Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Dienstag, 31. Mai 2016 - 32. Tag

Dienstag 31. Mai 2016 32. Tag

Dienstag 31. Mai 2016 32. Tag
Campingplatz Pueblo Blanco, Platz P 151, in Olvera
El Gastor / Grazalema / Sierra del Caillo / Parque Natural de Grazalema (UNESCO) / Villaluenga del Rosario / Ubrique / Parque Natural de Grazalema (UNESCO) / Parque Natural Los Alcornocales / Cortes de la Frontera / Algatocin / Jimera de Libar / Montejaque / Montecorto / Algodonales / Puerto Cabanas / Olvera
Fahrzeit 5 3/4 Stunden 113 Meilen (182 km)

Auch heute können wir uns wieder über einen schönen Tag freuen. Schon früh lacht die Sonne vom Himmel.
Abfahrt 10.15 Uhr.

Unsere Route: CA 9109, El Gastor, CA 9123, Grazalema. A 2302 Sierra del Caillo, Villaluenga del Rosario, Ubrique. A 373 Cortez de la Frontera. A 373 Algatocin. A 369, MA 8307 Jimerade Libar. MA 8401, MA 8403 über Montejaque. A 374 Montecorto, Algodonales. CA 9109 Puerto Cabanas. A 384 Olvera.

Die Fahrt durch die Sierra del Caillo ist phantastisch. Eine blühende Landschaft, Blumenwiesen, bizarre Felsformationen, Schaf- und Ziegenherden. Herrlich, ich bin mal wieder begeistert. An einem Mirador halten wir, um einige Bilder zu machen.

Die Sierra del Caillo ist ein Gebirgszug in der Provinz Cadiz. Er liegt zwischen Benaocaz und Villalunga del Rosario und ist ein Teil des Naturparks Sierra de Grazalema (UNESCO). Die max. Höhe ist der Caillo, Cao oder Navazo Alto mit 1.397 m und Peralta mit 1.364 m. Die Bewohner der Täler nennen sich Navazos.

Wir passieren den Mini-Ort Villaluenga del Rosario, ca. 460 Einwohner. Er liegt in der Provinz Cadiz, Andalusien, auf 870 m Höhe, mitten im Naturpark Sierra de Grazalema. Es ist die am höchsten gelegene Ortschaft der Provinz Cadiz. Die Bewohner verehren die Muttergottes des Rosenkranzes und haben daher den Namen des Ortes dieser Verehrung angepasst. Sehenswert in dem Pueblo Blanco ist die Iglesia San Miguel, 16. Jh., mit barocker Taufkapelle. Leider geschlossen.

Funde belegen, dass die Gegend im Bereich Manga de Villaluenga seit der Altsteinzeit bewohnt ist. In den Jahren 716 bis 1485 war der Ort von den Arabern besetzt, bis Rodrigo Ponce de Leon und Marques de Cadiz es zurück eroberten. Villaluenga wurde Hauptstadt der sieben Orte: Benaocaz, Alema, Ubrique, Architer, Cardela, Aznalmara und Villaluenga.

Im 19. Jh. mit der Besetzung der Iberischen Halbinsel durch die napoleonischen Truppen erfährt Villaluenga einen wirtschaftlichen Niedergang.

Heute gibt es neue Geschäftsideen in der Region, u. a. den Tourismus. Besonders Wanderer lieben die herrliche Gegend. Das Kunsthandwerk der Gegend wird wieder sehr geschätzt. Ein Highlight ist der hier seit 1997 produzierte Käse Payoyo. Dieser Käse wird aus der Milch von Schafen und Ziegen produziert, schmeckt ausgezeichnet und wird mittlerweile in der ganzen Welt gegessen, selbst in Japan und den USA.

Uns gefällt es in dieser wilden, meist unberührten Landschaft sehr gut. Wir halten am Mirador El Cintillo y Aguas, machen Fotos und lassen die Schönheit der Gegend auf uns wirken. Am Straßenrand bunte Wildblumen, dann das kräftige Grün im Kontrast zu den grauen Felsen. Das sieht so wunderschön aus.

Unsere Fahrt geht weiter. Wir kommen nach Ubrique, halten im historischen Zentrum.

Da der Ort für seine Lederwaren bekannt ist, will ich hier nach einem neuen Rucksack schauen. Rolf wandert geduldig mit mir von einem Laden zum anderen. Überall schöne Rucksäcke, aber nicht ganz so, wie ich es mir vorstelle. Doch endlich werde ich fündig. Der Rucksack in einem weichen schwarzen Leder passt, genügend Fächer, wie ich es mir vorstelle. Also packe ich gleich alles von meinem alten Rucksack in den neuen um. Die nette Dame im Laden entsorgt mein altes Teil.

Nachdem das geschafft ist, geht es weiter zum Einkauf, Fisch (2 Doraden 8 Euro), Fleisch, Obst und Gemüse. Die Doraden habe ich mir wieder bratfertig für die Pfanne machen lassen, aufgeklappt wie ein Schmetterling. Toll machen die das.

An den Theken in den Läden muss man eine Nummer ziehen, so kann sich niemand vorpfuschen. Klasse Idee. Alle stehen geduldig an. Keiner meckert. Ich find es toll. Nachdem ich genügend Vorrat für die nächsten Tage eingekauft habe, verstaut Rolf alles im Motorrad.

Anschließend wandern wir umher, es gibt so viel Schönes zu sehen. Uns gefällt es in dem lebendigen Ort sehr gut.

Wir verlassen Ubrique, entdecken mal wieder einen interessanten Kreisverkehr. Passieren Cortes de la Frontera. In der Nähe von Algatocin machen wir um 14 Uhr in einer kleinen Bar Pause. 1 Alkoholfreies Bier, 1 Wein, 2 Tapas 4 Euro. Ich bin immer wieder erstaunt.

Weiter über Jimera de Libar, Montejaque, Monte Corto, Algodonales, über den Puerto de Cabanas, 540 m. Eine Ziegenherde wird vom Lärm unseres Motorrades aufgeschreckt. Sie lagern in einer Blütenwiese. Als ich sie fotografieren will, rasen sie in wilder Flucht davon. Rolf meint, sie hätten sich durch meinen Anblick erschreckt. Später steht ein braunes Pferd am Straßenrand und beäugt uns misstrauisch.

Es ist heute mehr als heiß, 30 Grad. Ich bin froh, als wir um 16 Uhr Zuhause sind, nach 113 Meilen (182 km).

Zwei Straßen waren heute in schlechtem Zustand, nicht so ideal für meine kaputte Hüfte. Im Allgemeinen sind die Straßen hier in einem guten Zustand. In Deutschland können wir von solchen Straßen nur noch träumen. Und die Leute fahren alle sehr diszipliniert auf den engen kurvigen Bergstraßen. Nur ein Van-Fahrer heute war sehr frech. Er meinte wohl, die Straße gehöre ihm allein. Mit der Hand gab er Rolf Zeichen, er solle verschwinden, dabei fuhren wir schon ganz rechts. So was haben wir ja noch nie erlebt. Ansonsten sind die Menschen sehr freundlich, höflich, rücksichtsvoll und man spürt keine Abneigung gegen Motorradfahrer.

Die traumhafte Berglandschaft, mit bizarren Felsen, vielen Blumen, Vögeln, Schmetterlingen gefällt uns sehr. Jeden Tag entdecken wir Neues und Schönes.

Es war auch heute wieder ein Tag der Tiere: sehr viele Schaf- und Ziegenherden. Rinder mit zotteligem, langen Fell, rassige Pferde und Esel haben wir gesehen.

Wir machen Pause / Halt immer in urigen kleinen einfachen Dorfkneippen, wo 2 Getränke, 2 Tapas um die 4 Euro kosten. Man spürt hier überall an den Preisen, dass wir in Gegenden unterwegs sind, wo es keine oder kaum Touristen gibt. Uns gefällt das gut. Wir sind restlos begeistert.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Portugal.Spanien

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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