Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Kunsthandwerk im Alentejo: Informationen Elvas

Elvas - UNESCO Weltkulturerbe

Elvas ist eine Stadt mit ca. 24.000 Einwohnern.

Der Ort befindet sich auf einem die Ebene beherrschenden Hügel im
Distrikt Portalegre der Region Alentejo nahe der spanischen Grenze.Hier liegen die größten erhaltenen Befestigungsanlagen
der Welt.

Die UNESCO nahm diese und den gesamten historischen Ortskern unter dem Titel Grenz- und Garnisonsstadt Elvas mit ihren Befestigungen 2012 in die Liste des Welterbes auf.

Seit der Altsteinzeit ist das Gebiet besiedelt. Bei Eintreffen der Römer im 2. Jh. v. Chr. bestand hier eine befestigte keltische Siedlung der Castrokultur. Eine Vielzahl Funde belegen die relative Bedeutung des Ortes in der Provinz Lusitanien.

Nach Einfall der Westgoten ab dem 5. Jh. eroberten die Mauren Anfang de 8. Jh. den Ort und bauten auf den römischen Festungsresten bedeutende arabische Festungsanlagen.

Nach einer ersten Eroberung 1166 durch Portugals ersten König D. Alfonso Henriques wurde Elvas erst 1226 und dann 1230 endgültig christlich. 1570 wurde Elvas Bischofssitz.

Am 14. Januar 1659 war der Ort Schauplatz der Schlacht Batalha de Linha de Elvas, welche wesentlichen Anteil hatte am Ausgang des Restaurationskrieges, in dem Portugal seine Unabhängigkeit von Spanien wiedererlangte.

In Elvas gepflückte und an die spanische Königin Maria Luise von Bourbon-Parma geschickte Orangen gaben dem Orangen-Krieg 1801 seinen Namen.

Seine lange Tradition als Festungsstadt setzte sich in Elvas auch im Verlauf der Napoleonischen Invasionen bis 1812 fort.
Nachdem Elvas in der Liberalen Revolution 1822 auf Seiten der unterlegenen Absolutisten stand, begann ein anhaltender bedeutungsverlust der Stadt.

Antirepublikanische Putschisten, darunter der spätere Präsident Gomes da Costa, verbüßten hier nach ihrem Putschversuch 1925 Haftstrafen, während denen sie ihren 1926 erfolgreich durchgeführten Staatsstreich planten. Das darauf folgende, seit
1932 etablierte, semifaschistische Estado Novo Regime förderte insbesondere in den 1940er Jahren Elvas. Die Stadt erlangte jedoch nie wieder ihre alte Stellung, und mit Portugals EU-Beitritt 1986 verlor sie zudem an Bedeutung als Grenzstadt.

Im Kreis Elvas sind 220 Baudenkmäler registriert. Zu den bekanntesten gehören dabei das Kastell und die vorgeschobenen Festungen (Forte de Santa Lucia, Fortim Sao Pedro), die Stadtmauern, und der 7.540 Meter lange, vierstöckige Amoreira-Aquädukt (Aqueduto da Amoreira), mit Spannweiten von bis zu 14 Metern. Er wurde 1498 begonnen, 1622 fertig gestellt und ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Eine Vielzahl von Sakralbauten, Brunnenanlagen, Schulen, Herrenhäusern, Gärten und historische öffentliche Gebäude wie die Grenzstation von Caia, das zentrale Kino und das Bahnhofsgebäude stellen die Mehrzahl der geschützten Bauwerke. In der Altstadt befinden sich u. a. die ehemalige, 1537 geweihte Kathedrale und die Kirche des um 1550 gegründeten Klosters Santo Domingo. Die Altstadt mit verwinkelten Gassen und Plätzen, Art-Deco-Häusern, Brunnen und Kirchen, steht zudem als Ganzes unter Denkmalschutz.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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