Libyen - von Sebha bis Kufra

Reisezeit: Februar / März 2005  |  von Hellmut Gutsche

Über Wau el Kebir zum Wau en Namus

Da diesmal unsere Route in den sehr abgelegenen und teilweise verminten südöstlichen Teil der libyschen Sahara führt (Wau en Namus, Klingue Pass, Dohone-Tibesti, Rebianah Sandsee) mussten wir aus Sicherheitsgründen zusätzlich einen Führer mit eigenem Toyota Landcruiser nehmen. Weil unsere Gruppe aus acht Leuten besteht, sind die Kosten allerdings immer noch vertretbar, zumal unsere Begleiter Selbstversorger sind.

Unsere Reisebegleiter Abdu, Hasib, Osama und Salah

Unsere Reisebegleiter Abdu, Hasib, Osama und Salah

Pünktlich steht unsere Begleitmannschaft, bereichert durch Salah, den Führer, und Osama, den Toyotadriver, bereit zur Abfahrt. Am späten Nachmittag werden wir von Salah in Zuweila, wo er wohnt, zu einem opulenten Essen in sein Haus eingeladen. Salah ist 68 Jahre alt und eine Persönlichkeit, der, wie wir im Verlauf der Reise bemerken werden, überall Respekt gezollt wird.

Am nächsten Morgen fahren wir nicht durch Timsah, sondern biegen vor der Ortschaft rechs ab und fahren durch das Sandfeld Richtung Wau el Kebir. Seit Tagen herrscht eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Hitze und der aus dem Süden wehende "Harmattan" verwandelt die Wüste mit seinem mitgeführten Feinstaub in eine diffuse Nebellandschaft.

Der Militärposten auf der Passhöhe vor Wau el Kebir ist wieder besetzt und unsere Papiere und Passierscheine werden gründlich geprüft. Überhaupt sind im März die Kontrollen wieder erheblich verschärft worden. Wie uns gesagt wird, seien der Grund dafür egoistische Individualreisende, die sich ihrer Führer entledigen würden und dann nach eigenem Routenplan unterwegs seien ohne sich an den Checkpoints zu melden. Da dieses Checkpoint-System in erster Linie der Sicherheit der Reisenden und nicht der Abzocke dient, herrscht natürlich bei den Agenturen und Behörden einige Aufregung ob des zeitweiligen Verschwindens der Touristen. Diese Touristen, die oft zu Hause auch noch damit prahlen, wie sie sich ihrer Begleiter entledigt hätten, und sich unisono über die Gesetze des Gastlandes hinwegsetzen, betrachten Afrika wohl immer noch als koloniale Spielwiese des weißen Mannes.

Wir lagern im Wau el Kebir und machen bei der Pumpstation der company wieder unsere Tanks voll. Vor Wau en Namus, auf der Spitze eines kleineren Kraters, ist nochmals ein Militärposten, den aber nur unsere Begleiter anfahren.

Salah am Kraterrand des Wau en Namus

Salah am Kraterrand des Wau en Namus

Der Krater des Wau en Namus, in dichte Staubwolken gehüllt, ist für uns eine Enttäuschung, so dass wir bald in Richtung Südost weiter fahren. Durch tiefe Fesch-Fesch-Felder wühlen wir uns die ersten 20 km bis endlich der Untergrund härter wird. Nach problemloser Fahrt entlang der Dünenzüge der Rebianah Sand Sea treffen wir auf die alte italienische Wau-el-Kebir-Kufra-Aozou-Piste. Auf dieser geht es dann nach Osten in Richtung Klingue-Pass.

Alte Kufra-Piste

Alte Kufra-Piste

© Hellmut Gutsche, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit zwei Geländetrucks und einem Motorrad in den Südosten Libyens: über Sebha, Wau en Namus, Dohone und Rebianah nach Tazerbo
Details:
Aufbruch: 18.02.2005
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 28.03.2005
Reiseziele: Libyen / Libysch-Arabische Dschamahirija
Der Autor
 
Hellmut Gutsche berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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