Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Infos Parque Natural de Los Alcornocales

Parque Natural de Los Alcornocales - Informationen

Los Alcornocales ist ein Naturpark, in dem die größten Korkeichenwälder der Iberischen Halbinsel wachsen, die zugleich einen der größten naturnahen Wälder im Mittelmeer darstellen. Die großen Korkeichenwälder profitieren von dem feuchten Klima, das hier zwischen Atlantik und Mittelmeer herrscht.

Die Korkeiche ist ein immergrüner Laubbaum des westlichen Mittelmeerraums aus der Gattung der Eichen. Sie erträgt Dürre und stellt geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. In Mitteleuropa ist sie nicht winterhart. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern.

Die Korkeiche wird zur Gewinnung von Kork angebaut. Die Zentren der Korkproduktion liegen in Süd-Portugal und Süd-Spanien, wo auf weiten Flächen niedrige Bäume mit großen Kronen und starken Ästen angebaut werden, die den höchsten Ertrag an Kork liefern. Diese größtenteils extensiv bewirtschafteten Habitate werden in Spanien Dehesas und in Portugal Montados genannt. Unter den Gesichtspunkten von Artenvielfalt und kulturellem Erbe werden sie als höchst wertvoll angesehen.

Außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets wird die Korkeiche auf der Krim, im Kaukasus, in Indien und im Südwesten der USA kultiviert. Eine Unterart gedeiht auch in milden Gegenden Englands.

Die Korkeiche wächst als Baum, der eine durchschnittliche Wuchshöhe von 10 bis 20 Metern oder in seltenen Fällen bis 25 Meter und Stammdurchmesser von 50 bis 90 Zentimeter erreicht. Charakteristisch für die Korkeiche sind die dicken, längsrissigen Korkschichten der graubraunen Stammborke. Die bei jungen Bäumen glatte Rinde bildet sehr früh eine Korkschicht, die drei bis fünf Zentimeter dick werden kann. Nach der Ernte des Korkes erscheint der Stamm rotbraun, später jedoch deutlich dunkler. Die Korkeiche entwickelt eine Pfahlwurzel, die eine Tiefe von ein bis zwei Metern erreicht, und von der mehrere Meter lange, horizontal verlaufende Seitenwurzeln ausgehen. Die Bäume werden über 400 Jahre alt, beerntete Exemplare werden 150 bis 200 Jahre alt.

Korkeichenwälder bilden die Heimat einer großen Zahl an Tier- und Pflanzenarten. Da Kork als Flaschenverschluss zunehmend durch andere Materialien ersetzt wird, sind diese Wälder als Bestandteil der Kulturlandschaft gefährdet und damit auch Tierarten wie der Pardelluchs vom Aussterben bedroht.

Der Naturpark Los Alcornocales bildet ein Mittelgebirge mit Höhen meist um 800 m, der höchste Gipfel ist der im Norden des Gebietes gelegene Pico del Aljibe mit 1.092m. Besonders die Berge im Süden des Gebietes bieten fantastische Aussicht auf die Straße von Gibraltar, auf die afrikanische Küste und die nordafrikanischen Gebirge. Im Naturpark liegt auch der Tajo de las Escobas, eine der Säulen des Herkules.

Das Gebiet des Naturparks war sehr wahrscheinlich bereits seit der Steinzeit besiedelt. Es finden sich Spuren von Steinverarbeitung und Höhlenmalereien, die auf eine häufige bis dauerhafte Anwesenheit von Menschen hindeuten. Bei Castellar de la Frontera gibt es archäologische Funde bzw. Relikte aus iberischer und aus römischer Zeit, da das Parkgebiet ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. zur römischen Provinz Hispania ulterior und nach deren Teilung unter Kaiser Augustus zur Provinz Baetica gehörte.
Der Naturpark wurde am 28. Juli 1989 errichtet.

Als wir unterwegs im Naturpark in der Dehesa del Quejigal junge schwarze Schweine entdecken, gerate ich aus dem Häuschen. Rolf erbarmt sich, wir halten, steigen ab und machen einige Bilder von den glücklichen Schweinen.

Dehesas – das sind Steineichenhaine, in denen das schwarze iberische Schwein (Cerdo Iberico) gehalten wird, das sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Die besondere Rasse und Ernährung – beide unterliegen strengen Regelungen zum Schutz der Produktbezeichnung „ibérico“ – geben dem berühmten Jamon Iberico (luftgetrockneter Schinken) seinen besonderen Geschmack und seine hohe Qualität. Das Fleisch des Cerdo Iberico ist besonders wohlschmeckend.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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