Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

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Lamego Informationen

Lamego ist eine Stadt (Cidade) und ein Kreis (Concelho) im Distrikt Viseu, wenige Kilometer südlich des Douro im Norden Portugals.

Die Stadt ist Sitz eines katholischen Bistums. Sie ist Teil der Rede de Judiarias, einer Vereinigung von Orten mit einer historisch bedeutenden jüdischen Gemeinde.

Es gehört außerdem zum Weinbaugebiet Alto Douro, das 1756 das erste herkunftsgeschützte Weinbaugebiet der Welt wurde, und das seit 2001 zum UNESCO-Welterbe zählt.

Der Ort wurde vermutlich ursprünglich von keltiberischen Turdulen besiedelt, und existierte auch zur Römerzeit. Als der König des Westgotenreichs, Rekkared I., zum Christentum übertrat, wurde in der Folge auch Lamego christlich. Erstmals wurde im Jahr 570 Lamego als Bischofssitz erwähnt, mit seinem Bischof Sardinário. Bis 621 prägte König Sisebut hier Münzen, was die damalige Bedeutung des Ortes unterstreicht.

Die Araber eroberten Lamego im Zuge ihrer Landnahme im 8. Jahrhundert. Die Stadt fiel nach Ankunft der Reconquista mehrmals an die christlichen Eroberer und zurück an die Mauren, bis Ferdinand I. von León Lamego am 29. November 1057 definitiv einnahm. Die Stadt wurde erst 1071 wieder Bischofssitz.

Der erste König von Portugal, Alfons I. wurde 1143 hier feierlich durch die Versammlung der Cortes (Stände) zu Lamego bestätigt. Die Cortes von Lamego setzen sich aus Repräsentanten des Adels, des Klerus und der Städte zusammen. Sie erkannten Alfons Heinrich als ersten König Portugals an und regelten das Erbfolgerecht dergestalt, dass kein Ausländer je auf den Thron kommen sollte.

Alfons I. gab dem neuen Reich die so genannten „Grundgesetze von Lamego“ (1181) und nannte es „Portugal“ nach dem Namen der Grafschaft Portocale.

Während der Amtszeit des Bischofs Manuel de Noronha (1551–1564) begann eine rege Bautätigkeit, insbesondere der Wallfahrtsort Santuário de Nossa Senhora dos Remédios ist zu nennen.

Im Verlauf des 16. und 18. Jahrhunderts entstanden dazu eine Reihe von Herrenhäuser, die vor allem von den im aufstrebenden Weinbau aktiven Familien errichtet wurden.

Mit Gesetz vom 10. September 1756 schaffte der Marquês de Pombal dann die Companhia Geral da Agricultura das Vinhas do Alto Douro, die das Monopol über das Anbaugebiet des Alto Douro erhielt. Es war das erste geschützte Weinbaugebiet der Welt. In der Folge nahm die Region weiter Aufschwung, wovon auch Lamego stark profitierte.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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