Venedig - Italien - 2017

Reisezeit: November 2017  |  von Uschi Agboka

2. Tag - Torcello: Torcello

Antiquitäten- und Kunstgeschäft – Antichita Arredi d’Arte

Antiquitäten- und Kunstgeschäft – Antichita Arredi d’Arte

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Antiquitäten- und Kunstgeschäft – Antichita Arredi d’Arte

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Torcello-Informationen

Torcello ist eine Insel in der Laguna Morta, dem nördlichen Teil der Lagune von Venedig, in dem die Gezeiten nicht mehr bemerkbar sind.

Die Insel liegt 150 m nördlich der Inseln Burano und Mazzorbo, von diesen getrennt durch den Canale di Burano. Die Insel ist 44,17 Hektar groß und nur zwei Meter hoch.

Die heutige Obst- und Gemüseinsel Torcello war einst ein bedeutendes Handelszentrum (gegründet im 5. Jh.) und Bischofssitz. Nur zwei Kirchbauten blieben erhalten.

Nach früherer Auffassung wurde Torcello im 7. Jahrhundert besiedelt, aber in der Nähe von Torcello wurde der Fußboden einer römischen Villa zwei Meter unter dem Wasserspiegel entdeckt. Deshalb geht man davon aus, dass Torcello schon im 1. Jahrhundert besiedelt worden ist.

Torcello war von 638 bis 689 Sitz des Bischofs von Altinum und gewann schnell an Bedeutung als Zentrum von Politik und Handel. Zwar besteht heute nur noch eine Kirche, nämlich die Kathedrale, aber im Frühmittelalter entstanden darüber hinaus das Benediktinerkloster San Giovanni Evangelista, sowie die Kirche Sant’Andrea (Apostolo) di Torcello.

Bei Grabungen, die zwischen November 2012 und März 2013 auf einem Areal nahe der Kirche Santa Maria Assunta durchgeführt wurden, ließ sich ein Dorf aus Holzhäusern des 10. und 11. Jahrhunderts nachweisen. Dabei blickten die Häuser auf Kanäle. Sie waren voneinander durch Innenhöfe mit Zisternen getrennt. Zahlreiche Öfen deuten auf die Produktion von Glas hin, auch wurden Knochen und Hörner der Ziegen verarbeitet, um daraus Beschläge, Knöpfe, Nadeln oder Kämme herzustellen. Zudem wurden Schweine, Schafe und Rinder gehalten. Der Anteil der Rinder stieg im 15. und 16. Jahrhundert stark an, was jedoch nicht auf den Fleischbedarf zurückging, sondern auf die Nachfrage nach Arbeitskraft, insbesondere zum Pflügen. Während in der Spätantike eher Schweine vertilgt wurden, waren es im Frühmittelalter überwiegend Schafe und Ziegen.

Amphoren mit Resten von Olivenöl und Wein aus Süditalien und dem östlichen Mittelmeer erweisen die für diese frühe Zeit ansonsten kaum belegbaren Fernhandelskontakte. Schon ab dem 4./5. Jahrhundert ließ sich der Anbau von Obst, Wein und Gurken nachweisen.

Im 10. Jahrhundert hatte Torcello ca. 10.000–20.000 Einwohner und war größer und reicher als Venedig. Im 12. Jahrhundert weist das Manuskript ms. 768 im Museo Provinciale di Torcello neben den genannten sakralen Bauwerken das Hospiz San Pietro di Casacalba, zwei weitere Benediktinerklöster (Sant’Angelo di Zampenigo – es bestand um 900 – und Sant’Antonio Abbate – es wurde um 1000 gebaut), dann zwei Zisterzienserklöster (San Tommaso dei Borgognoni – der Bau geht auf vorchristliche Zeit zurück - und das benediktinisch-zisterziensische Kloster Santa Margherita), schließlich das Baptisterium San Giovanni Battista und die beiden Kapellen Santa Fosca und San Marco auf. Allerdings waren bis auf Santa Fosca, das noch heute besteht, sowie San Giovanni Evangelista, Sant’Angelo di Zampenigo und San Marco, die Standorte nicht mehr bekannt.

In einem Privatgebäude fanden sich bereits im 19. Jahrhundert Reste der Sakristei und der Apsis von San Tommaso dei Borgognoni. Andererseits wurde bei Grabungen eine Kirche entdeckt, die in keiner der bekannten Quellen auftaucht. Die übrigen Kirchen tauchen in den Visitationsberichten des Bistums auf, aber auch in Beständen des Staatsarchivs, so dass in den 1970er und 80er Jahren auch ihre Standorte ermittelt werden konnten. San Giovanni Evangelista wurde bei zwei Bränden, etwa um 640 und im Jahr 1343, völlig zerstört.

Nach dem 12. Jahrhundert endete diese Blütezeit, und der Ort sank zur Bedeutungslosigkeit herab. Die Lagune um Torcello versumpfte, Malaria-Epidemien drohten. Die Einwohner verließen die Insel nach Venedig und Murano und nahmen alles mit, was sich als Baustoff verwerten ließ, so dass die Stadt fast komplett abgetragen wurde. Um 1860 hatte Torcello noch rund 360 Einwohner. Zur Volkszählung 2001 wurden 25 ständige Bewohner auf der Insel nachgewiesen. Heute leben nur noch 10 Einwohner auf Torcello.

Von den einstmals prächtigen Bauten auf Torcello blieb nur wenig erhalten. Von den ursprünglich zwölf Pfarren und sechzehn Klöstern des Bistums, zu dem auch andere Inseln im Norden der Lagune zählten, ist die Kathedrale Santa Maria Assunta, die auf das Jahr 639 zurückgeht, mit ihren reichen byzantinischen Mosaiken und die Kirche Santa Fosca aus dem 11. Jahrhundert erhalten.

Darüber hinaus gibt es zwei Palazzi des 14. Jh., die ein kleines Museum beherbergen.
Das im Jahr 1870 gegründete Museo Provinciale di Torcello vermittelt mit Hilfe zahlreicher Exponate einen Überblick in die Geschichte der Lagune sowie der Insel Torcello von der Römerzeit bis in die Gegenwart.

Der sogenannte Thron des Aittila, ein aus einem Stück Stein gehauener Sitz, hat nichts mit dem Hunnenkönig zu tun. Wahrscheinlich war dies der Thronsessel des Podestà (Bürgermeister) oder des Bischofs. Man sitzt sehr bequem darauf. Ich habe es ausprobiert.

Ein Schild informiert darüber, dass das Haus 2004 der Nostra Signora Regina di Fatima geweiht wurde.

Ein Schild informiert darüber, dass das Haus 2004 der Nostra Signora Regina di Fatima geweiht wurde.

Die Legende erzählt, dass in der Nacht des Heiligen Abends der Teufel in Gestalt einer schwarzen Katze auf der Ponte del Diavolo sitzt, um sich die Seele einen verstorbenen Kindes zu holen. 
Die Fundamente der Brücke stammen aus dem 13. Jh.. Jüngste archäologische Untersuchungen haben bestätigt, dass der Bau aus dem 15. Jh. stammt, da im Boden zwischen dem Backsteinbogen und dem Balustradenplan auch Ziegel gefunden wurden. Es ist eine sehr charakteristische Brücke, weil sie zusammen mit Nodobrücke in Cannaregio die Merkmale der alten venezianischen Brücken ohne Brüstung aufweist.

Die Legende erzählt, dass in der Nacht des Heiligen Abends der Teufel in Gestalt einer schwarzen Katze auf der Ponte del Diavolo sitzt, um sich die Seele einen verstorbenen Kindes zu holen.

Die Fundamente der Brücke stammen aus dem 13. Jh.. Jüngste archäologische Untersuchungen haben bestätigt, dass der Bau aus dem 15. Jh. stammt, da im Boden zwischen dem Backsteinbogen und dem Balustradenplan auch Ziegel gefunden wurden. Es ist eine sehr charakteristische Brücke, weil sie zusammen mit Nodobrücke in Cannaregio die Merkmale der alten venezianischen Brücken ohne Brüstung aufweist.

Thron des Attila. Man glaubt es nicht, aber das Steinding ist sehr bequem

Thron des Attila. Man glaubt es nicht, aber das Steinding ist sehr bequem

Überall Ausgrabungen

Überall Ausgrabungen

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise zu den Venedig-Inseln.
Details:
Aufbruch: 01.11.2017
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 06.11.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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