Interrail-Tour durch Italien und Griechenland

Reisezeit: Juni 2006  |  von Matthes Jansen

Nun runter nach Siena

Wir standen um 6:00 Uhr auf, packten unsere Rucksäcke, rollten das Zelt zusammen und gingen um 7 Uhr quer durch die Stadt zum Hauptbahnhof.
Die Fahrt nach Siena war kurz und der Bahnhof, an dem wir ankamen, natürlich wieder nicht auf meiner Karte verzeichnet. Doch in der Haupthalle hing eine relativ detaillierte Stadtkarte, natürlich wieder ohne Maßstab denn man könnte ja sonst Entfernungen abschätzen, aber immerhin groß genug, um zu sehen, wo wir gerade waren und wohin es zum Campingplatz ging. Diesen fanden wir dann auch nach einem relativ langen Weg bei ziemlicher Hitze, die jedoch bei weitem leichter zu ertragen war als das, was wir in Florenz erlebt hatten. Wir meldeten uns an, bauten unser Zelt auf und machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Der erste Eindruck war, dass die Städtebauer offensichtlich weder ein Lot noch einen rechten Winkel zur Verfügung gehabt hatten, als sie dieses komische Stadt-Gebilde aus rotem Backstein mitten in die Berge hineingepflanzt hatten.
Die Straßen sind so schief und führen so oft auf und ab, dass es mir schwer fiel, das was ich sah in Einklang zu bringen mit dem, was auf meiner Stadtkarte stand.

Glücklicherweise ist von jedem Punkt der Stadt aus der Stadtkern, die Piazza del Campo, dank genauer Beschilderung ohne Probleme zu finden. Wir gingen also auch genau dorthin und schauten uns die größte Piazza Italiens an. Weil es uns so gut gefiel holten wir uns für 1,41€ ein riesiges Stück Wassermelone und machten es uns damit auf dem Platz vor einem Brunnen gemütlich.

Dabei fing direkt neben uns ein deutscher Städteführer mit seinem Vortrag vor einer deutschen Schulgruppe an. Wir gesellten uns dazu und hörten uns einiges Interessantes zu Siena an. Witzigerweise erwähnte er dabei auch, dass Florenz im Sommer die wärmste Stadt Italiens wäre, weil es dort soviel Stein und so wenig Grün gäbe...das erklärte einiges! Als wir aufgegessen hatten erkundeten wir dann den Rest der Stadt.
Nun ist Siena die einzige Stadt, von der weder Daria noch mir nach unserem 2-tägigen Aufenthalt dort auch nur eine grobe Stadtordnung im Gedächtnis verblieben wäre. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie ein Postboten-Alltag in Siena aussieht. Entsprechend stolperten wir dann durch die schmalen Gassen, stiegen Stufen herauf, gingen wieder herunter und waren irgendwann heilfroh alle Sehenswürdigkeiten, die wir uns vorgenommen hatten, gesehen zu haben, weil wir endlich die Stadtkarte weglegen und einfach bummeln konnten.
Gegen 17 Uhr fanden wir nach langwieriger Suche eine Kneipe, die das WM Spiel Deutschland - Ecuador ausstrahlte direkt an der Pizza del Campo. Daria blieb auf der Piazza, um ein wenig Sonne zu tanken, denn davon hatten wir den Urlaub über verhältnismäßig wenig gehabt. Das lag daran, dass wir Tag ein Tag aus eigentlich nur in Städten unterwegs gewesen waren und es nun einmal so, dass die typische italienische Gasse viel zu eng ist, als dass Sonnenstrahlen die Erde erreichen könnten. Zum Beispiel kann man in Rom, trotz seiner ausufernden Ausmaße, Straßen mit 2 Fahrtstreifen an einer Hand abzählen.
Nachdem Deutschland 3:0 gewonnen hatte machten wir uns gut gelaunt auf den Weg zurück, kauften unterwegs noch ein wenig ein und kochten uns dann auf dem Campingplatz Spaghetti mit Dosentomaten. Der nächste Tag war als Ruhetag vorgesehen.

© Matthes Jansen, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vom 7-25 Juni 2006 machte ich mit meiner Freundin eine 19-tägige Interrail-Tour durch Tour durch Ligurien,Pisa,Rom,Athen,Siena,Florenz,Verona,an den Gardasee und nach Mailand.
Details:
Aufbruch: 07.06.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.06.2006
Reiseziele: Interrail in Italien
Griechenland
Der Autor
 
Matthes Jansen berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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