Stubaital und die oberitalienischen Seen

Reisezeit: August / September 2019  |  von Susanne M.

Piemont : Monte Castellaccio

Nachdem ich bis mittags faul in der Sonne gelegen habe, bekam ich doch ein wenig Hummeln in der Furt... ich wollte dann zumindest mal während der Mittagssonne kurz in den Nachbarort Pettenasco, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Als ich auf dem Parkplatz stand, hab ich gedacht, ach, kannst du auch gleich noch machen, fahr mal Richtung Omenga und schau dir mal die Parkplatzsituation an, wenn Donnerstag großer Markt ist. Nebenbei bemerkt, ich werde wohl das Boot nehmen, Parkplätze sind dort Mangelware, selbst wenn man bereit ist, ein Stück zu laufen.
Und als ich dann da so fuhr, viel mir ein, das ich im Reiseführer gelesen habe, dass es in der Nähe einen Aussichtspunkt über den gesamten See auf 900 m Höhe gibt. Mit Straßenschildern nicht gefunden, denn ich hatte nach Quarno Sotto und Sopra geschaut. Die Beschilderung lautet nur auf Quarno, wie ich jetzt weiß. Aber ein bisschen wusste mein Navi und es führte mich dann 8 km schmalen Weges in steilen Serpentinen in die beiden Orte! Schön, das mit einem kleinen Fiat 500 machen zu können! Je größer das Auto, desto unangenehmer zu fahren. Nun ja, das Navi führte mich auch durch den Ort Quarna Sopra, hinein ins Zentrum. Wären keine Garagentore an einigen Häusern gewesen, hätte ich Zweifel gehabt, das ich überhaupt durch diese schmalen Gassen fahren darf. Und es kam, wie es kommen musste.... plötzlich stand ich vor der Zona Traffico Limitato (ZTL), in der du als Unberechtigter nicht rein fahren darfst, ansonsten eine sehr hohe Geldbuße droht, auch als Ortsfremder. Und liebevoll säuselte mir mein Navi ins Ohr, bitte wenden, wenn möglich! Man bekommt Mordgedanken..... Betonung auf „wenn möglich“ Leider habe ich oben auf dem Dach keine Hubschrauberrotoren, die mich grade hoch in die Luft bringen, wo Platz zum wenden wäre. Diese schmale Gasse Zentimeter für Zentimeter zurück und an der einzigen Einbuchtung kam dann ein Fahrzeug von unten und wir arbeiteten uns dann langsam aneinander vorbei, bevor es wieder etwas entspannter vorwärtsfahrend aus dem Ortskern rausging. Ich habe dann selbst wieder die Schilder zum Monte Castellacio gesucht und gefunden. Man durfte mit dem Auto fahren, es wurde immer schmaler und plötzlich nur noch Schotterpiste durch den Wald! Da konnte man aber das Auto abstellen. Tja und ich wollte ja nur einkaufen, also hatte ich Sommerkleidchen und Flip Flops an.... manchmal trabe ich ja mit einer gewissen Unüberlegtheit durch die Welt! Aber es waren noch die Wanderschuhe im Auto, komisches Gefühl ohne Socken, aber besser als anders. Es ging durch den Wald über Stock und Stein und dann ein schmaler Weg durch ein Farnfeld voll mit Heuschrecken, Echsen und Schmetterlingen. Gab es da vielleicht auch Schlangen? Nein keine gesehen.... es war schon eine lustige Kombi... Sommerkleidchen, dicke Wanderschuhe und keinen Plan von nix. Ich bin einfach mal gelaufen und plötzlich tat sich das Panorama immer mehr auf..... der ganze Lago d‘ Orta lag mir zu Füßen! Welch ein Ausblick und viel schöner als einkaufen!

Danach folgte noch eine Ortsbegehung in Quarna Sorpa und Quarna Sotta! Aber zu Fuß!!!! Und ich muss sagen, hier ist die Zeit einfach stehen geblieben! Es war ein beeindruckender ungeplanter Kurzausflug!
Und auf dem Heimweg hab ich dann tatsächlich eingekauft!

Anmerkung für den lieben Redakteur dieser Seite: es gibt auch in Pettenasco Campingplätze, aber da ist nicht wirklich mal Abends ein flanieren möglich, deshalb würde ich auf jeden Fall auf einen Platz in Orta San Guilio gehen. Und Badeschuhe nicht vergessen!

© Susanne M., 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wandern, Yoga und La Dolce Vita geniessen
Details:
Aufbruch: 17.08.2019
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: September 2019
Reiseziele: Österreich
Italien
Deutschland
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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