Barcelona - auf den Spuren Antoni Gaudis

Reisezeit: Oktober 2002  |  von Anke Schlingemann

Passeig de Gracia - Casa Mila - Casa Battlo

Unser nächstes Ziel ist der in Fußnähe gelegene Prachtboulevard Passeig de Gracia - früher eine Landstraße, die Barcelona mit dem Dorf Gracia verband. Heute ist es ein lebendiges Jugendstilmuseum.

Zunächst kommen wir zum Casa Milá (Hausnummer 92), das ebenfalls die unverwechselbare Handschrift Antonio Gaudis trägt. Die Fassade ist wellenförmig geschwungen und das Gebäude wird von bizarren Schornsteinen, die für die Be- und Entlüftung sorgen, geziert. Der aus Naturstein gehauene Bau, der auch La Pedrera (Steinbruch) genannt wird, hat keine tragenden Wände. Das einzigartige Gebäude wurde ebenfalls 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Auf der Passeig de Gracia gibt es einen Straßenabschnitt, der Mancana de la Discordia genannt wird, zu deutsch: Block der Zwietracht. In dieser Häuserzeile, auch als Zankapfel bezeichnet, konkurrieren die Gebäude dreier berühmter Baumeister mit unterschiedlichen Stilen darum, welches davon das Schönste ist. Sehenswert sind sie alle drei!

Puig i Cadafalch baute das Casa Amatller (Hausnummer 41), dessen Giebel an nordische Gotik erinnern soll. Wir betreten lediglich den Eingangsbereich, der von einem wunderschönen farbigen Glasdach geschmückt wird.

Casa Mila

Casa Mila

Uns persönlich sagt das direkt daneben stehende von Antoni Gaudi gestaltete Casa Battlo (Hausnummer 43) mehr zu. Die Fassade ist mit glitzernden Mosaiksteinen überzogen, ein weiteres Markenzeichen Gaudis.

Casa Battlo

Casa Battlo

Gewölbte, wie Masken wirkende Balkons und viele Erker schmücken das Haus, das ein schimmerndes Dach aus glasierten Kacheln besitzt. Wir haben Glück, denn das Casa Battlo ist im Gaudi-Jahr ausnahmsweise zu besichtigen und die Besucherschlange hält sich noch in Grenzen. Im Inneren bekommt man die Genialität des Künstlers hautnah zu spüren. (Unbedingt eine Audio-Führung machen!). Der Eingangsbereich wirkt gegen die pompös gestaltete Beletage, die wir über einen sehr schönen Treppenaufgang erreichen, beinahe karg. Jeder Raum ist unterschiedlich gestaltet und wirkt einzigartig. Überall sind neue verspielte Details zu finden. Sehr gut gefällt uns der Große Salon, dessen große verschnörkelten Fenster bereis von Außen auffielen. Innen erwartet uns ein großer, heller Raum mit einem wunderschönen Deckengewölbe, das in einer Lampenkonstruktion endet.

Das dritte Jugendstil-Gebäude steht nur wenige Meter weiter, das reich verzierte Casa Lleo Morera (Hausnummer 35), dessen Fassade die wichtigen Erfindungen (Grammofon, Telefon, elektrische Glühbirne und Kamera) um die Wende zum 19. Jahrhundert zeigen.

Beachtenswert sind ebenfalls die von Antoni Gaudi gestalteten Straßenpflaster auf dem Passeig de Gracia und natürlich die schmiedeeisernen Verzierungen der alten Straßenlaternen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Spaziergänge durch Barcelona. Sehenswertes: Sagrada Familia, La Rambla, Mercat de La Boqueria, Palau Güell, Placa Reial, Barri Gotic, Parc Güell, Tibidabo, Moll de la Fusta, Passeig der Gracia: Casa Milá, Casa Amatller, Casa Battlo, Palau de la Musica Catalana, Montjuic
Details:
Aufbruch: 26.10.2002
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 29.10.2002
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!