5 Monate "Flitterwochen"

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Vi O.

Cuba: Moron / Cayo Coco

Moron / Cayo Coco

25.01.15

Leider lässt sich über diesen Tag so einiges berichten, nicht allzuviel gutes.
Begonnen hat alles mit einem Abschied vom Casa Coco Beach.
Ich muss noch kurz ausholen, damit ich den Tag richtig erzählen kann: Als wir unser Auto am Flughafen entgegennahmen, hiess es, bevor die alte Kiste 10'000 Kilometer übersteigt, müssen wir (!) sie noch in der Service bringen. Da half alles nichts, stand so im Vertrag und war in Cuba scheinbar absolut üblich. Nun hatte das Auto 9500 Kilometer, sprich der Service wurde langsam fällig. Für uns ist er kostenlos, aber man musste erst einmal eine Garage von unserem Anbieter ausfindig machen.
Jorge half uns, diese in Santa Lucia zu finden. Praktischerweise konnten wir ihn gerade mitnehmen, denn sie besitzen wie ca. 90 Prozent aller Cubaner kein Auto und müssen aber jedes Mal wenn neue Gäste kommen ins 80 Kilometer entfernete Nuevitas reisen, um dort die Verträge dem Staat abgeben zu können. Da sie fast täglich neue Gäste in ihrem Casa Particular haben, bedeutet dies jeden Tag mit einer "Kutsche" oder per Autostop hin und her fahren.
Wir beschlossen Jorge gerade zu fahren, Nuevitas lag bei uns sowieso auf dem Weg.
Typischerweise hatten die Mitarbeiter unserer Autofirma gerade kein Werkzeug und wir sollten in Moron, unserem nächsten Etappenziel den Service machen.
Für die Fahrt von Nuevitas nach Moran brauchten wir etwa zwei Stunden. Nach mehreren Anläufen fanden wir im Hotel Moron den Vertreter unserer Autofirma. Sein Büro war gleichzeitig auch seine "Wohnung": hinter dem Schreibtisch stand sein Bett und Kleiderschrank - fertig. Aus lauter Mitleid vergassen wir sauer zu werden, als er uns mitteilte, dass er leider - ach wie typisch - kein Werkzeug hatte. In Cayo Coco, unserem eigentlichen Ziel, würden wir aber ganz bestimmt jemanden finden. Also gings weiter.

Auf Cayo Coco merkten wir schnell, dass es überhaupt nicht einfach werden würde, weder mit dem Autoservice, noch eine Schlafgelegenheit zu finden. Zwar gibt es auf der langgezogenen Insel viele Hotels, jedoch sind sie alle ab 200 CUC pro Nacht und das waren wir nicht bereit zu zahlen...
Mehr oder weniger per Zufall fuhren wir an ein Motel, schäbig wie Motels halt sind, aber dafür mit 30 CUC sehr günstig. Entnervt nahmen wir dort ein Zimmer und hätten gerne dazu noch ein Desinfektionsspray bekommen, aber man kann wohl nicht alles haben.
Wir machten noch einen kurzen Abstecher an den Strand Playa Flamengo, der mit dem Auto schnell zu erreichen war und bestaunten dort einen versöhnlichen Sonnenuntergang.
Die Nacht im Motel war geprägt von Baustellengeräusch und einer ohrenbetäubenden Klimaanlage. Das Bett, eng und hart, tat sein Bestes, uns eine furchtbare Nacht zu bescheren. Alles in allem ein Tag zum wegwerfen!

26.02.15

Dass unser Autoanbieter gerade neben dem Motel einen Standplatz hatte, realisierten wir an diesem Morgen. Neuer Tag, neues Glück! Jemand von dort fuhr unseren Wagen in irgendeine entfernte Garage und wir (Zitat) könnten gemütlich 30 Minuten im Motel warten, sie würden es uns vorbeibringen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass wir nach 1 Stunde 30 Minuten immer noch an gleicher Stelle warteten und langsam etwas nervös wurden!
Aber unser Auto kam dann doch zurück, frisch ab Service und null rausgeputzt, immer noch staubig wie vorher...
Erleichtert stiegen wir ein und fuhren weiter zum Strand Playa Pilar. Ich drängte darauf, den noch zu sehen, denn überall wurde gesagt, es wäre der schönste weit und breit.
Er haute uns um!
Ich gebe es ja zu, ich schaue mir Reisekataloge gerne an und denke jedes Mal, was Photoshop doch alles machen kann: Den Strand ein bisschen weisser, das Meer satt türkis färben, die vielen Menschen aus dem Bild schneiden... Aber ich wurde heute eines besseren belehrt. Es gibt ihn doch! Den perfekten Strand aus dem Katalog, der kein Photoshop braucht um einem die Kinnlade runterklappen zu lassen. Wir genossen die Zeit bis vier Uhr nachmittags, dann fuhren wir weiter, da wir uns kein Hotel auf der Insel leisten wollten und das Motel für keine weitere Nacht in Frage kommen würde. Wir fuhren bis Moron, fanden ein gemütliches Casa, assen ein sehr leckeres Abendessen und verarbeiteten das Türkis und das Weiss in unseren Köpfen.

Playa Flamengo, Sonnenuntergang

Playa Flamengo, Sonnenuntergang

Viel Zeit für Zweisamkeit!

Viel Zeit für Zweisamkeit!

Playa Pilar

Playa Pilar

Playa Pilar

Playa Pilar

© Vi O., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate um die Welt reisen... Ein Traum geht in Erfüllung!
Details:
Aufbruch: 18.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 13.07.2015
Reiseziele: Kuba
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Vi O. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.