Jakobsweg von Seant Jean Pied de Port bis ans Ende der Welt

Reisezeit: Mai / Juni 2015  |  von Thomas Eggers

Viloria de Rioja nach San Juan de Ortega

Obwohl der gestrige Tag schon recht anstrengend war und wir echt die letzten Kilometer auf dem Zahnfleisch kriechend ankamen und ich abends noch vor lauter Anstrengung gefroren hatte, war ich morgens wieder total fit.
Heute sollte aber leider der Tag kommen an dem Nilton körperliche Probleme bekommen sollte.
Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt hatten gingen wir runter. Unten gab es Frühstück. Im Raum konnte man kleine Armbänder und Ketten aus Holz kaufen. Jetzt fand ich auch eine kleine Dose in die man Geld für Frühstück, Abendessen und mitgenommenen Ketten einstecken konnte. Jeder gibt soviel er kann. Ich freute mich, dass ich konnte und es machte mir hier Spaß zu können . Außerdem nahm ich zwei Ketten für meine Tochter mit.
Nilton hatte gestern herausbekommen, dass es im Dorf einen Brasilianer gab, der anbot Sachen für Perigrinos nach Santiago de Compostela zu schicken. Somit trennte sich Nilton von seiner schweren Kamera und von anderen Gewichten und konnte etwas leichter weitergehen.

Es ging zunächst nah an einer Nationalstraße auf geschottertem Weg. Auf diesem Weg trafen wir Bruno, einer von unseren Brasilianern mit dem wir ein langes Stück zusammen gingen. Wir kamen an eine Herberge in Villamayor, in der ich mir ein neues Cappy kaufen konnte. Dieses wurde auch Zeit, da die Sonne echt wieder brannte.

In Belorado trafen wir in einem kleinen Lebensmittelladen das letzte Mal auf Johann den Belgier mit seiner holländischen Begleitung. Nach Belorado sollte es nach unserer Karte für eine lange Zeit bergauf gehen.
In Villafranca Montes de Oca gingen wir nochmal in eine Kneipe und tankten Energie für das letzte Stück, welches es in sich haben sollte.
Dieses Stück führte 13 km durch die Einsamkeit und führte über den Pass Puerto de la Pedraja. Uns war klar, dass dieses einsame Stück hart werden sollte, gerade bei der Wärme. Es wurde tatsächlich eine unglaublich harte Passage, die sich zog und zog. Auf dieser Passage bekam Nilton sehr starke Knieprobleme und musste extrem kämpfen.
Zunächst ging es im Wald immer weiter nach oben bis der Pass erreicht wurde. Nilton und ich kämpften hier getrennt und ich ging ein Stückchen außerhalb seiner Sichtweite voraus.

Eingang zum Aufgang

Eingang zum Aufgang

Nach dem Pass ging es zunächst über einen langen geraden Weg, später über eine breite Schneise in Richtung San Juan de Ortega. Die Sonne brannte, Nilton hatte schwere Knieprobleme, wir hatten kein Wasser mehr und wir waren unendlich platt!! Auf dem Weg traf ich auf einen Amerikaner der nur noch auf dem Weg lag. Aber auch er sollte es schaffen, ich sah ihn später in der Herberge.

Dann kamen wir endlich an dem Punkt, wo die letzten 2 km angeschlagen waren. Es sollte nicht mehr weit sein.

Dann kamen wir endlich in San Juan de Ortega an.
San Juan de Ortega besteht aus einem großen Kloster mit Kirche. Unter den Herbergen gilt sie als absolute Traditionsherberge.
im Gebäude befinden sich 2 große Schlafsäle. Alles sehr spartanisch. Es ist eben alles eher ein historisches Gebäude.

Herberge mit Kirche

Herberge mit Kirche

Innenhof mit Wäsche

Innenhof mit Wäsche

Es war ein ruhiger Abend in San Juan de Ortega. Nilton besuchte noch die Kirche während ich in der angrenzenden Bar saß. Außerdem trennte ich mich von meinem 10 Tage Bart der so langsam befremdlich auf mich wirkte.
Nachts war ich im großen Schlafsaal froh das ich meine Oropax hatte.

© Thomas Eggers, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
880 km zu Fuß über den klassischen Jakobsweg.
Details:
Aufbruch: 07.05.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 10.06.2015
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Der Autor
 
Thomas Eggers berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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