Westafrika: 17 Tage in Ghana / Togo / Benin
Parakou - Natitingou
Samstag, 15.03.2003:
Ich sitze lange im Hotelrestaurant, esse etwas und bemühe mich -fast erfolgreich- den gesamten Inhalt der Kühltruhe leer zu trinken. Die Hotelangestellten sind fast unterwürfig, jedes noch so kleine Trinkgeld wird mit übertriebener Dankbarkeit entgegen genommen.
Um 14.30 Uhr geht es mit dem Africaliner nach Natitingou. Diese Buslinie gibt es noch nicht lange, sie gehört zur selben spanischen Gruppe, die auch die Euroliner in Deutschland betreibt. Vorher gab es in Benin, glaube ich, überhaupt keine Busse, der gesamte Personentransport lief über Busch-Taxis. Ich bin anscheinend, wie so oft, der einzige Weiße, der den Bus benutzen will, kurz vor Abfahrt wird das Gewühl zunehmend größer, dann erzählt mir einer, der sich als Busangestellter ausgibt, dass der Bus heute nach Cotonou fährt und ich nach Natitingou mit dem Buschtaxi fahren müsse. Während meine Verwirrung steigt kommt mir ein "weißer Engel" zu Hilfe. Eine deutsche Leiterin eines Hilfsprojektes im Niger taucht auf, will mit einem anderen Bus weiter nach Malanville, der Grenzstadt zum Niger und erzählt mir, dass ich diesen Typen nicht glauben dürfe. Die würden von den Taxi-Betreibern bezahlt, um Kundschaft zu werben.
Obwohl die Fahrt nach Natitingou nur drei Stunden dauert, wird auch diese Fahrt wieder zur Tortur. Es herrscht eine fürchterliche Hitze im Bus, ich habe nichts zu Trinken mit, und ich träume die ganze Zeit von einer eisgekühlten Cola. Die Dörfer unterwegs machen einen trostlosen Eindruck. Besonders die Wellblechdächer vermitteln einen Hauch von Slum, von Exotik wie z.B. im Süden Burkina Fasos auf meiner letzten Reise keine Spur. Nur die Gotteshäuser, Kirchen wie Moscheen gleichermaßen, fallen in manchen Dörfern auf, wirken viel zu protzig und heben sich fast unangenehm von der Umgebung ab. Ob man mit solchen Prachtbauten den Menschen hier wirklich von Nutzen ist ?
Aber auch in Natitingou kommen wir irgendwann an. Gleich beim Aussteigen werde ich von Marcel angesprochen, der mir eine Safari in den Pendjari-Nationalpark verkaufen will. Er fährt mich zum besten Hotel am Platz und erzählt mir dann Genaueres, wie es ablaufen soll. Ich brauche nicht lange zu überlegen. Dass es diesen Park gibt, habe ich gelesen, aber ich dachte, er wäre viel zu weit entfernt und würde keinesfalls in meinen Reiseplan passen. Für zwei Tage inkl. Übernachtung verlangt Marcel 150 Euro. Das ist in Ordnung. Morgen früh um 6 Uhr soll es losgehen.
Aufbruch: | 08.03.2003 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 25.03.2003 |
Lome
Benin