2015 - Palermo - Sizilien (Italien)

Reisezeit: November 2015  |  von Uschi Agboka

7. Tag - 7. November 2015

Chiesa San Giovanni die Napoletani

Chiesa San Giovanni die Napoletani

Brautpaar an der Chiesa Santa Maria della Catena

Brautpaar an der Chiesa Santa Maria della Catena

Hafen La Cala

Hafen La Cala

Ehemalige Kirche

Ehemalige Kirche

Piazza Giovanni Meli

Piazza Giovanni Meli

Reste ...

Reste ...

Blick vom Kaufhaus La Rinacente auf San Domenico

Blick vom Kaufhaus La Rinacente auf San Domenico

2015 wurde der Leichnam von Siziliens bekanntesten Mafia-Jägers, Giovanni Falcone, nach San Do-menico verbracht. Vorher war er auf dem Friedhof Santa Orsola bestattet. Etwas über das Leben dieses außerordentlichen Mannes findet Ihr im Anhang.

2015 wurde der Leichnam von Siziliens bekanntesten Mafia-Jägers, Giovanni Falcone, nach San Do-menico verbracht. Vorher war er auf dem Friedhof Santa Orsola bestattet. Etwas über das Leben dieses außerordentlichen Mannes findet Ihr im Anhang.

7. Tag - 7.11.2015

Samstag, 7. November 2015 7. Tag

Treffen zum gemeinsamen Frühstück zwischen 8 und 9 Uhr. Wir haben Mägi für heute abgesagt.
Mägi und ihr Sohn wollten den Tag mit uns verbringen, aber da wir alle verschiedene Pläne haben, wird da nichts draus. Doch wir haben Mägi eingeladen, heute Abend mit uns zu essen.

Mario will die Ponte d. Ammiraglio und andere Dinge besichtigen. Ute will die Märkte unsicher machen und Anneken und ich wollen heute als Freundinnen unter uns sein. Ursula will sich weiter ausruhen.

Anneken und ich tigern erst um 10 Uhr los, zunächst zur Chiesa Santa Maria della Catena. Dort sind Hochzeitsvorbereitungen im Gange – Fabio und Giulia heißen die Brautleute. Wie mir der Bräutigam erzählt, findet die Trauung um 11 Uhr statt. Anneken und ich entschließen uns, hier zu bleiben und zuzuschauen. Es werden wunderschöne weiße Blumengestecke herangeschleppt. Die ganze Kirche strahlt im Blumenschmuck und es duftet herrlich. Dann entschwebt die Braut dem Auto, ein Traum in Weiß. Von ihrem Vater wird sie zum Altar geleitet. Natürlich bewundern wir auch die schönen Kleider der vielen Hochzeitsgäste.

Anneken und ich laufen weiter, an der Marina La Cala entlang, mit Blick auf das Castello Utveggio auf dem Monte Pellegrino. Heute ist mal wieder ein herrlicher Tag.

Die Marina La Cala liegt zwischen Altstadt und Kreuzfahrthafen. Hunderte privater Segelboote und Sportboote sind hier zu sehen.

Die Cala ist der ehemalige Hafen der Stadt. Der früher von den Griechen so begehrte Hafen verlor mit der Versandung an Bedeutung. Er wurde durch das von den Arabern erbaute Castello a Mare verteidigt. Das Fort ist umgestaltet worden und diente sowohl als Gefängnis als auch als Privatresidenz. Leider wurde dieses imposante Monument im Jahre 1922 durch die Vergrößerung der neuen Mole etwas entstellt. Das Viertel der Cala erstreckt sich heute bis hinter den ehemaligen Hafen.

Über die Piazza Fonderia – hier erblicken wir vor einem Restaurant ein weiteres Brautpaar. Wenn das mal kein Glück bringt! Wir biegen in die Via Giovanni Meli ein.

Dort an der Piazza S. Giacomo La Marina schauen wir uns die Chiesa Santa Maria La Nova von außen an.

Auf unserer Wanderung entdecken wir einige kuriose Dinge, u. a. eine Wasseruhr, völlig ungeschützt, jemand hat die Abdeckung entfernt. Ein schöner alter Brunnen sticht ins Auge, dann der alte Palazzo Custos Barone di Franco e Cortevecchia.

An der Piazza Giovanni Meli entdecken wir ein abgewracktes Moped. Hier befinden sich unzählige Schmuckgeschäfte, die heute am Samstag gut besucht sind. Anneken und ich schauen nur, die ausgestellten Juwelen sind uns zu teuer. Dann kommt auch schon der Turm der Chiesa San Domenico in Sicht und bald haben wir die Piazza San Domenico erreicht.

Hier sticht uns sofort ein riesiges Barock-Monument ins Auge. La Colonna dell’immacolata (Säule der unbefleckten Jungfrau Maria - aus Bronze) steht auf einem großen Marmorsockel. Des Weiteren finden sich darunter die Statuen von zwei Päpsten. Am Ende der Treppen sind weitere Statuen (Engel) zu sehen.

San Domenico ist eine riesige Kirche der Dominikaner, 14. Jh. und umgebaut im Barockstil im 17. Jh.. Die Kirche liegt an der Via Roma und der Piazza San Domenico. Im Osten, an der Via Bambinai, befindet sich das zum Klosterkomplex der Dominikaner gehörende Oratorio del Rosario di San Domenico.

Der ersten Dominikanerkirche aus dem 13. Jh. im gotischen Stil folgte ein Renaissancebau von 1458 bis 1480, der zwischen 1637 und 1640 vom Dominikanerpater und Architekten Andrea Cirrincione erneuert wurde. Die zweitürmige Barockfassade von 1726 ist mit Statuen von Heiligen Dominikanern sowie mit Petrus versehen, die von Giovan Maria Serpotta, dem Urenkel von Giacomo Serpotta stammen.

Der von 16 Säulen geteilte dreischiffige Innenraum in Form eines lateinischen Kreuzes ist mit 88,92 x 34,68 m der größte Kirchenraum auf Sizilien. Die riesige Kirche hat eine Länge von 92,7 m und eine Breite von 38,84 m.

Der Altar beherbergt die Reliquien des palermitanischen Heiligen Dominikaners Pietro Geremia. Seit 1853 ist die Kirche, dank dem Schriftsteller Agostino Gallo als Pantheon die Grablege berühmter Sizi-lianer. So sind hier Michel und Emerico Amari, Franceso Crispi sowie die Maler Pietro Novelli und Giuseppe Velasco bestattet. In der Kirche befinden sich zahlreiche bedeutende Skulpturen und Gemälde. Das monumentale Chorgestühl aus dem 18. Jh. hinter dem Altar entstand nach Plänen des Dominikaners Giovanni Battista Ondars aus Walnussholz und die Rokokoorgel wurde 1781 gebaut.

2015 wurde der Leichnam von Siziliens bekanntesten Mafia-Jägers, Giovanni Falcone, nach San Domenico verbracht. Vorher war er auf dem Friedhof Santa Orsola bestattet. Etwas über das Leben dieses außerordentlichen Mannes findet Ihr im Anhang.

Die Besichtigung der Kirche ist kostenlos, doch wir spenden den vor der Kirche sitzenden Roma-Frauen etwas. Nachdem wir uns in der Kirche alles angeschaut haben, geht es zurück auf den Platz. Hier stellt Anneken fest, dass das Kaufhaus La Rinacente heute doch geöffnet hat, obwohl es eigentlich wegen Streik geschlossen sein sollte. Und so machen wir uns auf den Weg zur Dachterrasse. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Chiesa San Domenico, die Piazza San Domenico, die Via Roma und über Palermo.

In Erinnerung an Annekens 70. Geburtstag genehmigen wir uns zwei Bellini und Wasser, denn wir haben Durst.

Bellini ist ein Cocktail, der aus trockenem Prosecco, Sekt oder Champagner, einem halb pürierten weißen Pfirsich und nach Geschmack etwas Zuckersirup besteht. Entstanden ist der Cocktail vermutlich zwischen den Jahren 1931 und 1942 in Harry’s Bar in Venedig, die am 31. März 1931 von Guiseppe Cipriani gegründet wurde.

Ute ist inzwischen an der Antica Focacceria San Francesco eingetroffen und „besetzt“ schon mal einen Tisch für uns drei im Außenbereich. Das schöne Wetter müssen wir ausnutzen. Anneken und ich wandern also über die heute stark belebte Via Roma, Via Vittorio Emanuele und Via Alessandro Paternostro. Ute hat einen kleinen Tisch ausgesucht, doch wir bitten den Kellner, uns einen größeren Tisch zu geben. Es ist noch nicht viel los und Platz genug. Doch einem anderen Kellner scheint das nicht zu passen. Er meckert herum.

Das Lokal besteht seit 1834. Hier gibt es typisch sizilianische Kleinigkeiten zu essen. Alles sehr lecker, nur der Service der Kellner ist eine Katastrophe. Typisch für ein Touristenrestaurant, so nach dem Motto, die kommen eh nicht wieder. Ich mag solche Restaurants nicht. Doch wir drei lassen uns die gute Laune nicht verderben. Ute erzählt, was sie am Vormittag unternommen hat und später wandern wir durch kleine schmale Gassen zurück ins Hotel, wo wir um 15.30 Uhr eintreffen.

Anneken hat einen Wellness-Trial im Hotel gebucht, Ute und ich wollen Koffer packen und relaxen.

Gegen 19.20 Uhr treffen wir zum letzten Mal in der Hotellobby alle zusammen. Ute wird morgen früh fliegen, mein Taxi kommt gegen 9.20 Uhr.

Die geplanten Tage bei Mägi – bis 13.11. – muss ich ja streichen. Meinem Rücken und meiner Hüfte geht es gar nicht gut.

Heute Abend sind wir zum Essen in der Trattoria dal Maestro del Brodo, auch wieder eine gute Wahl. Das Essen ist lecker und die Preise sind mehr als günstig, Hauswein 1 l 6 Euro.

Leider konnte sich Mario heute Abend mal wieder die Bemerkungen über schnelleres Bezahlen nicht verkneifen. Mich hat das schon sehr geärgert, zumal man es immer mir überließ, für alle zu zahlen und die Rechnung durfte ich dann auch allein auseinander rechnen.
Sollte ich nochmals eine solche Reise organisieren, lasse ich jeden selber zahlen. So einen Stress kann ich nicht brauchen.

Gegen 22.30 Uhr sind wir zurück im Hotel und gehen gleich schlafen. Wir sind alle müde.

Ausführliche Fotoalben auf meiner Facebook Seite
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien

Piazza San Domenico 
Hier sticht uns sofort ein riesiges Barock-Monument ins Auge. La Colonna dell’immacolata (Säule der unbefleckten Jungfrau Maria - aus Bronze) steht auf einem großen Marmorsockel. Des Weiteren finden sich darunter die Statuen von zwei Päpsten. Am Ende der Treppen sind weitere Statuen (Engel) zu sehen.

Piazza San Domenico
Hier sticht uns sofort ein riesiges Barock-Monument ins Auge. La Colonna dell’immacolata (Säule der unbefleckten Jungfrau Maria - aus Bronze) steht auf einem großen Marmorsockel. Des Weiteren finden sich darunter die Statuen von zwei Päpsten. Am Ende der Treppen sind weitere Statuen (Engel) zu sehen.

Leider war das Personal da nicht besonders freundlich

Leider war das Personal da nicht besonders freundlich

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Da die Facebook-Gruppen-Reisen in 2013 und 2014 (Venedig und Turin) ein Erfolg waren, haben wir beschlossen, auch in 2015 wieder einen gemeinsamen Ausflug zu machen. Palermo sollte unser Ziel sein. Drei Teilnehmer aus Deutschland – Anneken, Mario und Uschi, hinzu kamen Ursula aus Ungarn und Ute aus der Toskana.
Details:
Aufbruch: 01.11.2015
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 08.11.2015
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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