Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens

Reisezeit: Oktober 2005  |  von Herbert S.

Fahrt nach Ankara

3 Stunden habe ich geschlafen! Völlig gerädert, weiß ich nicht so recht, wie ich bis Ankara kommen soll. 210 km kann ich mich jedoch zusammenreißen. Doch als wir kurz vor Ankara einen coffee-out-stop machen, bekomme ich etwas Schüttelfrost, der sich dann, als wir das tolle Angorahouse - verhältnismäßig schnell und unkompliziert gefunden haben - verstärkt. Also hat mich nun auch der Sonnenstich erwischt - drei Tage später als Ulrike.

unser kleines Hotel in der Zitadelle - Fachwerkbau aus dem 17. Jh.

unser kleines Hotel in der Zitadelle - Fachwerkbau aus dem 17. Jh.

Zimmereinrichtung gediegen mit Antiquitäten und viel Geschmack

Zimmereinrichtung gediegen mit Antiquitäten und viel Geschmack

Die Zimmer sind noch nicht ganz fertig, daher bekommen wir zur Begrüßung einen Tee. Danach haue ich mich in unserem tollen Zimmer aufs Bett und kann wieder nicht schlafen, weil draußen die Sonne scheint und ich das Zimmer bewundern muß.

Panorama von Ankara vom Zitadellenhügel

Panorama von Ankara vom Zitadellenhügel

Zitadelle von Ankara

Zitadelle von Ankara

Gegen 14.30 Uhr brechen wir dann wirklich auf und stromern durch die Zitadelle, die im Prinzip ein mauerumstandenes Altstadtviertel hoch oben über Ankara ist.

Die Zitadelle von Ankara, die in ihrer Grundstruktur aus der Zeit des Kaisers Heraklios stammt, ist vom einem äußeren Mauerring mit vielen Bastionen und Türme umgeben.

Uhrenturm und Eingang zur Zitadelle - mit täglichem Markttreiben

Uhrenturm und Eingang zur Zitadelle - mit täglichem Markttreiben

Der Zugang führt durch das Hisar Kapisi, das von zwei mächtigen Bastionen flankiert wird, die heute ein Uhrturm überragt. Wochentags findet auf dem Platz vor dem Tor ein lebhafter Markt für Trockenfrüchte und Gewürze statt.

restauriertes alttürkisches Wohnhaus im Zitadellebereich

restauriertes alttürkisches Wohnhaus im Zitadellebereich

enge Bebauung in der Zitadelle

enge Bebauung in der Zitadelle

noch nicht überall ist der Slumcharakter verschwunden

noch nicht überall ist der Slumcharakter verschwunden

Das Innere der Zitadelle wurde in osmanischer Zeit besiedelt und galt lange als ein verarmtes, slumähnliches Wohnviertel. Die Sanierungsarbeiten sind noch in vollem Gange; so kann man restaurierte alttürkische Wohnhäuser (wie unser kleines Hotel), vergrößerte Plätze, aber auch 'malerische' Gassen im Slumzustand sehen.

Gasse in die Altstadtviertel unterhalb des Zitadellenhügels

Gasse in die Altstadtviertel unterhalb des Zitadellenhügels

Die Gassen, die von diesem Platz hinabführen, führen in das reizvollste Altstadtviertel Ankaras und die verschiedenen Basarviertel.

In einem Antikbazar nehmen wir einen Tee und bestellen zwei Teile von dem flachen Gebäck, das unser Nachbar ißt. Aber wir bekommen nicht zwei Stück, sondern 2 Teller mit je neun leckeren frisch zubereiteten mit Schafskäse gefüllten Teiglasagnestücken. Wir schaffen von den 18 Stück immerhin 10, den Rest packen wir als Snack für morgen Mittag ein. In einer Apotheke erstehen wir Aspirin und Paracetamol-Nachschub.

Das ist auch nötig, denn mein Fieber kommt immer wieder, trotzdem schaffen wir es zum Dinner ins Darwin, ein Restaurant im Museum. Da dieses bereits geschlossen hat läßt uns der Pförtner rein und die Restaurantdame paßt auf, dass wir den richtigen Weg nehmen und nicht ins Museum gehen.

Dinner im Darwin - Restaurant im Museum

Dinner im Darwin - Restaurant im Museum

Wir bestellen Lamm-Kebab und Spezial-Kebab, beides mit tollem Lammfleisch - das beste bisher - bei letzterem auf mit Butter getränktem Brot und toller Tomaten-Petersilie-Knoblauch-Mischung. Wir leisten uns ein ganze! Flasche Rotwein, der ja hier in der Türkei unverständlicherweise sehr teuer ist. Leider bleiben wir die einzigen Gäste.

Morgen wollen wir in das Museum für Anatolische Zivilisationen.

© Herbert S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für die meisten ist Kappadokien heute ein Begriff für eine außergewöhnliche, märchenhafte Tuffsteinlandschaft mit Hunderten von Höhlenkirchen und Klöstern im Bergland westlich von Kayseri. Die Vielfalt der Farben und Formen dieser bizarren Landschaft bezaubert Besucher. Es gibt aber auch noch eine Hochkultur zu erkunden: das Reich der Hethiter. Und ein Stück Seidenstraße befahren wir auch noch.
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Türkei
Sagalassos
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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