Jakobsweg 2015 - Teil 1 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 7. März 2015 -4. Tag- Alcoutim – Mertola 40 km

7. März 2015 - 4. Tag - Alcoutim – Mertola - 40 km

7. März 2015 4. Tag Alcoutim – Mertola 40 km
Übernachtung: Residencial Beira Rio
30,00 Euro (mit Frühstück)

Da heute eine lange Wanderung anstand, bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden. Frühstück gibt es in der Jugendherberge erst um 8.30 Uhr, darum habe ich darauf verzichtet. Schon um 7 Uhr war ich auf dem Camino. Kurz nachdem ich los gelaufen war, bemerkte ich einen Schmerz an einem Zeh. Die Regel lautet, sobald etwas weh tut, anhalten und nachsehen. Es war ein Zehennagel, der sich am anderen Zeh rieb. Schnell ab gezwickt und schon konnte es weitergehen. Da die Strecke heute über 46 km lang war, beschloss ich, sie etwas abzukürzen und so bin ich bis Santa Marta auf der Straße gegangen. Auf der gesamten Strecke kamen mir nur 2 Autos entgegen. Man hätte die Strecke auch teilen können, aber da samstags und sonntags kein Bus fährt, hab ich dies Vorhaben aufgegeben.

Es war wieder ein herrlicher Tag. Morgens zwar etwas frisch, aber um 12 Uhr waren es schon 22 Grad. Gegen 10 Uhr erreichte ich Santa Marta. Leider muss man danach ca. 8 km auf der Nationalstraße laufen. Da es Samstag war, herrschte Gott sein Dank wenig Verkehr.

Besonders schön ist das Tal des Rio Vascao, wo ich nach einer Brücke eine kurze Pause einlegte. Ich war froh, dass ich die Nationalstraße hinter mir hatte. Hier war es sehr schön zu wandern. Kleine Weiler säumten den Weg. In dem auf einem Hügel gelegenen Dorf Boavista aß ich im Cafe O Moinho „Pao torrado com manteiga“ – geröstetes Weißbrot mit Butter, dazu zwei alkoholfreie Bier, Kosten 3 Euro.

So gestärkt ging es weiter bis Lombardos. Danach wanderte ich oberhalb des Ribeira de Carreiras weiter. Dieser musste nach steilem Abstieg durch eine Furt überquert werden. Da der Fluss kaum Wasser führte, war das kein Problem. Bald kam ich zum Rio Guadiana, der hier jedoch nicht mehr den Grenzfluss bildet.

Der Guadiana ist ein Fluss auf der Iberischen Halbinsel, der durch Spanien und Portugal fließt und zum Teil auch die Grenze bildet. Zu römischen Zeiten hieß der Fluss Anas, woraus die später hier siedelnden Araber Wadi Yanah machten.

Am Hochufer des Guadiana ging es dann weiter bis Mertola. Auf der gesamten Strecke war ich allein unterwegs. Es ist ein herrlicher Anblick, wenn nach einer Wegbiegung die weißen Häuser Mertolas auftauchen. Doch bevor ich dort ankam, musste ich nochmals ein Stück auf der Nationalstraße laufen, nicht besonders schön. Zum Übernachten hatte ich mir das Hotel Beira Rio ausgesucht. Dies war eine sehr gute Wahl. Ich wurde herzlich gegen 18 Uhr empfangen. Das letzte Stück des Weges hatte sich sehr lang hingezogen. Wenn man müde ist, kommt einem alles noch viel länger vor. Nach dem Duschen und Wäsche waschen ging ich zum Essen. Es gab wieder Baccala, gematschter Fisch, Knoblauch, Kartoffeln, Zwiebeln und Spinat. Mir hat es sehr gut geschmeckt. Anschließend ging ich ins Hotel und wieder früh schlafen. Ich spüre doch, dass ich älter werde.

Bilder auf der Homepage meines Mannes - www.harley-rolf.de

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela - 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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