Über die Alpen, zu Fuß von München nach Venedig

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Sepp Gmeinwieser

Verlaufen (Tag 26-27)

Am nächsten Tag verließen wir Revine und kamen kurz darauf in Tarzo an. Hier versagten jedoch unsere Wanderkarten UND die italienischen Straßenschilder, sodass wir uns fett verlaufen haben. Nach c.a 8 Kilometern machte uns ein Einheimischer darauf aufmerksam, dass wir auf dem falschen Weg sind. Also sind wir wieder umgedreht und entschieden uns an der Hauptstraße langzulaufen.

Der richtige Weg

Der richtige Weg

Bald fanden wir eine ausgeschilderte Abzweigung, die uns wieder auf einen typischen Wanderweg schickte.

Durch den Umweg sind wir bestimmt 30 kilometer gelaufen und die Beine taten echt weh. Gegen nachmittag fanden wir dann die Mühle. Wir sind direkt ins Wasser gesprungen, um uns zu waschen Für heute solls das gewesen sein und wir schlugen in der nähe unser Zelt auf. Beim Kochen stellten wir fest, dass wir uns doch etwas mit den Nahrungsvorräten verschätzt hatten. Wir haben zu große Portionen gegessen ! Für den kompletten nächsten Tag sollte es aber noch langen, nur sind wir wieder mal weit weg vom Schuss. Hoffentlich finden wir morgen einen Laden, der Kreditkarten akzeptiert.

Mulinetto della Croda

Mulinetto della Croda

Am nächsten morgen gings dann weiter richtung Priúla. Vorbei an Weinbergen ins kleine Dorf Refrontolo, wo wir allerdings keinen Mastercard laden gefunden hatten.

Von dem Amis geklaut

Von dem Amis geklaut

Das Essen ging zur Neige, und wir mussten eine Entscheidung treffen. Priula sah auch sehr klein aus und wir konnten es nicht riskieren, nichts mehr zum Essen zu haben. Also setzten wir uns wehleidig in einen Bus, der uns nach Treviso brachte. Das wars dann wohl mit der Tour, jetzt gibts kein zurück mehr. Wovon wir den Bus bezahlt haben ? Wir haben Tickets in einem kleinen Tabakladen gekauft, zusammen mit einem Riesenvorrat an Zigaretten. Auf die große Depression vorbereiten. Schon komisch, dass ein kleiner Tabakladen Mastercard nimmt und ein Supermarkt nicht. Angekommen in Treviso, sind wir direkt in einen großen Supermakt gegangen um diesmal genug einzukaufen. Dann auf die suche nach einem Hotel.

Treviso

Treviso

Das nächste große Problem: Es gab tatsächlich NUR Hotels mit mindestens 4 Sterne in der Stadt. Eine billige Unterkunft sollte es aber geben, also sind wir hingegurkt um festzustellen, dass keine Mastercard akzeptiert wird. Da sáßen wir also in einer größeren Stadt, und mussten auf der Straße pennen. Im Bahnhof war undenkbar, da es sehr laut ist und die Italiener total dreist alle 2 Minuten lange Ansagen durch den Bahnhof schallen lassen. Auch viele kriminelle Energien und zwielichtige Personen waren hier. Also kauften wir Bier ein und bereiteten uns auf eine wirklich schlimme Nacht vor.

© Sepp Gmeinwieser, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wandertrip von 30 Tagen und insgesamt 500 Kilometern. Mit Zelt und Gaskocher irgendwo im nirgendwo
Details:
Aufbruch: 16.07.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 16.08.2009
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Italien
Der Autor
 
Sepp Gmeinwieser berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.