der Dacia Dienstwagen mit den bunten Lichtern hat unseren armen Norbert zum Anhalten gezwungen. Na toll, die Sheriffs haben von Führerscheinentzug und tausenden Euronen gefaselt. Matthias hat mit Demutshaltung und durch viel gutem Zureden es geschafft, den Führerscheinentzug abzuwenden. Lediglich die Wahnsinnsumme von 2 Underberg und 2 Kugelschreiber waren am Ende die Gesamtstrafe. Anm.: Georg war der gesamten Zeremonie ferngeblieben und wartete weit entfernt auf das Ende der behördlichen Aktion. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit, sind die Uniformierten abgedampft. Wir weiter durch die Stadt, ins Zentrum Eis essen. Mitten auf dem altehrwürdigen Platz geparkt, wieder unter den Augen der Uniformierten und siehe da, plötzlich war ein Kamerateam von X-Factors bei uns und wollte ein Interview mit uns haben. Nun lief unser Norbert zu Höchstform auf, wahrscheinlich noch euphorisiert von dem beinahe Führerscheinverlust und hat ein altes deutsches Volkslied "Sah ein Knab ein Röslein stehen ..." in die Kamera geschmettert. Angabegemäß wäre dieser Song auf YouTube bereits 1 Mio geliked geworden und Norbert ist sicher im Recall bei der Talentschmiede X-Factor. Nach dieser Showeinlage nun aber "Vollgas" zum Tagesziel. Es machte sich bemerkbar, dass wir durch unsere Aktionen sehr viel Zeit verloren hatten und kamen erst um 20:00 Uhr in Reghin an. Alle unsere Bemühungen, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, waren aufgrund von vielen Tauf- und Hochzeitsfeierlichkeiten leider gescheitert. Erst gegen 21:30 Uhr fanden wir eine so lala Unterkunft, aber egal, alles Gepäck abgelastet und sofort losgedüst um etwas Essbares zu finden. Das Glück war mit uns und wir fanden nach 22:00 Uhr noch eine Pizzeria. War lecker und aus Frust haben wir entgegen unserer festen Überzeugung auch noch jeder 2 Bier getrunken. Dann sofort zurück ins Hotel und ab in die Falle, da wecken um 07:00 Uhr angesagt war. Anm. der Redaktion, durch die Zeitverschiebung ist das 06:00 Uhr deutscher Zeit. Gute Nacht bis morgen !!!!!!

Festgefahrene Situation

Festgefahrene Situation

und das alles wegen diesem Fotomotiv - ein alter Ziehbrunnen zur Tränke der Herden - wir hätten die 100 m ja auch laufen können ...

und das alles wegen diesem Fotomotiv - ein alter Ziehbrunnen zur Tränke der Herden - wir hätten die 100 m ja auch laufen können ...

Fernreise = Touratech
Die zwei US-Jungs mit F800GS in Touratech-Vollausstattung und wir
Wann wird Touratech die erste Harley für die Piste veredeln???

Fernreise = Touratech
Die zwei US-Jungs mit F800GS in Touratech-Vollausstattung und wir
Wann wird Touratech die erste Harley für die Piste veredeln???

© Matthias B., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fahren mit vier Motorrädern von Offenbach über München durch 16 Länder zum Kaukasus und zurück. Dauer 38 Tage, ca. 10000 km.
Details:
Aufbruch: 30.04.2015
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 07.06.2015
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Ungarn
Rumänien
Moldau
Bulgarien
Türkei
Georgien
Armenien
Griechenland
Mazedonien
Albanien
Montenegro
Bosnien und Herzegowina
Kroatien
Slowenien
Italien
Der Autor
 
Matthias B. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.