Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Informationen Regiao Norte: Montag, 12. Juni 2017 73. Tag

Montag, 12. Juni 2017 73. Tag

Montag, 12. Juni 2017 73. Tag
Campingplatz Parque de Campismo de Mondim de Basto
Cabeceiras de Basto / Vieira do Minho / Stausee Albufeira da Canicadea/ Parque Nacional da Peneda-Gerês / Geres: Termas do Geres / Forsthaus Portela de Leonte / Mata da Albrgaria / Portela do Homem / Cascata da Portela do Homem / Portela de Leonte - Fonte da Casa de Leonte / Ventosa / Ruivaes / Venda Nova / Salto / Cabeceiras de Basto
Fahrzeit: 7 Std. 117 Meilen 188 km

Es sind wieder sehr hohe Temperaturen angesagt und so haben wir uns entschlossen, Donnerstag Richtung Frankreich zu fahren.

Start heute nach dem Frühstück um 9 Uhr.

N 304, N 210 Cabeceiras de Basto, N 205, N 304, bis Vieira do Minho. Die Strecke ist angenehm, schattig unter Bäumen, mit vielen Kurven. Oft sieht man an den Ortseingängen kleine Marienkapellen.

Vorbei an verfallenen Häusern, schönen Kirchen und Gebäuden

Halt am Stausee des Rio Cavado, Albufeira da Canicada. Schulkinder machen einen Ausflug, sie sind mit Booten unterwegs und haben viel Spaß.

Die Talsperre Barragem da Canicada staut den Rio Cavado und seinen Zufluss Rio Geres zu einem vierarmigen Stausee – Albufeira da Canicada auf. In der Mitte des Stausees, nahe der Stelle, an der ursprünglich der Rio Geres in den Rio Cavado mündete, wird der See von zwei Brücken überbrückt.

N 308 1, hinauf in die Berge- in den Nacional Parque da Peneda-Geres.

Der Nationalpark Peneda-Gerês (Parque Nacional da Peneda-Gerês), auch einfach als Gerês bekannt, ist der einzige Nationalpark Portugals . Unter nationaler und internationaler Anteilnahme wurde der Park wurde am 8. Mai 1971 gegründet, um Boden, Wasser, Flora, Fauna und Landschaft zu schützen und zu erhalten. Bildung und Tourismus sind ebenfalls Ziele des Parks. Seit 2009 ist der Nationalpark geschütztes Biosphärenreservat der UNESCO.

Im Norden von Portugal gelegen, bildet der Park die grüne Krone des Landes. Hier ist es immergrün, es gibt schroffe Berge und Granitfelsen, wunderschöne Täler, unzählige Flüsse und Bäche, die in Kaskaden die Berge hinab fließen. Dort bilden sich dann zwischen den Felsen kleine Wasserbecken.

Zunächst passieren wir in Geres die Termas do Geres (Thermalbäder). Kurzer Fotostopp.

Die Thermen von Geres waren bereits unter den Römern bekannt. Die erste Badeanlage wurde unter König Joao V. (17. Jh.) gegründet. Die außergewöhnliche Qualität der Heilwasser und die wunderschöne landschaftliche Lage im Nationalpark sind ideal für erholsame, ruhige Ferien. Ruhig wage ich zu bezweifeln, denn uns sind es viel zu viele Menschen hier.

Vila do Geres nach Portela do Homem, das ist die Standardstrecke, die alle Besucher des Parkes fahren. Die Straße windet sich in engen Serpentinen hinauf und führt dann durch dichten Urwald.

Halt Portela de Leonte, 855 m.

Wir kommen nun in die Mata da Albergaria. Dieses Waldstück, eines der am strengsten geschützten Gebiete Portugals, ist ein einmalig artenreiches Gebiet mit einer Vielzahl von Laub- und Nadelbäumen sowie Busch- und Blumenarten, das jeden naturbelassenen Laubmischwald in Mitteleuropa alt aussehen lässt. Wenn dort einmal ein großer Flächenbrand ausbräche, so wäre ein unersetzliches Stück portugiesischer Biodiversität ausgelöscht. Verblüffend ist dabei der Gegensatz zwischen der fast schon feenhaft anmutenden Mata und dem langweiligen Kiefernbergwald, in den sie hinter der Portela de Homem auf spanischer Seite übergeht.

Und so hat man den Konflikt zwischen Nationalstraße und Schutzgebiet gelöst:
Man hat neben dem schmucken, steinernen Forsthaus auf der Portela de Leonte und an der Grenze auf der Portela do Homem Mautstellen für Autos eingerichtet. Die Durchfahrt (6 km) ist von 11 – 18 Uhr, Juni bis September, möglich, Kosten 1,50 Euro / Auto, 1 Euro / Motorrad. Auf der Mautstraße darf nicht gehalten werden. Jagen, Fischen, Baden sind verboten. Die Fahrt führt durch ein Paradies, eine wilde schöne Landschaft, von Menschen unberührt.

Halt Portela do Homem, 757 m. Hier lässt Rolf mich absteigen, ich will die Info-Tafeln studieren. Er fährt weiter über die Grenze nach Spanien. Wir wollen etwas trinken, aber Fehlanzeige. Es gibt keine offene Bar.

Der Portela do Homen ist ein Gebirgspass an der Grenze Portugal/Spanien im Geres-Gebirge. Auf der portugiesischen Seite befindet sich die Gemeinde Terras de Bouro und auf der spanischen Seite die Gemeinde Lobios. Hier befindet sich auch der Grenzpunkt des Peneda-Geres-Nationalparks.

Der Pass befindet sich auf 822 m Höhe (ein Schild sagt 757 m) in einer Schlucht, die nach Galizien abfällt. Der Gebirgspass wurde 1384 von Heinrich von Trastara, einem eindringenden Heerführer überquert, der von den Hirten und Guerillakämpfern des Abtes von Santa Maria do Buro zurückgeschlagen wurde. Diese Grenze ist das Tor zwischen Galizien und dem Herzen des Peneda-Geres-Nationalparks. In der Nähe findet man Meilensteine der alten Römerstraße, die Bracara Augusta (Braga) mit Astorga verband.

Also geht es zurück. Entdecken einen wunderschönen Wasserfall, Cascata da Portela do Homem.

Herrliches türkisfarbenes Wasser in dem kleinen See unter dem Wasserfall. Baden verboten. Aber wie immer gibt es hier Menschen, die sich nicht daran halten, obwohl überall Ranger herum fahren und die Strafen drastisch sind.

Der Rio Homen ist ein Fluss mit 37 km Länge. Er durchfließt den Nationalpark Peneda-Geres und mündet von rechts in den Rio Cavado.

Halt am Portela de Leonte, schön hier ein Brunnen – Fonte da Casa de Leonte. Frei laufende Pferde, Mutter und Kind und vielleicht der Vater, müssen natürlich fotografiert werden.

Und weiter geht es, bis zur Churrasqueira Parque – Domingos Ribeiro Martines. Wir wollen etwas essen und trinken. Rolf Suppe 2 Euro, Tonic 1 Euro. Frisch gegrilltes Huhn, Pommes, Gemüsereis, Salat 8 Euro. Wir teilen mal wieder, dazu ½ l spritzigen Weißwein 2,25 Euro. Alles ist sehr lecker. Zum Schluss teilen wir uns noch ein Eis. Das Lokal sieht zwar abenteuerlich aus, aber die Bedienung ist sehr freundlich und das Essen super.

N 304 Ventosa, N 103 Ruivaes, Venda Nova. Kein Schatten auf der Fahrt und es ist furchtbar heiß. Ätzend.

N 311 bis Salto. Hier Halt im Borda D’Agua. Rolf holt ein paar Stühle unter die Bäume, damit wir im Schatten sitzen können. Sonst kann man es nicht aushalten. 1 l Wasser, ein Wein 2 Euro.

Ein kleines Mädchen, die Mutter ist dabei, zieht sich die Hose herunter und pinkelt mitten auf der Terrasse im Restaurant. Dann muss sie wohl noch ein großes Geschäft machen. Die Mutter setzt das Kind an die Grünanlage an einen Baum. Unfassbar. Wir sind sprachlos. Dabei hat das Restaurant wunderschöne Toiletten.

Weiter bis Cabeceiras de Basto. Einkauf Obst, Gemüse, Wein und Brot. N 205, N 210 zurück auf den Campingplatz. Es sind 32 Grad, ich bin fix und alle.

Heute gibt es kein großes Abendessen, nur ein bisschen Schinken, Tomatensalat und Erdbeeren für Rolf.

Auch später ist es noch unerträglich warm, wir sitzen draußen zum Fernsehen und gehen erst spät schlafen.

Auf dem Campingplatz sind einige junge Leute eingetroffen, so eine Art Helfer oder Praktikanten. Aber sie scheinen keine Lust zu haben, etwas zu tun. Zudem sind sie extrem unfreundlich. Auf dem Campingplatz liegt so Einiges im Argen in den Sanitärbereichen, alles ziemlich schmutzig. Wahrscheinlich wird der Campingplatz aus diesem Grunde auch nicht im Führer aufgelistet.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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