Andalusien - Spanien - Teil 3

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Streckenverlauf: Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas

Informationen Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas

Der Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas liegt im Südosten der Iberischen Halbinsel, in der Provinz Jaen. Das im Jahr 1986 als Naturpark ausgewiesene Gebiet umfasst 214.000 Hektar und ist der größte Naturpark Andalusiens. Der Naturpark ist insbesondere im Sommer ein beliebtes Reiseziel vor allem von spanischen Touristen. Im Herbst zieht er Jäger aus aller Welt an.

Der größte Teil des 1983 von der UNESCO deklarierten Biosphärenreservats Sierras de Cazorla y Segura gehört zu diesem Naturpark. Über 200.000 Hektar Landschaft von unvergleichlicher Schönheit bilden den Naturpark Cazorla, Segura y las Villas, wo weltweit einzigartige Spezies leben.

Es handelt sich um das größte Naturschutzgebiet Spaniens. 200.000 Hektar Bergland im Nordwesten der Provinz Jaén mit dichten Pinienwäldern und einzigartigen Spezies, etwa dem Cazorla-Veilchen, der Valverde-Eidechse, der kleinsten Narzissenart der Welt und einer eigentümlichen Art fleischfressender Pflanzen.
Im Gegensatz zu den kahlen und oft recht trostlosen Küstengebirgen findet man hier ausgedehnte Wälder, eine artenreiche Fauna und Flora (mehr als 1.200 Pflanzenarten), Wandermöglichkeiten ohne Ende und einen für Südspanien schon fast unglaublichen Wasserreichtum. Und das gerade mal 100 km Luftlinie entfernt von der Wüste Almerias, einem von Menschenhand verödeten Landstrich, in dem in manchen Jahren kein Tropfen Wasser vom Himmel fällt.

Berühmt ist der Naturpark für seine riesigen Wälder, die schon das Holz für die spanische Flotte, die Armada, lieferten. Die Wälder bestehen vor allem aus Schwarzkiefern, aber es gibt auch Steineichen- und portugiesische Eichenwälder. An manchen kühlen Stellen sind sogar Ahorne und Stechpalmen zu finden.

Jäger schätzen den Wildreichtum: Europäische Mufflons, Iberische Steinböcke, Rot- und Damhirsche sowie Wildschweine kommen in großer Zahl vor. Auch die Greifvogelwelt ist sehr reich an Arten wie dem Steinadler, dem Habichtsadler, dem Gänsegeier und dem wieder eingeführten Bartgeier. Iberische Luchse und Wölfe starben leider Ende des 20. Jh. aus.

Das an sich schon gewaltige Gebirgsmassiv ist Teil der Betischen Kordille, des riesigen Systems der südspanischen Küstengebirge, das schon im Rif- und Atlasgebirge in Marokko beginnt. Zwischen Afrika und Europa gibt es einen tiefen Einschnitt, an der schmalsten Stelle ca. 11 km breit: Die Straße von Gibraltar. Bald danach klettert das Gebirge in der Sierra Nevada auf Höhe von fast 3.500 m und stellt damit die höchsten Berge des spanischen Festlandes, bevor es sich nach Osten in Richtung Alicante/Valencia wieder absenkt.

In dem zur Betischen Krodillere gehörenden Bergland entspringt der Rio Guadalquivir (in Cañada de las Fuentes, in über 1300 Metern Höhe über dem Meeresspiegel). Er durchfließt ein breites Tal und wird im Embalse del Tranco aufgestaut. Seine Zuflüsse, wie zum Beispiel der Río Borosa, haben dagegen oft enge und tiefe Schluchten in die Berge eingeschnitten, die die landschaftliche Schönheit der Sierra enorm steigern.

Die Sierra de Cazorla umfasst den südwestlichen Bereich des Naturparks mit dem Gilillo (1.847 m) als höchstem Gipfel. Sie erhält den Namen von dem (knapp außerhalb des Naturparks gelegenen) Ort Cazorla.
Die Sierra de Cazorla ist durchzogen von einem wahren Netz aus Bächen und Flüssen. Sie ist das Quellgebiet des Rio Guadalquivir, der Lebensader Andalusiens, und des Rio Segura, der die Obst- und Gemüsegärten von Murcia und Alicante mit dem lebenswichtigen Nass versorgt.

Die Sierras de Las Villas liegen nördlich der Sierra de Cazorla, also im Nordwesten des Naturparks. Sie sind der niedrigst gelegene Bereich. Der höchste Berg ist der El Blanquillo mit rund 1.800 m.
Die Sierras de Las Villas sind touristisch noch unerschlossen und damit wild und ursprünglich. In dem Gebiet um den Stausee Aguascebas gibt es einzelne Höfe – Cortijos, bewohnt von Schäfern der Region oder von Aussteigern aus aller Herren Länder, die zu einer naturnahen Lebensweise zurück finden wollen.

Der Osten des Naturparks wird von der Sierra de Segura gebildet. Dieses Gebiet ist am wenigsten vom Tourismus entdeckt, der höchste Gipfel, der Banderillas (1.993 m), lockt aber Bergwanderer an. Im Süden liegt die - im Namen des Naturparks nicht auftauchende - Sierra del Pozo, deren höchster Gipfel (Cabañas) mit 2.028 m auch ein hervorragender Aussichtspunkt ist.
Die Sierra de Segura – das sind weite, menschenleere Gebiete, bizarre Felsformationen, dazwischen eingebettet der Stausee Las Anchuricas und das Tal des Rio Madera.

Im Südosten angrenzend liegt in der Provinz Granada die Sierra de Castril, ebenfalls ein Naturpark.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Fortsetzung des Reiseberichtes von Andalusien - Spanien Teil 1 und Teil 2. Teil 3 - 9. bis 26. Juni 2016 Standort Campingplatz Rio Los Molinos, Siles
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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