Kuba-2014

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Andy S.

Vinales - 03.05.2014

Wir haben richtig gut geschlafen in unserem Zimmer in der Casa Marilyn. Doch wie scho geschrieben haben wir für acht Uhr Frühstück vereinbart und mußten deshalb früh aus den Federn. Als wir um kurz vor acht zum Essenstisch gelaufen sind wurden wir von Adel begrüßt und gefragt ob wir lieber Rührei oder ein Omelett hätten, wir nahmen beide das Rührei. Neben diesem stand natürlich noch mehr auf dem Frühstückstisch, was man unten erkennen kann. Es gab Marmelade und Butter, eine Art Schinken und Käse, dazu einen Obstteller. Das Trinken war inklusive und neben Tee und Milch gab es einen frischen Saft. Bis auf die Marmelade und den "Schinken" schmeckte alles ganz gut und wir wurden wieder gut satt. Während unseres Frühstücks stand auch Marilyn auf und sagte, daß wir um neun von der Mutter eines Guides abgeholt werden. Deshalb machten wir uns nach dem Frühstück langsam fertig und zwängten uns bei der Hitze in lange Hosen, was uns Marilyn fürs Reiten geraten hatte. Als wir aus unserem Zimmer fertig für unseren Reitausflug kamen, war die Mutter des Guides scho da und es ging los. Von der Casa wars nur ein kleines Stückchen bis zu den ersten Feldern des Valle de Vinales, wo unter ein paar Bäumen die beiden Guides mit den Pferden warteten. Sie begrüßten uns kurz und baten uns dann direkt aufs Pferd zu steigen. Natürlich gabs dabei Hilfe von ihnen und so saß ich als erstes auf meinem Pferd, welches gleich los trottete bis ich die Bremse reinhaute Während Susanne auch auf ihr Pferd stieg kamen noch ein paar Touris hinzu die mit uns die Tour machen sollten. Dies war ein französisches Paar mit ihrem Sohn und ein älteres Paar aus der Schweiz. Nachdem alle auf den Pferden war ging es los einen schmalen Pfad an einem Feld entlang und man konnte scho die ersten schönen Eindrücke vom Tal bekommen.

Frühstückstisch in der Casa Marilyn

Frühstückstisch in der Casa Marilyn

Meine Sicht nach vorne auf dem Rücken des Pferds

Meine Sicht nach vorne auf dem Rücken des Pferds

Es geht los ins Valle de Vinales

Es geht los ins Valle de Vinales

Noch klappts mit dem zweiten Pferd

Noch klappts mit dem zweiten Pferd

Nach dem ersten Feld kamen wir zu einem Ausläufer des Dorfes und ritten durch ein paar Häuser hindurch, was keinerlei Probleme darstellte. Ich muß sagen, wir ritten zwar nur sehr langsam, aber wir kamen ganz gut zurecht mit den Pferden. Sie ließen sich gut lenken und auch das Gas und die Bremse funktionierte Einer der Guides blieb immer am Ende der Gruppe, also bei mir denn ich war meistens ganz hinten. Entweder ich war zu schwer für mein Pferd oder er es war einfach nur ganz gemütlich Der ältere der Guides konnte ein paar Worte mehr englisch und erklärte ab und zu kurz an was wir gerade vorbei ritten. Dies waren mal Avocadobäume, Zuckerrohr oder Süßkartoffeln. Später sahen wir auch Bananenstauden oder auch was uns bekanntes wie Mais und natürlich Tabak. Wie unten zu sehen ist war es nicht immer ein ebender Weg den wir ritten weshalb die Guides auch manchmal einschreiten mußten um dem Kind oder uns Erwachsenen zu helfen. Ab und zu knallte auch mal die Peitsche und die Pferde machten ein paar schnellere Schritte. Dies war eigentlich kein Problem, aber dadurch daß ich einen Rucksack am Rücken hatte hüpfte er doch weng unangenehm am Rücken auf und ab. Und da mein Pferd eben weng gemütlich war traf uns das schnellere Traben am häufigsten. Wir hatten eine dreistündige Tour gebucht und diese sollte uns zu drei Haltepunkten führen. Kurz vor dem ersten Stopp sahen wir ein paar Bauern auf ihren Feldern arbeiten. Doch dies war ein ganz anderes Bild als bei uns daheim, denn Maschinen fehlten hier gänzlich...

Teilweise gings durch "Canyons"

Teilweise gings durch "Canyons"

Avocadobäume

Avocadobäume

Blick aufs Valle de Vinales

Blick aufs Valle de Vinales

Zuckerrohr

Zuckerrohr

Hier wird noch ohne Maschinen Landwirtschaft betrieben

Hier wird noch ohne Maschinen Landwirtschaft betrieben

dito

dito

Am ersten Stopp stiegen wir von den Pferden ab und ich bekam dabei leider die erste schlechte Nachricht vom Clubspiel per SMS von meinem Schwager Wir gingen in die Hütte rein und waren von lauter Tabakblättern umgeben die zum Trocknen an der Decke hingen. Es warteten mehrere Leute in der Hütte auf uns. Einer sprach ganz gut englisch und erklärte uns, daß sie uns gleich das Rollen einer Zigarre zeigen und ein paar Infos darüber erzählen werden. Zuvor bestand die Möglichkeit sich einen Drink zu kaufen, was wir auch gleich taten Dieser war in einer Kokosnuß und bestand wenn ich mich noch recht erinnere aus Kokosnußsaft, Rum und Ananassaft, genannt haben sie ihn Coco Loco. Auf jeden Fall war er lecker. Wie gesagt erzählte dann der Mann im weißen Tshirt (siehe unten) weng was über Tabak, die Ernte (daß sie 90% davon an den Staat abgeben müssen, was sehr streng kontrolliert wird) und dann schließlich das Rollen. Während er über das Rollen erzählte führte dies der Mann im gelben Tshirt durch. Sah eigentlich ganz einfach aus, bedarf aber bestimmt einiger Übung. Es wurde dann auch noch eine Zigarre angezündet und zum Probieren rumgereicht, kann man scho ab und zu mal rauchen Wir besorgten uns noch eine Packung von 14 Zigarren und tranken unseren Coco Loco in Ruhe aus. Die Zigarren waren glaub ich in einem Bananenblatt eingewickelt, was sie laut dem Mann im weißen Tshirt länger frisch halten soll.

Die Tabakblätter werden getrocknet

Die Tabakblätter werden getrocknet

Er erzählte uns weng was über Tabak und das Rollen der Zigarren

Er erzählte uns weng was über Tabak und das Rollen der Zigarren

Er zeigte das Rollen

Er zeigte das Rollen

Der jüngere Guide

Der jüngere Guide

Die Hütte unseres Stopps

Die Hütte unseres Stopps

Nach diesem angenehmen und informativen Stopp ging es wieder rauf auf die Pferde. Mittlerweile waren wir richtig froh, daß wir nicht durchs Tal wandern, wie ich es mal ursprünglich gedacht hab, denn es war an diesem Vormittag wieder sehr heiß. Auf dem Pferd dagegen merkte man die Hitze kaum, es war sehr angenehm. Dann noch diese wunderbare grüne Landschaft mit der ziemlich roten Erde dazu, einfach schön! Das Valle de Vinales gehört zum geologisch ältesten Teil Kubas und in diesem Kalksteingebiet findet man immer wieder Mogoten (Kegelfelsen). Diese Mogoten sind extrem porös, weswegen Regenwasser schnell abfließt. An diese Lebensbedingungen haben sich einige Pflanzen angepasst, die es nur in diesem Tal gibt, wie z.B. den kubanische Palmfarn. Auf eine Kette dieser Mogoten ritten wir etz zu, da wir eine der vielen Höhlen besichtigen wollten. Es gibt hier in der Gegend ein paar die touristisch sehr erschlossen sind, wie die Cueva del Indio oder die Cueva de San Miguel, wo es sogar im Eingangsbereich ein Restaurant gibt. "Unsere" dagegen war eine kleinere Höhle und auch die Tourianzahl neben uns war überschaubar. Wir ließen die Pferde zurück und begaben uns mit einem Höhlenführer und dem jüngeren Guide mit ein paar Lampen in die Höhle. Die französische Mutter welche fürs Reiten eher schlechte Klamotten an hatte, ein Sommerkleidchen, mußte jetzt in der rutschigen Höhle mit ihren Schläppchen ziemlich gut aufpassen. Denn auch wir mit normalen Schuhen rutschten ab und zu mal weg. Die Höhle an sich war scho ganz OK, aber Tropfsteine kann ich mir auch daheim anschauen. Was anderes wäre mal ein Bad in dem unterirdischen kleinen See gewesen, aber auch mit der etz fehlenden Badehose hät ich mich nur sehr ungern in des dunkle Wasser begeben. Wieder zurück am Tageslicht gingen wir nach einer Trinkpause zurück zu den wartenden Pferden.

Der ältere Guide auf seinem Pferd

Der ältere Guide auf seinem Pferd

Bambus kurz vor der Höhle

Bambus kurz vor der Höhle

Der Eingang der Höhle

Der Eingang der Höhle

In der Höhle

In der Höhle

dito

dito

Bevor wir allerdings die Tour weiter fortsetzten, mußte ich nun auch mein Pferd wechseln. Susanne mußte scho kurz nach dem Start wechseln, da ihr Pferd immer ein anderes bedrängt hatte. Sie bekam das Pferd vom jüngeren Guide. Ich mußte nun wechseln, da die französische Mutter rumnervte. Sie kam net mit ihrem Pferd zurecht, denn es versuchte öfters mal nebenbei am Gras oder Büschen zu knabbern. Da sie nur noch laufen wollte, bat mich der ältere Guide zu tauschen, da mein Pferd ja sehr gemütlich und anständig war. Er meinte wenn es wieder versucht zu fressen soll ich mal stark an den Zügeln ziehen, was ich nach ein paar Metern auch scho machen mußte. Anscheinend war das Ziehen stark genug, denn ab da an hat ich bis zum Schluß keine Probleme mehr. Vielleicht lags aber auch an meinem Gewicht, daß das Pferd zu belastet für weitere Ausschweifungen war Es ging wieder vorbei an Tabak- und Zuckerrohrfeldern in Richtung eines kleinen Cafes, wie die Guides es nannten. Dieses war unsere letzte Station auf dem Ausflug. Dort angekommen war Susanne von den kleinen Ferkeln so sehr begeistert, daß sie mit dem Foto auf Jagd ging, ein bei uns daheim sehr seltenes Tier An einem richtig fetten ausgewachsenem Schwein sind wir auch mal vorbeigeritten, es lag im Schatten am Wegesrand. Wir setzten uns an die kleinen Tische im Schatten vorm Cafe und sahen kurz nach uns eine andere Tourigruppe ankommen, die nicht selbst ritten, sondern in ner Art Kutsche saßen. Neben frischen Säften konnte man auch nen Mojito oder Cuba Libre wählen, wir nahmen beide nen Mojito, der wie eigentlich meistens in Kuba sehr lecker war. Nach einer leider weiteren für den Spieltag endgültig schlechten Nachricht von meinem Schwager ausm Max-Morlock-Stadion gings zum letzten Mal aufs Pferd. Es war nun nimmer weit zurück ins Dorf, aber die zwei kurzen Überquerungen eines Baches setzten meinem Tshirt leider bis heut noch zu. Die Spritzer des roten Matsches sind auch nach mehrmaligem Waschen noch zu sehen Einzig noch zu erwähnen ist die Tatsache, daß Susannes Pferd wieder ein anderes belästigte. Und wer sein Pferd nicht in den Griff bekommt wird ans Pferd vom Guide angebunden und muß ganz hinten laufen

Wieder ein schöner Blick übers Valle de Vinales

Wieder ein schöner Blick übers Valle de Vinales

Kleine Ferkel beim letzten Halt

Kleine Ferkel beim letzten Halt

Letzter Blick vom Pferd übers Valle de Vinales

Letzter Blick vom Pferd übers Valle de Vinales

Mein zweites Pferd

Mein zweites Pferd

Wir verabschiedeten uns von den netten Guides und gaben ihnen neben der normalen Bezahlung noch weng ein Trinkgeld für die wirklich schöne und empfehlenswerte Tour. Zurück in der Casa gings erst mal raus aus der langen Hose und weng zum Abkühlen ins Zimmer. Für heut wollten wir noch zum Aussichtspunkt aufs Valle de Vinales vom Hotel Los Jazzmines aus laufen und gingen nach der kurzen Pause mit einem gut mit Wasserflaschen gefüllten Rucksack los. Wir hatten scho auf der Karte gesehen, daß es ein Stückchen bis dorthin war, aber da es noch net so spät war nahmen wir eben nicht das Auto. Doch da die Karten hier net immer ganz genau sind und der letzte Teil des Weges auch noch eine gute Steigung hatte, kehrten wir nach einer Weile wieder um und nahmen schließlich doch das Auto Da wir etz scho mit dem Auto unterwegs waren schauten wir zuerst zum Mural de la Prehistoria, welches wir eigentlich morgen mitnehmen wollten. Das Mural de la Prehistoria ist ein 120 Meter hohes und 180 Meter breites Kunstwerk auf einer Felswand vom mexikanischen Künstler Leovigildo González Morillo aus dem Jahre 1961. Darauf sind u.a. ein paar Dinosaurier zu sehen. Neben dem Mural de la Prehistoria gab es einen Campingplatz. Von dort aus sind wir schließlich hoch zum Hotel Los Jazzmines gefahren. Auf dem Weg dahin kamen wir an einer Polizeikontrolle vorbei, die allerdings die andere Fahrtrichtung kontrollierte. Wir würden also am Rückweg kontrolliert werden, dazu gleich mehr. Oben am Hotel und dem Aussichtspunkt angekommen sah das Wetter gar nimmer gut aus, es wurde sehr dunkel am Himmel. Wir genossen die wirklich schöne Aussicht mal in Ruhe und mal leider net, nämlich immer dann wenn ein neuer Bus Touris angekommen ist. Nun wollten wir langsam zurück und uns noch weng in die Schaukelstühle vor der Casa setzen, merkten dann aber daß wir den Leihvertrag in der Casa und net im Auto hatten. Ich wollte deswegen noch net zurückfahren, weil ich hoffte die Polizei würde beim einsetzenden Regen abziehen. Doch der kam nicht wirklich und so haben wir uns, nach einer längeren Wartezeit doch auf den Rückweg getraut und die Polizei war zum Glück nimmer da.

So sehen hier Mitfahrgelegenheiten aus

So sehen hier Mitfahrgelegenheiten aus

Mural de la Prehistoria

Mural de la Prehistoria

Blick vom Aussichtspunkt neben dem Hotel Los Jazzmines aufs Valle de Vinales

Blick vom Aussichtspunkt neben dem Hotel Los Jazzmines aufs Valle de Vinales

dito

dito

Hotel Los Jazzmines

Hotel Los Jazzmines

Kurz bevor wir dann in der Casa ankamen fing es zu schütten an und auf den paar Metern vom Auto zum Haus wurden wir ganz gut naß. So mußten wir die restliche Zeit bis zum Essen innen bleiben und nutzen diese für einen Eintrag ins Gästebuch der Casa. Es waren scho viele Deutsche und Holländer hier. Auch heute war der Tisch scho wieder wunderbar gedeckt als wir um sieben ins Wohnzimmer kamen. Die heutige Suppe war wieder ganz lecker, aber wir aßen net so viel davon, da man sonst den Rest und vor allem die Hauptspeise net geschafft hätte. Heute gabs Hühnchenfleisch, was net ganz so gut wie der Fisch war, aber auf jeden Fall immer noch lecker. Nach dem Abendessen hörte es dann langsam auf zu regnen und wir sind nochmal los zur Hauptstraße und dem Dorfplatz vor der Kirche gelaufen, denn Platz für einen Mojito war noch Da es Wochenende und auch wieder trocken war, legte ein DJ Musik am Dorfplatz auf und die Leute redeten, tanzten und tranken. Es waren alle Altersklassen vor Ort. Wir ließen uns in einer Bar neben dem Platz auf einem Außentisch nieder und nahmen jeder noch einen Mojito. Manch andere Touris tranken eine gute Cuba Libre Mischung, denn sie hatten einen Liter Tukola und 0,7 Liter Rum am Tisch stehen. Es war wirklich sehr nett hier am Dorfplatz, aber wir waren müde vom Tag und hatten am nächsten Tag eine längere Fahrt vor uns, weswegen wir gegen zehn Uhr glaub ich zurück in die Casa sind und uns langsam schlafen gelegt haben.

Und wieder ein leckeres Abendessen

Und wieder ein leckeres Abendessen

Casa Marilyn y Adel

Casa Marilyn y Adel

Das Wohnzimmer der Casa

Das Wohnzimmer der Casa

Gartentor der Casa

Gartentor der Casa

© Andy S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben unseren ursprünglichen Plan geändert und uns für eine Reise nach Kuba entschieden. Dort werden wir ca. 2,5 Wochen bleiben. Beginnen werden wir mit ein paar Tagen in Havanna, dann gehts mit dem Auto durchs Land. Auf Grund der kaum vorhandenen Internetmöglichkeiten in Kuba wurde dies als Nachbericht geschrieben.
Details:
Aufbruch: 28.04.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.05.2014
Reiseziele: Kuba
Der Autor
 
Andy S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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