Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens

Reisezeit: Oktober 2005  |  von Herbert S.

Antalya, Manavgat, Side und Fahrt nach Konya

Der Flug war wie uns der Kapitän schon ankündigte wegen einiger Schlechtwetterzonen tatsächlich zeitweise recht unruhig. Leider erwartet uns Antalya mit Regen. Nach der Baggage Claim wechsele ich zunächst einmal 100€ um: 144 YTL oder 144.000.000 TL.
Ein Repräsentant von Almira steht bereits vor dem Flughafen und nach kurzer Wartezeit kommt unser Ford Focus (Automatic, Aircondition), mit dem wir zu einer Tankstelle mit Café gebracht werden. Dort sitzt der Boss und schreibt die Verträge.
Wir müssen sofort tanken. (Schock: 95 Octan-Benzin kostet 2,79 YTL - mehr als 3 DM?)
Bei Aspendos werfen wir zwar einen Blick auf das Amphittheater, da es aber etwas regnet fahren wir weiter. In Manavgat angekommen, fragen wir uns zu den Wasserfällen durch, nachdem wir im Migros etwas Käse, Wasser, Brot und Wein (der nächste Schock: Yakut - 18,90 YTL) eingekauft haben.
Dort erfahren wir, dass die Villa Lapin an den unteren Fällen liegt. An den unteren Fällen erfahren wir dann, dass sie auf der anderen Seite des Flusses liegt. Man kann sie vom Ufer aus sehen. Aber wir müssen 3km zurück bis zur Brücke und dann beginnt die große Suche nach einer Straße am Fluß entlang. Wie wir es geschafft haben, weiß ich zwar auch nicht, doch der nächste Schock trifft uns voll: Das Haus ist geschlossen! Ein Nachbar nimmt uns kurz mit und ruft bei den Besitzern an. Ulrike spricht mit der Dame und erfährt, dass das Hotel vor einigen Monaten verkauft wurde und die neuen Besitzer wohl die Reservierungen nicht gecheckt haben.
So müssen wir am ersten Tag schon auf Hotelsuche gehen; in Manavgat an der Hauptstraße finden wir ein verlassen aussehendes Hotel: Kelebek (**). Da sich aber einige Männer dort rumtreiben, fragt Ulrike nach und erfährt: DZ 45 YTL incl. Frühstück. Wir schauen uns das Zimmer an, klein aber sauber, für eine Nacht geht es wohl.
Wir beziehen unser Zimmer und beschließen, mal nach Manavgat zu fahren. Mit defektem Schirm bewaffnet ziehen wir durch die Gassen, werden an jeder Lokanta angemacht, auch auf dem Markt ist der Gewürzverkäufer uns schon zu aufdringlich. Dabei ist der Markt und auch Basar recht schön und sehr geschäftig. Da wir aber wegen der aufdringlichen Anmache kein Lokal in die engere Wahl nehmen, auch nicht die direkt am Fluß bei den sehr schönen Flußbooten, fahren wir zurück zu unserem Hotel. Wir haben gerade das Auto bestiegen, da beginnt das Unwetter schon. Straßen stehen in Kürze unter Wasser, am Hotelparkplatz steht das Wasser knöchelhoch.

als Zeichnung verfälschtes Bild des Hotelinnenhofes

als Zeichnung verfälschtes Bild des Hotelinnenhofes

Innenhof des Hotel Kelebek (**)

Innenhof des Hotel Kelebek (**)

Am Morgen strahlt die Sonne, so dass wir gut gelaunt ans 'Frühstücksbüffet' gehen: Nescafé aus dem Glas, Whitener ebenfalls, heißes Wasser aus dem Behälter (Tee ist fertig - bei uns wäre das umgekehrt). Ulrike bekommt noch eine Untertasse - für mich ist keine mehr da. Dabei ist der Innenhof wirklich reizend, die Kanarienvögel machen einen Riesenlärm und wenn die Treppen nicht so ungleichmäßige Stufen hätten, könnte man was aus dem Hotel machen. Stark frequentiert schien gestern das Hamam gewesen zu sein. Am Swimmingpool lag aber auch heute morgen niemand. Aber die Sonne lacht! Da sieht alles schon viel besser aus.

Amphittheater Side

Amphittheater Side

Tempelreste Side

Tempelreste Side

Außenmauer des Amphittheaters Side

Außenmauer des Amphittheaters Side

römische Prachtstraße in Side

römische Prachtstraße in Side

Blick auf das Taurusgebirge von der Küste

Blick auf das Taurusgebirge von der Küste

Auf dem Programm stehen die Ausgrabungen von Side. Am frühen Morgen und bei Sonnenschein ist fast niemand hier und so schlendern wir gemütlich durch die römischen 'Trümmer'.

Um die Mittagszeit verlassen wir Side und fotografieren am Straßenrand zwei moderne Moscheen in den Außenbezirken, bevor wir uns ins Taurusgebirge nach Norden wenden.

Die Berglandschaft ist schon recht reizvoll, auf den ersten 30 km ist die Straße auch noch sehr breit, dann wird sie kurviger und enger mit zahlreichen Baustellen.

Nach 150 km erreichen wir die Hochebene und den Beysehir Gölu, den drittgrößten Binnensee der Türkei in der Größe unseres Bodensees. Er ist wohl sehr flach und z.T. schon beim Verlanden. In der gleichnamigen Stadt ist die Strandpromenade gerade in der Mache, der Strand ausgesprochen unattraktiv, trotzdem machen wir unser 1. Picnic, da gerade Bänke da sind. Noch gut 90 km über breitere und schnellere Straßen führen uns nach Konya, wo wir das Hotel Bera (*****) - eines der nicht zu den kleinen Hotels gehörenden Hotels, sondern ein großes modernes Geschäftshotel mit Internetanschluß - nach mehrmaligem Fragen und Wenden im geschäftigen Zentrum zur Rushhour finden.
Das nächste Kapitel beschreibt Konya und seine Sehenswürdigkeiten.

© Herbert S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für die meisten ist Kappadokien heute ein Begriff für eine außergewöhnliche, märchenhafte Tuffsteinlandschaft mit Hunderten von Höhlenkirchen und Klöstern im Bergland westlich von Kayseri. Die Vielfalt der Farben und Formen dieser bizarren Landschaft bezaubert Besucher. Es gibt aber auch noch eine Hochkultur zu erkunden: das Reich der Hethiter. Und ein Stück Seidenstraße befahren wir auch noch.
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Türkei
Sagalassos
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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