der Ätna war pünktlich zur Stelle

Reisezeit: Mai 2015  |  von Herbert S.

der Ätna grummelt schon

Der Mongibello, der ‚Berg der Berge‘, wie die Sizilianer den Ätna in einer lateinisch-arabischen Wortschöpfung nennen, ist einer der letzten aktiven Vulkane Europas.

Der Ätna ist heute dank des Frühwarnsystems der Vulkanologen voll touristisch erschlossen und beschert der Region Sizilien bereits jetzt in der Vorsaison ganz passable Einnahmen.
Die Ausbrüche der Vergangenheit jedoch sind zahlreich - der letzte größere zerstörte 2002/2003 fast die ganze Infrastruktur des Tourismuszentrum Etna Nord bei Piano Provenzana samt Skiliften, Restaurants und Hotels. Seitdem spuckt und faucht der Ätna fast jedes Jahr.

Ätna bei der Anfahrt von Süden

Ätna bei der Anfahrt von Süden

Zum Frühstück um 7.00 Uhr herrscht heute noch kein großer Andrang, da wir offensichtlich mit zwei Bussen die einzigen Gäste sind. Die Auswahl ist gut, die scrambled eggs aber kalt. Die Gruppe ist pünktlich um 8.00 Uhr zur Abfahrt bereit und es geht an Catania vorbei bis Nicolosi.

Auf dem Weg zeigen sich unterschiedliche Bilder vom Ätna. Elia zeigt uns einen Doppelkegel, den die Sizilianer den Busen von Sophia Loren nennen.

'Busen von Sophia Loren'

'Busen von Sophia Loren'

Auf 1900 m Höhe befindet sich bereits in der vegetationslosen Zone ein Parkplatz.

Von dort kann man mit einer Kabinenseilbahn auf fast 2900 m Höhe fahren. Preis 30€ Man ist zwar schon an der Schneegrenze, aber es geht noch weiter (wenn man will) Preis 32 € incl. 9. € für einen Guide.

Aussicht nach oben

Aussicht nach oben

und nach unten

und nach unten

Den brauchen wir zwar nicht, aber müssen löhnen. Ulrike hat inzwischen ihre Bedenken wegen der Höhe über Bord geworfen, denn auch sie will alles sehen. Aber man kann ja mit Kreditkarte zahlen. Im geländetauglichen Unimog geht es dann noch mal gute 100 m höher.

mit Unimog-Fahrzeugen geht es weiter - manche laufen auch - aber das würde uns zu viel Zeit kosten.

mit Unimog-Fahrzeugen geht es weiter - manche laufen auch - aber das würde uns zu viel Zeit kosten.

In etwa 3000m Höhe werden wir dann aus dem Allradfahrzeug herausgelassen. Ich höre zwar nichts, aber Ulrike meint es grummelt am Berg.

der weiße Strich am rechten oberen Bergrand ist eine kleine Lawine

der weiße Strich am rechten oberen Bergrand ist eine kleine Lawine

Recht hat sie - und auch ein Blick auf den seitlichen Teil zeigt, dass eine kleine Lawine von Lava hinunterläuft. Dabei zischt es natürlich auch Wasserdampf und Schwefel.

Den toten Seitenkegel mit Blick auf diverse andere können wir jedoch gefahrlos umrunden, wobei Elia uns immer wieder mit den Füßen ein Loch scharrt, in dem es deutlich wärmer ist. Er meint in 1 m Tiefe hätte es schon 200 Grad.

Die unterschiedlichen Farben der Lava sind deutlich zu erkennen.

das Panorama ins sizilianische Festland ist ebenfalls faszinierend

das Panorama ins sizilianische Festland ist ebenfalls faszinierend

Nach erfolgter Umrundung des Seitenkegels erfolgt der Abstieg zum Parkplatz und mit Unimog und Seilbahn zum unteren Busparkplatz.

Von dort verlassen wir den Ätna in nordöstlicher Richtung durch verschiedene Vegetationszonen und fahren bis an die Küste.

Wir wissen es zwar noch nicht, aber Ulrike hatte das Grummeln ja schon gehört - der Ätna hatte in der folgenden Nacht einen Ausbruch, dessen Bilder wir dann via Internet am nächsten Tag anschauen können. (14.05.2015)

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir absoluten Individualreisenden hatten kurzfristig beschlossen, uns die Schätze Siziliens servieren zu lassen und haben mal eine 'preiswertere' Gruppen-Variante gewählt. Ohne Parkplatzsuche und Stunden am Steuer bleibt auch außerhalb der Gruppe noch Zeit manches erkunden. Und die wesentlichen Schätze werden präsentiert.
Details:
Aufbruch: 11.05.2015
Dauer: circa 1 Woche
Heimkehr: Mai 2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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