Kulturland TÜRKEI - 2010

Reisezeit: April - Juni 2010  |  von Uschi Agboka

Daylan / Türkei

Daylan: 
Die Königsgräber im ionischen Stil sind griechischen Tempeln ähnlich.

Daylan:
Die Königsgräber im ionischen Stil sind griechischen Tempeln ähnlich.

Daylan:
Die karischen Königsgräber stammen aus dem 4.  Jh. v. Chr.

Daylan:
Die karischen Königsgräber stammen aus dem 4. Jh. v. Chr.

Daylan Felsengräber

Daylan Felsengräber

Daylan

Daylan

Freitag, 7. Mai 2010 8. Tag Daylan/Türkei

Die Nacht war absolut ruhig, nur hin und wieder hörte man die Störche klappern. Hat mich doch sehr an meine Kindheit erinnert. Pünktlich um 7 Uhr schellt der Wecker. Bei den am Tag schon jetzt heißen Temperaturen (gegen 15 Uhr - 28 Grad) wollen wir früh los. Das uns servierte türkische Frühstück und der Kaffee sind sehr gut. Um 8.45 Uhr hat Rolf alles geladen und wir fahren los, über eine schöne Straße und sehr schöne Gegend. Um 10.40 Uhr Tankstopp und Teepause. Gegen 12 Uhr sind wir in Daylan, trinken Tee und lernen einen netten Türken kennen, der aber österreichisch spricht und auch österreichischen Pass hat. Ein Harley-Fahrer wie Rolf. Rolf bucht uns eine Schifffahrt zu den Felsengräbern. Es sind karische Königsgräber, im ionischen Stil, griechischen Tempeln ähnelnd. Diese sind vom Schiff aus ganz wunderbar zu sehen. Wir haben das Schiff für uns allein. Es sind Gräber der Lykier, die im 2. Jahrtausend v. Chr. wahrscheinlich aus Rhodos oder Kreta hier einwanderten. Aber bis heute ist das Volk der Lykier der Wissenschaft ein Rätsel. Die Gräber selbst stammen aus dem 4. Jahrh. v. Chr..

Leto und Lykien
Leto, Geliebte des Zeus und von ihm schwanger, wurde von der Zeus-Gattin Hera eifersüchtig verfolgt. Niemand wollte Leto aufnehmen. Auf der im Meer treibenden Insel Delos gebar sie die Götterzwillinge Artemis und Apoll. Rastlos zog sie durch die Lande und kam an den Xanthos-Fluss. Hirten wollten sie daran hindern, ihre Söhne zu waschen. Doch dann kamen Wölfe und vertrieben die Hirten. Zum Dank nannte Leto das Land Lykien.

Hier im Daylan-Delta ist die Heimat der Unechten Karettschildkröte. Der See Küycegiz öffnet sich zum Meer. Das Schilfdelta mit verschlungenen Kanälen und über 150 Vogelarten ist ein einzigartiges Naturparadies. Naturschützer haben vor Jahren den Bau eines riesigen Hotels und damit die Zerstörung dieser einzigartigen Landschaft verhindert. So ist das Gebiet um Daylan ein großes Naturschutzgebiet. Um 15 Uhr sind wir im Hotel des österreichischen Türken. Er überlässt uns das Zimmer zum ½ Preis: 50 Türklira = 25 Euro, mit Frühstück. Da das Wasser in der Dusche in dem neuen Hotel nicht funktioniert, wasche ich erst einmal nur unsere Unterwäsche und Strümpfe, dann machen wir uns auf den Weg ins Dorf. Es ist 32 Grad. Unterwegs sehe ich einen Friseur, lasse meine Haare waschen und fönen, das Ganze für 5 Euro! Daylan selbst ist ein typischer Touristenort, rummelig, laut und überteuert. Es finden sich hier auch viele englische und deutsche Rentner, die hier leben. Wäh-rend ich beim Friseur bin, ruht Rolf sich in einer schönen Bar aus und hat interessante Unterhaltung mit dem Besitzer. Als wir ins Hotel zurückkommen, steht unser Zimmer unter Wasser und man versucht, der Wassermassen Herr zu werden. Rolf hat versehentlich einen Hahn an der Toilette geöffnet (zum Waschen) und so ist das Wasser vom Bad ins Zimmer gelaufen. Als es vom Balkon tropfte, ist man aufmerksam geworden. Es ist nichts Schlimmes passiert, aber wir haben uns "gut" eingeführt! Um 19 Uhr gehen wir in Ricci's Restaurant essen (+90 252 284 5425 oder +90 534 299 1432). Ricci und seine Frau Margit haben Hotel und Restaurant gepachtet. Es gibt viele Gänge: Suppe, gefüllte Weinblätter, Artischocken, Pilze, Auberginen, russ. Salat, Reis und gegrillten Fisch, dazu Wasser und Wein, anschließend Kaffee, Likör und süße Nachspeise. Kosten 50 Euro für 2 Personen. Es war ein fürstliches Mahl, ein schöner Abend, u. a. mit einem anderen Gast aus meiner alten Heimat Essen. Erst um 24 Uhr sind wir zurück im Hotel und schlafen wie die Murmeltiere.
Gefahrene Meilen: 146 (235 km).

Daylan:
Rolf hat mit dem Besitzer dieser Bar eine nette Unterhaltung, während ich beim Friseur bin.

Daylan:
Rolf hat mit dem Besitzer dieser Bar eine nette Unterhaltung, während ich beim Friseur bin.

© Uschi Agboka, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad von Niederbayern über Österreich, Italien, Griechenland in die Türkei und zurück über Griechenland, Mazedonien, Kosovo, Montenegro, Kroatien, Österreich
Details:
Aufbruch: 30.04.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.06.2010
Reiseziele: Italien
Griechenland
Türkei
Serbien
Montenegro
Kroatien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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