Das eher unbekannte Portugal - 2017

Reisezeit: April - Juni 2017  |  von Uschi Agboka

Info Regiao Centro - Pinhal Interior Norte: Montag 8. Mai 2017 38. Tag

Montag 8. Mai 2017 38. Tag

Montag 8. Mai 2017 38. Tag
Campingplatz Municipal, Sarzedo/Arganil
Santiago / Pinhancos / Gouveia / Serra da Estrela / Manteigas / Caldas de Manteigas
Gletschertal Vale Glaciário do Zêzere / Torre / Seia / Santiago
Fahrzeit 6 Stunden 126 Meilen = 203 km

Route: N 342-4, N 17 Santiago, Pinhancos bis Gouveia. Die Strecke ist sehr interessant, vorbei an schönen Häusern, Gärten mit vielen Blumen. Und immer wieder begegnen uns Pilger, die zum Papst Besuch nach Fatima wandern. Alle Pilger tragen leuchtende Warnwesten.

Von Gouveia N 232 durch die Serra da Estrela nach Manteigas. Die Straße ist eine scheinbar senkrecht abfallende Serpentinenstraße. Eine herrliche Gegend ist das hier. Hier im Gebirge ist es kühl, sehr angenehm. Der Ort Manteigas dann gefällt uns nicht so gut, ein typischer Touristenort. Also weiter.

In Caldas de Manteigas entdecken wir eine urige kleine Kneippe mit schönen Holztischen im Innern. 1 Bier und 1 Wein = 1,60 Euro. Und wieder einmal sind wir von der Sauberkeit der Toilette überrascht. Wir beschließen, hier etwas zu essen. Rolf wie immer eine Suppe, ich ein Schinkenbrot, riesig, dazu ein alkoholfreies Ber und ein Glas Wein = 5,20 Euro. Ein sehr nettes Ehepaar führt dieses winzige Lokal, wo man auch Würste und Käse aus eigener Herstellung kaufen kann.

Und es geht weiter durch das Vale Glaciario do Zezere, N 338.

Das Serra da Estrela Massiv ist viel mehr als nur eine nette Gebirgslandschaft. Die Gletschertäler der Serra sind in Portugal einzigartig und von unvergleichbarer Schönheit. Die Gletschertäler des Zêzere, des Alforfa, des Loriga, des Covão Grande und des Covão do Urso sind vor 20.000 Jahren entstanden, als eine die Hochebene bedeckende Eisplatte, dem Ort an dem sich heute der Turm befindet, mit den steigenden Temperaturen langsam dahin schmolz.

Die Eisplatten schmolzen langsam und rutschten auf tiefere Ebenen hinab, wobei sie Granitblöcke mit sich rissen und auf diesem Wege Täler entstehen ließen. Die Spuren dieses Naturwerks sind an den grandiosen U-förmigen Tälern mit ihren geschliffenen Felsen, den erratischen Blöcken und den Moränenbecken zu sehen, die seit Jahrtausenden unberührt weiterbestehen. Man kann den Wegen folgen, die das Eis früher zurück legte.

Das U-förmige Gletschertal Vale Glaciário do Zêzere dient als eines der besten Beispiele dafür, wie das Eis die Landschaft der Serra geformt und geprägt hat. Die über 13 Kilometer sich ausdehnende Gletscherzunge verzweigte sich über die steilen Abhänge der imposanten Granitfelsen und endete tief im Tal, wo der Zêzere fließt.

Die einzigartige Struktur dieses Steinhalses umrahmt Weidenland, die typischen unter dem Namen “fragas” bekannten Gebirgshäuschen, und den Ort Manteigas. Die im Laufe von Millionen Jahren geformte Landschaft ist ein geologischer Mix aus Granit und Schieferstein, Seen, Büsche und Macchia, Eichen, Kastanien und Nadelwäldern. Schäfer mit ihren Tieren, die Glöckchen tragen, ziehen über die alten Weidewege.

Der Rio Zezere ist ein ca. 200 km langer rechter Nebenfluss des Rio Tejo. Er entspringt in etwas 1.900 m in der Serra da Estrela, unterhalb des Gipfels Cantaro Magro in der Nähe von Manteigas. Auf seinem 200 km langen Weg nach Süden passiert er verschiedene Ausläufer des Iberischen Scheidegebirges und bewaldete Gebiete, speist drei Stauseen und passiert verschiedene kleine Ortschaften, bis er bei Constancia in den Rio Tejo mündet.

Der Rio Zezere ist nach dem Rio Mondego der zweitgrößte in Portugal entspringende Fluss. Er ist mit seinen drei Talsperren und Stauseen Cabril, Bouca und Castelo do Bode sowohl für die Strom- auch auch für die Wasserversorgung von großer Bedeutung.

Hier ist der Straßenbelag neu, herrlich zu fahren. Wir halten xmale, um zu fotografieren. Einfach phantastisch diese Landschaft hier und auf 1.500 m ist es angenehm mit der Temperatur.

N 339 hoch hinauf zum Torre, 1.993 m. Herrlich hier oben, fast schon kalt, meint Rolf. Es weht ein starker Wind. Ein Aussichtsturm und ein Granit-Monument bekrönen den höchsten Berg Portugals.

Auch eine Fernseh- und Radiostation finden sich hier. Einige Läden und ein Restaurant dürfen natürlich nicht fehlen. Regionale Spezialitäten, wie Käse, Schinken, Liköre sowie Handarbeiten, Decken, Felle, aber auch jede Menge Kitsch werden hier verkauft.

Während Rolf fotografierte, durchstöbere ich die Läden, bis ich den passenden finde. Ich kann probieren und kaufe so einiges ein, u. a. einen Schinken für meine Freundin Sandra, die unser Haus hütet, 2 Flaschen Likör und noch einige handbestickte Handtücher für unsere Küche Zuhause.

Und wir fahren weiter, N 339. Unterwegs sehen wir eine große Ziegenherde. In Seia kurzer Einkauf. Eigentlich wollten wir nur Brot kaufen, aber dann fanden wir Erdbeeren, Ananas, Wein und haben am Ende das Brot fast vergessen.

Nun geht es nach Hause, N 231, M 513, N 17, N 342-4.

Zum Abendessen haben wir Lachs, Ananas, Erdbeeren, Kartoffeln, Brot und Wein. Auch heute gehen wir spät schlafen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten:

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kultur- und Naturreise durch das eher unbekannte Portugal, abseits der großen Touristenströme.
Details:
Aufbruch: 01.04.2017
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 20.06.2017
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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