2 Wochen unter Segeln

Reisezeit: Mai / Juni 2017  |  von Jason Staab

Poros

Abschiedsvorbereitungen

Gestern sind wir nach einer ereignislosen Fahrt unter Motor in Poros angekommen, und haben wieder im Mooringfeld festgemacht.

Heute nimmt uns Andy nach dem Frühstück mit nach Poros, wo er zur Küstenwache muss, seine Crew anmelden. Das wundert uns zwar etwas, da wir ja schon seit zehn Tagen an Bord sind, wir fragen aber nicht weiter.

Die Tickets für die Fähre gibt es in einem kleinen Raum neben einem Cafe gegenüber vom Fähranleger. Mein Vater kauft sich dort also ein Ticket für die erste Fähre morgen früh, sie geht um 8:00. Danach genehmigen wir uns in dem Cafe noch etwas zu trinken, und als Andy vorbei kommt, auf seinem Weg zurück zum Boot, laden wir ihn spontan ein.

Danach sehen wir uns die Stadt an. Unten am Wasser reiht sich ein Laden an den anderen, Souvenirshops, Läden die Strandartikel verkaufen, Cafes und Restaurants. Da uns das zu touristisch ist, biegen wir bald von dieser Promenade in eine kleine Seitengasse ab, und finden uns in typisch südländischen, gemütlichen ruhigen Gässchen wieder. Auch hier findet sich der ein oder andere kleine Laden, und auch ein Restaurant.
Wir beschliessen dem Wegweiser zum weithin sichtbaren Glockenturm zu folgen.

Zeitweise gesellt sich ein schwarzer Kater zu uns, begleitet uns, dann fordert er Kuscheleinheiten und geht dann seiner Wege.

Es ist wirklich schön hier, in den Gässchen. In den Gärten wachsen Blumen in allen Farben, Zitronenbäume und andere südländische Gewächse.

Dann sind wir am Glockenturm, in dem ein altes Uhrwerk steht, allerdings hinter Plexiglas. Von hier oben hat man einen tollen Ausblick über die Bucht. Wir versuchen eine Weile die Anakoni zu finden, geben dann aber auf. Wir sind einfach zu weit weg, und die Boote sehen alle ziemlich gleich aus, aus der Entfernung.

Wieder zurück auf der Promenade beschliesst mein Vater, dass er zum Abschluss etwas original griechisches essen möchte, und so setzen wir uns vor ein Restaurant, bestellen etwas zum Essen und beobachten das Treiben.

Ein grösseres Ausflugsschiff legt an und spuckt eine ganze Horde Passagiere aus, die wie wild loslegen alles und jeden zu fotografieren. Währenddessen beschallt das Schiff die Umgebung mit lauter Schlagermusik. Etwa eine halbe Stunde später eilen die Passagiere zurück auf ihr lärmendes Schiff, und sie legen wieder ab. Später finden wir raus, dass auf diesem Schiff eine Tagestour angeboten wird, bei der mehrere Inseln angelaufen werden. Auf jeder darf man dann eine halbe Stunde rumlaufen, dann geht es weiter.
Naja, wie weit kommt man schon in einer halben Stunde? Richtig, mehr als die Promenaden am Hafen werden diese Touristen nicht zu sehen bekommen, und dazu den ganzen Tag Dauerbeschallung mit tröger Musik.. Ich glaube, viel unsinniger kann man sein Geld kaum ausgeben.

Mit einem Taxiboot wollen wir nach Galatas übersetzen, von wo uns Andy mit dem Dinghy abholen will. Als erstes sprechen wir einen älteren Mann an, und fragen, was die Überfahrt kostet. Er sagt 25€, und auch auf nochmaliges Nachfragen, bleibt er dabei. Wir wenden uns ab, abzocken lassen müssen wir uns ja nicht.
Ein jüngerer Mann legt gerade an, und wir fragen ihn, bei ihm kostet die Überfahrt pro Person 2,50€. Als wir ihn von seinem teuren Kollegen erzählen, lacht er nur, und meint, der müsse aufpassen, dass er keinen Ärger kriegt. Nagut, wir fahren also mit ihm rüber, laufen dann am Ufer entlang bis zu dem Steg, wo wir mit dem Dinghy immer anlegen und rufen nach Amy. Guter Wachhund, der sie ist, fängt sie auch sofort an zu bellen. Andy winkt uns zu, dass er kommt, und kurz darauf sind wir wieder auf der Anakoni und berichten von unseren Erlebnissen.

Dann beginnt mein Vater seine Sachen zu packen, und die Stimmung wird irgendwie melancholisch. Wir sind traurig, weil er schon fährt, er selbst ja auch. Mehrfach versuchen wir, ihn zu überreden, noch zu bleiben. Aber er hat sich entschieden, sein Rückflug ist gebucht, er wird heimfahren.

Da wir ja schon etwas gegessen haben, haben wir beim letzten gemeinsamen Abendessen wenig Hunger, und irgendwie passt das zu unserer Stimmung.

Hafenpromenade auf Poros

Hafenpromenade auf Poros

Eins der vielen Restaurants

Eins der vielen Restaurants

Viele kleine Gassen

Viele kleine Gassen

Auch in den Gassen findet man noch kleine Shops und Restaurants

Auch in den Gassen findet man noch kleine Shops und Restaurants

Mein Vater und unser zeitweiliger Begleiter

Mein Vater und unser zeitweiliger Begleiter

Nochmal Kuscheln zum Abschied, bitte!

Nochmal Kuscheln zum Abschied, bitte!

Idyllischer Platz mitten in Poros

Idyllischer Platz mitten in Poros

Kurz vorm Glockenturm

Kurz vorm Glockenturm

Blick vom Glockenturm auf die Bucht

Blick vom Glockenturm auf die Bucht

© Jason Staab, 2017
Du bist hier : Startseite Europa Griechenland Poros
Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen als Mitsegler an Bord einer Ketsch im Saronischen und Argolischen Golf.
Details:
Aufbruch: 21.05.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.06.2017
Reiseziele: Griechenland
Der Autor
 
Jason Staab berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors