Über die Alpen, zu Fuß von München nach Venedig

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Sepp Gmeinwieser

In Hochform ! (Tag 20-21)

Hochmotiviert liefen wir also weiter auf dem Wanderpfad Richtung Civetta Ebene. Im Buch war die Strecke als "schwer" gekennzeichnet, und das war sie auch. 1350 Höhenmeter mussten bestritten werden, verteilt auf eine 12km Strecke. Das Wetter war wolkenlos und man bekam wieder Lust zu laufen.

Schon gut was geschafft, aber noch lange nicht ganz oben

Schon gut was geschafft, aber noch lange nicht ganz oben

Irgendetwas beflügelte uns auf dem wirklich schwierigen Weg, obwohl wir am keuchen waren hatten wir den Willen, ohne Rast weiterzulaufen. Wir stießen auf einen drahtseilgesicherten Klettersteig, aber ich bin ohne mit der Wimper zu zucken rübergeklettert. Immer weiter, immer höher, im Kopf nur das Ziel

Fast geschafft

Fast geschafft

Wir habens gepackt, ohne Pause in 3 1/2 Stunden die Ebene zu erreichen. Im Buch waren 4 Stunden gehzeit angegeben, die wir mit unserm Bleirucksack geschlagen hatten. Kurze Verschnaufpause, dann wollen wir mal sehen, wie toll es hier oben tatsächlich ist !

Geschafft !

Geschafft !

Hier oben in 2200 Metern höhe war es echt unglaublich schön. Wir waren glücklich und verdammt stolz auf unsere Leistung. Jetzt kanns richtig losgehen ! Obwohl wir das Tagesziel erreicht hatten, liefen wir weiter, gleich noch die nächste halbe Etappe ran, wir hatten viel aufzuholen.

Pferde ! Da lief ne ganze Herde uneingezäunt, weit weg vom menschlichen Leben frei herum. Toll !

Pferde ! Da lief ne ganze Herde uneingezäunt, weit weg vom menschlichen Leben frei herum. Toll !

Bis zur Dämmerung liefen wir weiter, kein anzeichen von Erschöpfung. War einfach zu schön, und man konnte kaum die Landschaft hinter dem nächsten Hügel erwarten.

Vor dem gewaltigen Felsmassiv der Moiazza

Vor dem gewaltigen Felsmassiv der Moiazza

Als es dann schlagartig dunkel wurde, mussten wir dann doch aufhören und Zelten. Zur feier des Tages gab es Bohnen mit Reis aus der Tüte. Hatte in der Nacht nen kurzen Fieberanfall und leichte Hallozinationen, ging aber bald wieder vorbei. Am nächsten morgen ging dann der Abstieg los, runter von der schönen Ebene.

Frisches Trinkwasser !

Frisches Trinkwasser !

Sind am Ende des tages in der nähe von Passo Duran angekommen. Mussten aber Essen nachkaufen, haben also einen Abstecher nach Agordino gemacht, einem kleinen Dorf. Es war umschlossen von Bergen, und wir entschieden uns, etwas höher am Bergfuß unser Lager zu errichten. Die Nacht, die dann kam verdient ihr eigenes Kapitel.....

© Sepp Gmeinwieser, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wandertrip von 30 Tagen und insgesamt 500 Kilometern. Mit Zelt und Gaskocher irgendwo im nirgendwo
Details:
Aufbruch: 16.07.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 16.08.2009
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Italien
Der Autor
 
Sepp Gmeinwieser berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.