Slowenien schon entdeckt?

Reisezeit: August / September 2010  |  von Line Grün

subjektiv und zusammenfassend

Ein liebenswertes Land im Aufschwung

Bevor wir uns auf den Weg nach Slowenien gemacht haben, waren wir schon ein wenig nervös. Wir kannten niemanden, der schon mal dort war und auch sonst waren unsere Vorabinformationen nicht sooo tief.
Deswegen eine kurze Zusammenfassung über unsere Ängste, Sorgen und Erfahrungen in diesem kleinen, aber feinen Land -- Slowenien


Die Sprache war überhaupt kein Problem. Mit englisch und deutsch kamen wir prima zurecht. Und wenn die Verkäuferin im Supermarkt mal nur slowenisch sprach und unser slowenisch über "dober dan" (guten Tag) und "hvala" (danke) nicht hinausging, machten wir das mit freundlichem Lächeln und Zeigen wieder wett.
Auf den großen Berghütten waren die Speisekarten oft sogar auf slowenisch, italienisch, deutsch und englisch ausgeschrieben. In den kleineren nur auf slowenisch, aber man hat uns erklärt, was draufsteht.


Die Wanderwege in den Bergen sind super ausgeschildert. An allen größeren Kreuzungen gibt's Wegweiser mit Zeitangaben. Diese sind zwar für uns viel zu kurz angegeben gewesen, wir konnten immer gut und gerne eine Stunde aufschlagen, aber wenn man das weiß
Außerdem scheint es im ganzen Land keine Wanderung ohne "Kletterpassage" zu geben. Mal größer mal kleiner.
Wir hatten auf fast allen Wanderungen einen Wanderführer und eine Wanderkarte dabei, allerdings hat uns der Wanderführer in der Regel gereicht.


Für den Tourismus wird viel gemacht. Überall sind Schilder und Wegweiser zu Sehenswürdigkeiten, wenn man aber mal von den absoluten Touristen Highlights wie den Höhlen von Postojna und dem Lipizzaner Gestüt absieht, oft leider nur auf slowenisch. Das wiederum ist aber kein Problem, wenn man seinen Reiseführer dabei hat oder sich vorher gut einliest. Mit "spontan mal abbiegen" is halt nicht, weil man nicht weiß, wo man dann landet und ob's einen überhaupt interessiert.

Aber, daß "Slap" Wasserfall bedeutet, hatten wir schnell gelernt
Das einzige, was uns nicht so gefallen hat, ist daß an den touristischen Highlights ganz schön viel Geld genommen wird für Parken, Eintritte (z.B. 4 Euro um in eine Schlucht zu laufen, 3 Euro Parkgebühren am Wasserfall am Bohinj See usw.)
Das ist auch nicht schlimmer, als in anderen Ländern, aber wir hatten damit nicht gerechnet...


Als wir so durch das Land gefahren sind, sind mir drei Dinge spontan aufgefallen
1.) Die Dörfer sehen alle total authentisch aus, selbst der Weltcup Skiort Kranjska Gora. Es sieht nicht so aus, als wären die Orte nur für den Tourismus da, sondern so, als leben die Menschen da einfach
2.) Wir haben eigentlich kein Haus gesehen, das heruntergekommen aussah. Zumindest keins, das bewohnt war. Die meisten sehen "frisch renoviert" aus.
3.) Auf den Straßen fahren zwar keine Luxuskarosserien rum, aber auch keine Rostlauben. Die meisten haben ein recht neues Auto, über all wird an den Autobahnen und Straßen gebaut und ausgebessert, bei Staus sind Polizisten da, die den Verkehr ein bißchen regeln
Für mich Zeichen, daß dieses Land im Aufschwung ist


Wir haben nie so richtig schlecht gegessen, aber auch nie so richtig gut. Es war immer okay, aber ein "Wow-Erlebnis" blieb leider aus. Wahrscheinlich waren wir einfach in den falschen Restaurants. Die Pizzen sind allerdings (wahrscheinlich bedingt durch die Nähe zu Italien) ziemlich gut und ziemlich groß. Die Einheimischen teilen sich oft eine.


Die Berge haben uns supergut gefallen. Überall sind Wander- und Fahrradwege. Überhaupt ist Slowenien ein Land, das bestimmt sehr schön ist, wenn man es mit dem Fahrrad durchqueren möchte. Nur leider nicht unser Ding.
Die Küste fanden wir eher häßlich. Sie ist nur klein und dicht besiedelt. Es gibt kaum Strände, Sand schon gar nicht. Wenn man unbedingt baden will, kann man das in "Strandbädern" tun, die aber eher den Charme eines Schwimmbades haben.
Der Karst ist eine Welt für sich. Es gibt unzählige Höhlen, ein paar Hügel, die man erklimmen kann, von denen man immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer und die Berge hat.


Allgemein ist uns Slowenien als freundliches, abwechslungsreiches, wunderschönes Land erschienen, das nur darauf wartet entdeckt zu werden.
Viel Spaß mit meinem Reisebericht

© Line Grün, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen Slowenien, Wandern, Sightseeing, Berge und Me(h)er.
Details:
Aufbruch: 19.08.2010
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 04.09.2010
Reiseziele: Slowenien
Österreich
Der Autor
 
Line Grün berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.