Drei Monate Amman

Reisezeit: März - Juni 2006  |  von Franziska Ilse

Aqaba und die Pharaoinseln

Um unseren Freitag noch zu perfektionieren sind meine Mutter und ich um 17 Uhr in den Trust-Bus gen Aqaba gestiegen. Eine Fahrt von Amman nach Aqaba kostet pro Kopf 7 JD und beinhaltet sogar einen Sandwich, Tee/ Kaffee und ein Kaltgetränk. Ausserdem gibt es einen arabischen Film- ruhig ist die Fahrt also nicht. Für mich war die Fahrt nach Aqaba eine Überaschung, denn sie hat nichts mit dem Trust-Bus, der gen Israel fährt, gemein. Um einen herum sind lauter jordanische Familien und Jugendlichen, die aus der Stadt zum Meer flüchten. Die Stimmung ist ausgelassen. Am Anfang wird noch über die Sitzplätze gestritten, weil sich wie im Flugzeug immer welche falsch setzen ... wir übrigens auch, weil wir die gute Aussicht von den Plätzen ganz vorne geniessen wollen. Dafür müssen wir eine viel zu kalt eingestellte Klimaanlage überstehen. Kurz bevor man Aqaba erreicht, müssen alle aussteigen und ihr Gepäck kontrollieren lassen. Die Kontrolle ist äußerst ineffektiv, soll aber wohl der Sicherheit dienen und ausserdem ist Aqaba sondern Steuergebiet. Die Mehrwertsteuer beträgt nur 7%. Jedenfalls gibt es in Aqaba den billigsten Alkohol in ganz Jordanien, kostet eine Flasche Whiskey im normalen Geschäft in Amman 23 Dollar, so sind es in Aqaba gerade mal 13 Dollar.
Nach der "Grenzkontrolle" erreichen wir eine Stadt, die vor Touristen nur so überquillt. Es ist langes 1.Mai-Wochenende und nur durch unsere Kontakte zu unserem Reiseleiter Ahmed gelang es uns, noch ein Zimmer zu bekommen. Ganz Jordanien scheint sich auf nach Aqaba gemacht zu haben.
Am ersten Abend gehen wir ins Captain's Restaurant gegenüber dem Golden Tulip Hotel. Es ist ein recht touristisches Restaurant, aber das Essen ist sehr lecker und man bekommt eine gute Auswahl an frischen Fischgericht und Menüs zu guten Preisen.
Ansonsten gibt es noch sehr nette kleine Läden oberhalb des berühmten Ali Babas- sie sehen zwar nicht so schick aus, aber in der oberen Etage gibt es nette klein Terassen, wo man einen guten Blick auf die Moschee im Zentrum von Aqaba hat. Und das Essen ist genauso gut wie in den touristischen Restaurants und um ein einiges günstiger.
Am Samstag fahren wir in den Royal Diving Club, der hinter dem Container-Hafen Richtung Saudi-Arabien liegt. In Aqaba hat mich schon 2004 beeindruckt, dass, wenn ich bei meinem Handy manuell das Netz suchen lasse, ich zwischen jordanischen, ägyptischen, israelischen und saudi-arabischen Netz wählen kann. Von unserem Hoteldach hat man einen Blick auf Eilat (Israel) und auf die ägyptische Küste.
Der Royal Diving Club kostet inzwischen bereits 10 JD pro Person, was masslos übertrieben ist, aber am öffentlichen Strand von Aqaba fühlt man sich etwas nackt im Badeanzug ...

Der Royal Diving Club

Der Royal Diving Club

Blick gen Eilat (Israel)

Blick gen Eilat (Israel)

Blick auf Aqaba

Blick auf Aqaba

Hafen von Aqaba

Hafen von Aqaba

Pharaoinsel auf ägyptischer Seite

Pharaoinsel auf ägyptischer Seite

Da das Wetter für die Jahreszeit äußerst untypisch ist- es gibt sogar ein paar Regentropfen am Abend in Aqaba- beschließen wir am nächsten Tag einen Trip mit einer Segeljacht Richtung ägyptische Küste zu den Pharaoinseln zu machen.
Der Trip kostet für zwei Personen 25 JD- eine stolze Summe- aber es lohnt sich.
Nach einer guten Stunde, erreicht man die Pharaoinsel, wo man super schnorcheln und schwimmen kann. Kurz kommt ein ägyptisches Grenzboot vorbei und kontrolliert unsere Pässe. Man erhält allerdings keinen Ein- und Ausreisestempel, was ich gehofft hatte, um mein Visum zu verlängern.
Nach einer zweistündigen Pause mit leckerem auf unserer Jacht Gegrilltem geht es zurück nach Aqaba. Die Küste des Roten Meers ist geschmackssache. Grün sucht man vergeblich.
Um 16:30 sind wir wieder in der Aqaba, wo es immer noch bewölkt ist. Wir haben nur noch Tickets für den letzten Bus Richtung Amman um 20:30 bekommen. Also machen wir es uns auf der Dachterasse des Golden Tulips gemütlich.
Gegen 19 Uhr machen wir uns nochmal auf in den Basar von Aqaba- er bietet wenig Besonderes und warum auch immer, aber in Aqaba wird man als Europäer immer etwas schräg angeschaut. Der einzige Laden, der sich wirklich lohnt, ist ein gut sortierter Buchladen, an dem man bestimmt vorbei kommt. Dort gibt es eine exzellente Auswahl deutscher Bücher und vor allem auch deutsche Übersetzungen von arabischen Autoren.
Zum Abschluss spazieren wir an der Küstenpromenade entlang, die sich direkt an den öffentlichen Strand anschließt. Auch dort gibt es zahlreiche Händler, die alle möglichen und unmöglichen Waren aus China anpreisen. Dazwischen tummeln sich jordanische Familien. Am Ende der Promenade befindet sich die riesige, jordanische Flagge- der kleinere Zwilling von der jordanischen Flagge in Amman, die es sogar bis ins Guiness- Buch der Rekorde geschafft hat.

Die blaue Lagune

Die blaue Lagune

Jordanische Flagge in Aqaba

Jordanische Flagge in Aqaba

Segelboote im Roten Meer

Segelboote im Roten Meer

© Franziska Ilse, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich bin fuer drei Monate in Amman und mache ein Praktikum bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Details:
Aufbruch: 30.03.2006
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 30.06.2006
Reiseziele: Jordanien
Israel
Ägypten
Der Autor
 
Franziska Ilse berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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