Venedig - Italien - 2017

Reisezeit: November 2017  |  von Uschi Agboka

3. Tag - San Michele und Murano: Murano

Campo San Stefano
Cometa di Vetro

Campo San Stefano
Cometa di Vetro

Murano - Informationen

Murano - Ende des 13. Jh. beschloss der Große Rat, zum Schutz vor Bränden, dass die Glasbläsereien nach Murano transferiert werden sollten. Seither ist Murano die "Glasinsel". Die Rufe der Verkäufer, die die Besucher in die Läden und Glasbläsereien locken wollen, sollten nicht vom künstlerischen Geist der Insel ablenken. In den Glasbläsereien kann man miterleben, wie Glasbläser aus einem Klumpen glühenden Glas eine Vase, ein Schmuckstück oder einen anderen kunstvollen Gegenstand zaubern.

Es ist aber nicht alles, was zum Verkauf angeboten wird, mundgeblasenes Muranoglas. Manches stammt aus Serienproduktionen extra für Touristen. Man findet aber noch kleine Läden und Handwerker, denen man bei der Arbeit zusehen kann und die echtes Murano-Glas verkaufen.

Sieben, durch Kanäle getrennte und mit elf Brücken verbundene Inseln ergeben das etwas mehr als 1 km² große Murano (Höhe nur 1 m), das durch seine Glaskunst bekannt ist. Heute ca. 4.700 Einwohner. Muranos Wurzeln reichen bis in die Spätantike zurück. Im 5. und 6. Jh. wuchs die Bevölkerung durch Flüchtlinge aus Altinum an, die vor Hunnen und Langobarden Schutz suchten. Ende des 13. Jahrhunderts wurde hier die Glasproduktion konzentriert, die gegen Ende der Republik Venedig im Niedergang begriffen war. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Neubelebung, die von der Kommune unterstützt wurde. Murano gehört erst seit 1924 zur Stadt Venedig.

Glasherstellung war schon in der Antike bekannt. Die Glasherstellung in Mitteleuropa hat ihren Ursprung in Venedig. 1295 wurden sämtliche Glasöfen aus der Stadt nach Murano verlegt. Die Brandgefahr zwischen den eng aneinander gebauten Häusern in der Stadt war zu groß. Die Glasherstellung war ein wohlbehütetes Geheimnis und durfte nicht verraten werden. Trotzdem gelangten Informationen in andere Länder.

Es gab Glasherstellung und Glashütten auch in Deutschland, den Niederlanden, später auch in Böhmen und Schlesien. Muranoglas war trotzdem etwas Einzigartiges und Besonderes, dessen Herstellung nur Glaserzeuger in Murano beherrschten. Im Museo Del Vetro im Palazzo Giustinian kann man alles aus der tausendjährigen Geschichte der Glaskunst erfahren. Es gibt heute noch ca. 45 produzierende Betriebe auf der Insel, die sich u. a. mit der Glasbläserei, mit der Herstellung von Spiegeln und mit wertvollen Gravuren beschäftigen.

Torre dell’Orologio di Murano auf dem Campo San Stefano. Der Turm aus dem 19. Jh. wurde auf den Fundamenten eines Glockenturms einer Pfarrkirche aus dem 12. Jh. errichtet.

Torre dell’Orologio di Murano auf dem Campo San Stefano. Der Turm aus dem 19. Jh. wurde auf den Fundamenten eines Glockenturms einer Pfarrkirche aus dem 12. Jh. errichtet.

. Vorbei an einem Krieger-Denkmal mit einer Tafel, auf der Folgendes geschrieben steht:
I Cavalieri di Vittorio Veneto del Comune di Venezia
„Ai Caduti di tutte le Guerre“
25. April 1987

. Vorbei an einem Krieger-Denkmal mit einer Tafel, auf der Folgendes geschrieben steht:

I Cavalieri di Vittorio Veneto del Comune di Venezia
„Ai Caduti di tutte le Guerre“
25. April 1987

Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise zu den Venedig-Inseln.
Details:
Aufbruch: 01.11.2017
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 06.11.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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