Krank geworden im Nirgendwo

Wie ein Privatjet helfen kann | 06.07.2022  |  von Martin Gädeke

Endlich steht der lang ersehnte Urlaub an - und wird durch Krankheit überschattet: Es kommt gar nicht so selten vor, dass Arbeitnehmer:innen plötzlich im Urlaub an Halsschmerzen, Erkältung, Fieber oder Schlafstörungen leiden. „Leisure Sickness” nennen die Mediziner dieses Phänomen, an dem laut Studie jeder fünfte Urlauber leiden soll. Unabhängig von der Führungsebene treffe die Leisure Sickness, wie eine Untersuchung ergab, neben Manager:innen auch gewöhnliche Angestellte sowie Selbstständige und Freiberufler:innen. Was aber, wenn man im Urlaub plötzlich erkrankt und irgendwo im Nirgendwo festsitzt? In diesem Fall kann ein gecharterter Privatjet dabei helfen, unkompliziert vom Urlaubsziel nach Hause zurückzukehren.

Krank im Urlaub: Wie ein Privatjet bei der Abreise hilft

Privatjets sind für erkrankte Reisende eine einfache und unkomplizierte Art, um zeitnah einen individuellen Heimflug anzutreten. Im Gegensatz zu traditionellen Flügen, die zu festen Zeiten stattfinden und oft Wochen oder Monate im Voraus ausgebucht sind, lässt sich ein Privatjet relativ spontan buchen. Oftmals besteht sogar die Option, noch am selben Tag einen Flug mit einer privaten Maschine zu organisieren.

Steht der Flug fest und ist gebucht, geht es ohne lästige Zwischenstopps zurück nach Hause. Kränkelnde Reisende müssen daher nicht ein Dutzend Mal umsteigen und sich durch zig Terminals quälen. Stattdessen nehmen sie Platz und ersparen sich lästige Wartezeiten oder Verspätungen, die durch die Umsteigezeit am Flughafen entstehen.

Ein weiterer Vorteil eines Privatjets besteht in dem Reisekomfort. Anstelle in einer überfüllten Maschine zu sitzen, ruhen sich die Reisenden einfach im Privatjet aus und profitieren während des Fluges von den hohen Servicestandards. Die gesamte Crew steht für die individuellen Bedürfnisse zur Verfügung und kann eine bestmögliche Betreuung gewährleisten. Zudem verpflichten sich die Hostessen und die Piloten zu einer vertraulichen und diskreten Arbeitsweise. Sowohl der Start, als auch die Landung finden an einem diskreten Ort statt, an dem keine Menschenmassen auflaufen. Auf diese Weise bleibt die Privatsphäre gewahrt, sodass nur wenige Menschen überhaupt etwas vom andersartigen, krankheitsbedingten Rückflug erfahren.

Weiterhin ist die Zeit ein gewichtiger Faktor, wenn es darum geht, im Krankheitsfall schnell wieder nach Hause zu gelangen. Insbesondere für chronisch kranke Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, zählt in diesem Fall jede Stunde. Da Privatjets kleiner sind als Linienmaschinen, können sie nahezu jeden beliebigen Flughafen ansteuern. Auch den, der unmittelbar am Heimatort liegt, wodurch sich die verbleibende Fahrzeit verringert. Obendrein dürfen Privatjets mit einer höheren Geschwindigkeit fliegen als Passagierflugzeuge, wodurch sich eine zusätzliche Zeitersparnis ergibt.

Spezialfall Corona: Privater Ambulanzdienst möglich

Noch eine Situation schärfer als „gewöhnliche” Krankheitssymptome wie bei Leisure Sickness ist eine Corona-Infektion. Normalerweise zieht ein positiver Test eine sofortige, mehrtägige Isolation nach sich. Im Urlaub ist dies nicht ohne weiteres möglich und unter Umständen mit enormen Kosten verbunden. So manche Arbeitnehmer:innen können es sich zudem einfach nicht leisten, noch länger am Urlaubsort zu verweilen und deshalb unter Umständen nicht rechtzeitig am Heimatort einzutreffen. Noch komplizierter gestaltet sich der Fall, wenn die Infektion mit Covid-19 schwer verläuft und deutliche Krankheitssymptome vorliegen. Ein Flug mit einer gewöhnlichen Airline ist nicht mehr möglich, schon allein deshalb, da das Ansteckungsrisiko hoch ist.

Anders verhält es sich mit einem privaten Flug: Wer das nötige Kleingeld hat, kann einen sogenannten Ambulanzflug buchen, um auf eigene Kosten ohne Kontakt zu anderen Menschen wieder in die Heimat zu gelangen. Gegen eine entsprechende Gebühr können Covid-19-Positive auch von abgelegenen Orten von einem Privatjet abgeholt und heimgeflogen werden. Nicht zuletzt dank der Pandemie werden solche Flüge immer beliebter. Seit Beginn der Covid-19-Pandemie erlebt die Welt einen wahren „Privatjet-Boom“, da die Nachfrage um bis zu 61 Prozent angestiegen sei. Im Gegensatz zu anderen Flügen mit Privatjets sind medizinische Ambulanzflüge bei weitem nicht so luxuriös. Denn es gehe eher darum, eine bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist medizinisches Fachpersonal bei einem solchen Flug mit an Bord, um sich um die erkrankten Personen fachgerecht kümmern zu können.

Auch Reisende, die nicht mit Corona infiziert sind und durch eine andere Erkrankung Angst vor Ansteckung haben, profitieren in dieser Hinsicht von einem privaten Flug. Durch die fehlenden Kontaktpunkte sinkt die Wahrscheinlichkeit, sich zusätzlich zur bestehenden Erkrankung mit Viren wie Corona anzustecken, auf ein Minimum. Anders als in einem Verkehrsflugzeug, bei dem Passagiere durchschnittlich über 700 Kontakte hinnehmen müssen, beschränken sich die Kontakte vor und nach einem Flug mit dem Privatjet auf weniger als 20 Personen. An Bord des Flugzeugs sitzen Reisende zudem nicht neben anderen Passagieren, sondern haben die Kabine für sich. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus anzustecken oder diesen an andere weiterzugeben.

© Martin Gädeke, 2024
Der Autor
 
Martin Gädeke hat www.umdiewelt.de vor über 23 Jahren gegründet, ist aber nur einer von tausenden Aut­oren - und bei Weitem nicht der Aktivste. Dafür ist er für alles andere auf der Seite zuständig und immer für Dich erreichbar!
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