Blaue Donau - Schwarzes Meer

Reisezeit: Mai / Juni 2012  |  von Franz M.

17. Tag Marmarameer - Lapseki

Kein Morgenlauf, dafür bereits kurz nach 7h unterwegs. Vmtl der letzte Törn mit mehr als 100 Meilen. Das gesamte Marmarameer bis in die Dardanellen. Die Sonne scheint von Beginn an, doch leider zeigt eine fast waagrecht wegstehende Flagge etwas Wind an. Und wie`s der Teufel haben will, natürlich Gegenwind - mit entgegen kommenden Wellen. Die Wellenhöhe war zwar nicht dramatisch, aber durchgebeutelt hat`s mich totzdem ganz schön. Vergleichbar mit ca 100 Km Buckelpiste... Bin einmal kurz stehen geblieben, ein Blick in die Kajüte - alles (inclusive Kühlbox) liegt am Boden kreuz und quer. Zum Glück war alles dicht.
Was noch dazu kommt - bei solchen Bedingungen braucht der Motor ca 20% mehr Sprit...
Gegen Mittag bin ich in einen kleinen Fischerhafen eingefahren, hab mich zu einem Fischkutter gehängt und bei ruhigem Wasser einen Kanister nachgefüllt. Der Besitzer hat mich natürlich bemerkt, war sehr freundlich und hat mir für die nächste größere Ortschaft einen Tankwagen bestellt. Sehr praktisch, weil dann müsste ich bis Griechenland nicht mehr tanken.
Wie vereinbart bin ich dann im Hafen Sarköy, doch dort kommt niemand. Es sind aber andere Fischer am Werken und "mit Händen und Füßen" wissen sie bald um was es geht. Kurze Zeit päter kommt ein junger Mann mit einem Moped, fragt mich auf Englisch, kennt sich aus und sagt er sei bald wieder da. Nach ¼ Stunde rauscht ein Pickup daher mit dem jungen Mann als Beifahrer, sie laden drei Kanister mit Sprit aus, dazu noch eine Pumpe - ich war paff. Wir füllen den Sprit ein, dann holen sie nochmals 3 Kanister und ich geb noch einen leeren dazu - das alles ohne finanzielle Vorleistung!
Als es ans Zahlen geht, funktioniert dieses Handgerät für Kreditkarten nicht - ich hatte aber keine türkischen Lira, und die Summe in Euro natürlich nicht annähernd genau. Ich geb dem jungen Mann das Geld, der fährt wechseln, kommt wieder retour und gibt das Restgeld wieder in Euro (nicht in türkischer Lira) heraus. Als ich ihm ein Trinkgeld geben wollte, hatte er dankend abgelehnt und erst nachdem ich es ihm aufgedrängte genommen.
Dazu möchte ich noch folgendes bemerken - wie ich so die Küste entlang gefahren bin, hatte ich den Eindruck einer wohlhabenden, gepflegten Türkei - Reihenhaussiedlungen, Appartmenthäuser, etc. Wenn ich da an Ottakring denke - kein Vergleich.
Vor Sarköy weg wird es spiegelglatt und die Fahrt ein Genuss. Aber nach 1h, ganz plötzlich, auf einmal wieder Wind und Wellen. So bin ich bei der nächsten Gelegenheit, am Beginn der Dardanellen in ein großes, geschütztes Hafenbecken (Lapseki) gefahren und hab dort geankert.
Leider wieder kein Internet, dafür Selbstverpflegung mit "Curry-Huhn", Bier & Achterl.
Morgen will ich nach Griechenland.
Und der Wetterbericht? SMS nach Hause und die gewünschten Infos wurden gesendet - Danke! Angeblich Windstärke 2 Südwest - mal sehen, ob ich nach Samothraki komm...

Neue Marina Westistanbul  "WIM"

Neue Marina Westistanbul "WIM"

nördliche Marmaraküste

nördliche Marmaraküste

illegaler Landgang in Sarköy wegen Spritbesorgung

illegaler Landgang in Sarköy wegen Spritbesorgung

endlich wieder spiegelglatt....

endlich wieder spiegelglatt....

....die Kilometer werden abgespult, dass es eine helle Freude ist

....die Kilometer werden abgespult, dass es eine helle Freude ist

Selbstverpflegung am Liegeplatz in Lapseki

Selbstverpflegung am Liegeplatz in Lapseki

© Franz M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es handelt sich um eine Motorbootreise - bzw um die Erfüllung eines Traumes. Ab 17. Mai von Niederösterreich bis zum Schwarzen Meer, weiter zum Bosporus in die Nord-Ägäis...... Mein ambitioniertes Ziel ist Thessaloniki, wo ich für den 17. Juni meinen Rückflug gebucht habe.
Details:
Aufbruch: 17.05.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 17.06.2012
Reiseziele: Österreich
Slowakei
Ungarn
Serbien
Bulgarien
Rumänien
Türkei
Griechenland
Der Autor
 
Franz M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.