Transsilvanien (Siebenbürgen) und Bukowina - Rumänien 2018

Reisezeit: Mai - Juli 2018  |  von Uschi Agboka

Kurz-Info-Teil IV-Fundu M.- 16.-28. Juni 2018 : Dienstag, 26.06.2018 - 53. Tag

Dienstag 26.06.2018 53. Tag

175 -Pojorata / 17 - E 58 / E 576 - Campulung Moldovenesc: Orthodoxe Kirche Sf. Nicolae - Jugendstilbrunnen im Park - Bronzeskulptur - restaurierte Häuser - Synagoge - orthodoxe Kirche - Friedhof

Fahrzeit 4 1/2 Std. 20 Meilen = 32 km

In dieser Nacht habe ich schlimme Albträume und daher schlecht geschlafen. Auch schmerzt die nicht operierte Hüfte.

Am Morgen lacht die Sonne vom Himmel, doch der Wetterradar sagt Regen voraus.

Eigentlich hat Rolf eine Tour ins Gebirge geplant. Doch ein Schild weist darauf hin, dass der Pass gesperrt ist. Also kehren wir um nach Campulung Moldovenesc. Hier halten wir an der orthodoxen Kirche Sf. Nicolae.

Ich entdecke einen Friseur und kann gleich da bleiben. Es geht ja nur um Haare waschen und Zöpfe flechten. Oh Gott, wie es in dem Laden ausschaut. Es stinkt fürchterlich nach allen möglichen Chemikalien. Und dann der Schmutz und die Unordnung und die ganze Installation der elektrischen Leitungen, da kann einem Angst und Bange werden. Bei uns würde die Gewerbeaufsicht den Laden schließen. Ich mache jedoch die Augen zu und durch. Es geht schnell, Kosten 5,27 Euro.

Anschließend schauen wir uns die schöne Kirche Sf. Nicolae an und hinterlegen hier einige Wünsche.

In dem angrenzenden Park entdecken wir einen wunderschönen Jugendstilbrunnen. Wie uns der Wärter erklärt, wird aber erst morgen dort Wasser fließen. Schade.

Eine große Bronzeskulptur (enthüllt 1978, geschaffen von dem Künstler Ion Jalea) sticht uns ins Auge: Dragos kämpft gegen den Buffalo.

Die Skulptur zeigt den Höhepunkt der Schlacht zwischen Dragos, einem wandernden Prinzen aus Maramures, und dem Buffalo, dem Symbol für die Stärke der Natur. Das Denkmal wird in Volkslegenden als entscheidender Punkt für den Aufstieg des mittelalterlichen Staates Moldawien, Mitte des 14. Jahrhunderts, genannt. Dragos gewann die Schlacht, während der Büffel (Zimbrul) auf Moldovias Wappen und später auf Bukowinas Wappen eine ehrenvolle Position erhielt.

Und weiter geht unser Spaziergang. Viele der schönen alten Häuser werden zur Zeit restauriert. Es wäre auch eine Schande, wenn sie verfielen.

An der alten Synagoge Templu Havre Gah din erinnert eine Gedenktafel daran, dass 1941 aus der Bukowina 91.845 Juden verschleppt wurden. Darunter waren 1.800 Juden aus Campulung. Die meisten haben es nicht überlebt.

Und es geht weiter zu der Himmelfahrtskirche, die leider geschlossen hat. Doch wir können sie von Außen anschauen und natürlich auch den nahen Friedhof.

Câmpulung Moldovenesc ist eine Stadt im Kreis Suceava im Norden Rumäniens. Die Stadt liegt an der Moldau und befindet sich im südlichen, zu Rumänien gehörenden Teil der Bukowina.

Kimpolung wurde 1411 erstmals urkundlich erwähnt. Da es sich im nördlichen Teil des Fürstentums Moldau befand, fiel die Ortschaft 1775 an Österreich. Nach der Gründung des Kronlandes Bukowina fungierte Kimpolung als Bezirksstadt.

Durch die Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Teil Großrumäniens. Der nördliche Teil der Bukowina fiel im Zuge des Zweiten Weltkrieges an die Sowjetunion. Beim Zensus 1930, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung zu Gunsten des Rumänischen bereits gefallen war, gaben von den rund 10.000 Einwohnern der Stadt 17,3 % Deutsch, 12,4 % Jiddisch und 67,9 % Rumänisch als Muttersprache an.

Die starke jüdische Gemeinde von Kimpolung ist durch die Verschleppungen und Ermordungen in Transnistrien während des Zweiten Weltkrieges und die spätere Auswanderung nahezu verschwunden.
Bis in die unmittelbare Nachkriegszeit war Kimpolung Sitz einer Kreisverwaltung. Heute ist es mit etwa 20.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt im Kreis Suceava. Die Stadt beherbergt ein über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Holzmuseum. Sie liegt an der Bahnstrecke Dărmănești–Câmpulung Moldovenesc.

Ich beobachte eine Dame, die ihre Handtasche und ihre Einkäufe an einer Mauer abstellt und in ein nahe gelegenes Haus eilt. Nach 10 Minuten kommt sie zurück, nimmt ihre Taschen und läuft weiter.
Niemand ist auf die Idee gekommen, hier etwas zu stehlen. Ob das bei uns auch so wäre?

In einem Laden habe ich ein schönes Hemd entdeckt, leider für Rolf zu klein. Rolf macht sich auf die Suche nach einem Geldautomaten, er will Geld ziehen, damit wir den Campingplatz bezahlen können.

Dann gehen wir zum Essen in das Restaurant Select: Gemüsesuppe, Griechischer Salat mit Foccacia, alkoholfreies Bier, Steak, Tomatensalat mit Thunfisch, Wein, Nachspeise, Kosten 20,81 Euro. Alles sehr lecker. Und was besonders schön für uns ist, hier gibt es ein super schnelles Internet. Auf dem Campingplatz funktioniert das nicht so richtig.

Bevor wir zurück fahren, noch kleiner Einkauf von Wasser, Tomaten, Nektarinen.

Rolf macht heute seinen Servicetag. Morgen soll es wieder regnen. So planen wir Donnerstag Abbau des Zeltes und Weiterfahrt Freitag.

Zum Abendessen gibt es Reste: Huhn, Cevapcici, Kartoffeln, Salat. Wir gehen spät schlafen.

Weitere Bilder findet Ihr unter

Uschi & Rolf – Rumänien - Tschechien – Polen – Slowakei @Uschi.Rolf.Tschechien.Polen.Slowakei
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© Uschi Agboka, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Besichtigung der Kirchenburgen in Siebenbürgen (Transsilvanien) und der Moldauklöster in der Bukowina mit vielen Hintergrundinformationen.
Details:
Aufbruch: 05.05.2018
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 01.07.2018
Reiseziele: Rumänien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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