Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens

Reisezeit: Oktober 2005  |  von Herbert S.

Kappadokien: Das Zelvetal und benachbarte Ortschaften

Von Avanos kommend Richtung Göreme biegt hinter Cavusin ein ein Weg nach links nach Zelve ab. Nach etwa 2 km gelangt man in das Tal der Mönche, dessen Wahrzeichen die Feenkamine mit Felskegel und Tuffhut sind.

Ausblick auf den 'Garten des Pasha'

Ausblick auf den 'Garten des Pasha'

Den besten Blick auf diese faszinierende Landschaft erhält man vom ersten, kleineren Höhenrücken auf der rechten Seite, von dem aus man die verschiedenen Stadien der Auswaschung im Querschnitt sehen kann. Auf der Anhöhe ist der Boden ganz weiß, weiter im Tal zeigt er aber rötliche Töne.

Tuffkegel zwischen Weinstöcken

Tuffkegel zwischen Weinstöcken

Im 'Garten des Pasha' ist man auf touristischen Besuch eingestellt: Wie häufig an Orten für pittoreske Fotomotive haben sich hier fliegende Händler niedergelassen.

Gendarmerie im Tuffsteinkegel

Gendarmerie im Tuffsteinkegel

Selbst die 'Jandarme' ist in einem solchen Kegel untergebracht.

Das eigentliche 'Sackgassental' von Zelve

Das eigentliche 'Sackgassental' von Zelve

Das eigentliche Tal von Zelve (wenige Kilomter weiter) gabelt sich kurz nach dem Eingang in drei Teile, die teils natürlich, teils durch Menschenhand, miteinander verbunden sind. Da dieses Areal inzwischen Museumsgelände ist, muß man an der Gabelung ein Ticket erstehen.

wegen Steinschlag abgesperrtes Areal

wegen Steinschlag abgesperrtes Areal

Im rechten Tal sind wegen Steinschlaggefahr jedoch kaum Wohnungen zugänglich.
Während in Göreme meist religiöse Beweggründe Kirchen in den leicht auszuhöhlenden Felsen entstehen liessen, dienten die Aushöhlungen in Zelve fast ausschließlich als Wohnungen.

kleine Moschee im rechten Seitental

kleine Moschee im rechten Seitental

Jedoch gibt es hier sogar eine kleine Moschee, die teilweise in und teilweise vor den Felsen gebaut wurde. Ihr tabernakelartiges Minarett ist typisch für die Region.

aus einem Gang vom rechten Tal ins mittlere Tal geblickt

aus einem Gang vom rechten Tal ins mittlere Tal geblickt

Bis in die 50er Jahre des 20. Jh. war das Tal bewohnt. Aber wegen akuter Einsturzgefahr mußten die Bewohner dann das Tal verlassen.

Gang von einem Tal zum nächsten mit darüberliegendem Taubenschlag

Gang von einem Tal zum nächsten mit darüberliegendem Taubenschlag

Beeindruckend sind die Wohnfelsen im ersten Tal. Die engen und verwinkelten Gänge verbinden zahlreiche Räume und Nischen. Mit einer Taschenlampe kann man sogar einen Verbindungstunnel zwischen dem ersten und dem mittleren Tal erkunden.

Kirche im Zelvetal

Kirche im Zelvetal

Die wenigen Kirchen von Zelve zeigen aus dem Fels herausgearbeiteten Reliefschmuck und einfache Malereien.

einfache Motive in den Kirchen

einfache Motive in den Kirchen

Ranken und Weintrauben geben der Kirche den Namen: Üzümlü Kilise

Ranken und Weintrauben geben der Kirche den Namen: Üzümlü Kilise

Skulptierte Kreuze sind häufig mit frühchristlichen Symbolen wie Fisch, Hirsch, Lamm oder Weinranken verbunden. Die Namen der Kirchen leiten sich von diesen Symbolen ab: Balikli ('Fisch') bzw. Üzümlü ('Weintrauben') Kilise, die am Eingang zum linken Tal zu finden sind.

Zwischen Göreme und Avanos liegt noch der kleine Ort Cavusin, den wir eigentlich nur wegen der kleinen hoch oben in den Felsen gebauten Kirche besuchen.

Kirche in Cavusin

Kirche in Cavusin

der 'Schweizer Käse' von Cavusin

der 'Schweizer Käse' von Cavusin

Aber fast noch beeindruckender ist der oberhalb des heutigen Ortes völlig durchlöcherte Felsen. Direkt gegenüber diesem Bergrücken liegt ein anderer Felsen voller Taubenschläge und einem Hotel im Felsen.

Cavusin Hotel

Cavusin Hotel

Moschee von Cavusin

Moschee von Cavusin

Auch hier finden wir wieder ein kleines Tabernakel-Minarett, wie wir es schon im Zelvetal gesehen haben.

Friedhof von Cavusin

Friedhof von Cavusin

Aber nun machen wir Schluß, denn morgen muß ich um 4.00 Uhr aus den Federn, wenn das Wetter mitspielt - und das ist hier eigentlich keine Frage. Also die Ballonfahrt dann im nächsten Kapitel!

© Herbert S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für die meisten ist Kappadokien heute ein Begriff für eine außergewöhnliche, märchenhafte Tuffsteinlandschaft mit Hunderten von Höhlenkirchen und Klöstern im Bergland westlich von Kayseri. Die Vielfalt der Farben und Formen dieser bizarren Landschaft bezaubert Besucher. Es gibt aber auch noch eine Hochkultur zu erkunden: das Reich der Hethiter. Und ein Stück Seidenstraße befahren wir auch noch.
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Türkei
Sagalassos
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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