Wohnmobilreise rund um das Mittelmeer

Reisezeit: Februar - Juni 2006  |  von Ingrid und Achim H.

Jordanien 2

Hi da sind wir wieder diesmal aus Jerash unserer letzten Station in Jordanien

70. Tag - Freitag 5.05.06

Puh, war das heute ein anstrengender Tag, den ganzen Tag gelaufen. Es ging morgens um 7.30 los. Wir fuhren mit dem Bus vom Hotel runter zum Eingang vom alten Petra. Wir haben uns Eintrittskarten für zwei Tage gekauft. Zuerst ging es durch den Siq, einem engen Durchgang durch die Felsen.

Grabbauten

Grabbauten

das sogenannte Kloster, zu dem wir eine Stunde hinaufgeklettert sind

das sogenannte Kloster, zu dem wir eine Stunde hinaufgeklettert sind

Es war ungefähr eine halbe Stunde zu laufen. Da es aber so früh war, waren die Temperaturen noch kein Problem. Dann wurde die Felsspalte immer enger, bevor man heraustrat und genau dem Schatzhaus gegenüberstand.

Da die genaue Funktion nicht bekannt ist, wird es Schatzhaus genannt. Wir sind dann weiter dem Tal nachgegangen. Es wurde immer weiter, und rechts und links an den Feldwänden waren überall Löcher und Fassaden zu sehen.

Wir sind immer tiefer ins Tal gekommen, in dem die Nabatäer von 2.000 Jahren diese Grabmonumente geschaffen haben. Später waren dann die Römer hier und haben auch ihre Bauten hinterlassen.

Auch konnten wir eine byzantinische Kirche besichtigen, die erst 1998 ausgegraben worden ist. Es gab einige Säulen, das Baptisterium und in den Seitenschiffen Mosaike zu sehen. Die Kirche ist im späten 5. Jh. gebaut worden. Da sie etwas erhöht auf einem Hügel lag, waren wir dort ganz allein und konnten uns alles in Ruhe ansehen. Auch konnten wir auf dem Synthronon, auf dem einst der Bischof oder der Priester saß, Platz nehmen.

Danach kam dann die Härte, wir sind auf den Berg gestiegen, auf dem das Kloster lag. Eine Stunde ca. 900 Stufen hochgeklettert, meine Beine. Die Faulen konnten dort auf Eseln hoch reiten, und die Faulen waren auch meistens dick, arme Esel. Nachdem wir dann endlich oben waren, konnten wir das so genannte Kloster dann sehen. Es war ebenso aus der Felswand gehauen, wie auch unten im Tal das Schatzhaus. Die Front war fast identisch nur größer. Hier haben wir dann erst einmal Pause gemacht uff. Dann ging es noch ein kleines Stückchen höher und wir kamen zu einem heiligen Platz, auf dem die Toten den Geiern zum Fraß hingelegt wurden, dann wurden die Knochen beigesetzt. Außerdem hatte man von hier oben einen herrlichen, weiten Blick über jede Menge Berge und das "Gelobte Land", das Moses und sein Bruder Aaron einst sehen durften. Auf einem weit entfernten Berg konnte man das Grabmal von Aaron sehen.

Danach haben wir uns wieder an den Abstieg gemacht. Jetzt ging es die Stufen wieder hinunter, jetzt tun die Oberschenkel und Waden weh, aber wir haben es geschafft, vor allem ich.

Unten haben wir dann noch eine kleine Mittagspause gemacht um uns dann langsam wieder auf den Rückweg zu machen. Der führte an dem Großen Tempel der Römer vorbei, der auch erst 1993 bis 1998 ausgegraben wurde, und den wir damals bei unserm ersten Besuch noch nicht gesehen haben.

So ging es dann langsam weiter, wir sind wieder durch den Siq zurückgegangen und waren nach 8 (in Worten acht) Stunden wieder am Wagen. Es gab noch ein leckeres Abendessen, selbst gekocht und dann ging's in die Heia, denn morgen geht es wieder um 7.30 los und wir werden zum Tal gefahren und dann ein ähnliches Programm bestreiten.

71. Tag - Samstag 6.05.06

Also es ging los um 7.30. Wir fuhren wieder runter zum Eingang ins Nabatäer-Tal. Heute wählten wir eine andere Route, um uns den hochgelegenen Opferplatz anzusehen und Gräber, die auf der anderen Seite des Berges. Diesmal mussten wir nur 890 Stufen hochsteigen, im Ernst, wie viel es waren weiß ich nicht, aber so viele, dass mir jetzt meine Waden tierisch wehtun. Dieser Weg führte bergauf und bergab, bis wir oben an Opferplatz waren.
Hier ruhten wir uns aus, tranken etwas und lasen im Buch über den Opferplatz nach. Dann ging es auf den Weg hinter dem Berg wieder runter. Wir hatten einen herrlichen Blick über die unten liegenden Gräber. Der Weg war richtig abenteuerlich, manchmal fanden wir nicht sofort den Weg, auf dem es weiter ging. Wir fragten Hirten, die mit ihrer Herde Ziegen umherstreiften, sie antworteten im besten Englisch und wir konnten weitergehen.

Weiter unten kamen wir zu einem Grab des römischen Soldaten, das erst in 2000 ausgegraben wurde und dadurch noch sehr gut erhalten war.

Die Figuren an der Fassade waren sogar noch zu erkennen. Innen sind die Gräber nie ausgeschmückt. Nur hier lag noch ein Triklinium direkt gegenüber, in dem die Wände mit Pilastern versehen waren und auch die Triklinen noch zu erkennen waren. Der Fels ist hier sehr bunt und das ist als Wandschmuck mit einge-plant.

Wir haben noch mehr solcher Farbspiele in den Felswänden gesehen, und jedes Mal war es anders. Die Farben Rot, Gelb, Blau und Schwarz waren hier verteilt. Man kann das Farbenspiel gar nicht beschreiben.

Nachdem wir dann wieder auf der Höhe des Hauptweges waren, machten wir noch eine kleine Mittagspause, denn heute war es viel wärmer als gestern, und wir haben ganz schön geschwitzt, bevor wir uns wieder auf den langen Weg hinaus gemacht haben.
Wir sind dann mit einem Taxi zu unserem Stellplatz gefahren und haben den Nachmittag noch bei schön er Sonne am Wagen verbracht.
Morgen geht es dann weiter nach Madaba.

72. Tag - Sonntag 7.05.06

Heute sind wir kurz nach 8 Uhr losgefahren Richtung Amman. Peter, unser Reiseleiter, hat die landschaftlich schöne Straße gewählt. Das heißt es ging durch die Berge und es war wie eine Achterbahn, rauf und runter, viel im 2. Gang. Eine Belastungsprobe für Maschine und Fahrer. Die Straße war gut, von daher gab es keine Probleme. Aber auch diese Herausforderung haben wir gemeistert.

So gegen 15 Uhr waren wir dann in Madaba. Wir haben unseren Stellplatz direkt an der Georgskirche im Hof, so dass wir es nicht weit haben zu der berühmten Palästina-Karte, die aus dem 6. Jh. ist.

Auf der Karte sind die Länder von Ägypten bis zum Libanon dargestellt. Die Stadt Jerusalem mit den Kirchen des 6. Jh. ist zu sehen. Leider vielen sehr viele Teile, doch es ist sehr interessant solch ein Mosaik zu sehen, von dem ich in Vorlesungen schon viel gehört habe.

Dann sind wir in den Archäologischen Park gegangen, der auch nicht weit entfernt ist. Hier sind auch einige Mosaike aus den Kirchen des 6. Jh. gesammelt und sehr gut präsentiert.

Da es heute sehr heiß ist, so um die 35 °, haben wir dann Schluss mit den Besichtigungen gemacht und nur noch relaxt. Das Wetter ist komisch, es ist sehr diesig, es sieht aus als ob es in der Wüste sandstürmt und es regnet ab und zu. Hoffentlich kühlt es sich heute Nacht noch etwas ab.

73. Tag - Montag 8.05.06

Es hatte sich die Nacht abgekühlt und so konnten wir gut schlafen. Am Morgen waren wir von der Georgskirchenleitung zum Frühstück eingeladen, so dass wir nur eine Stunde früher aufstehen mussten. Um 7.30 war dann im Pilgerhaus das Frühstück, mit Fladenbrot, Käse, Marmelade, Quark und kaltem Kaffee. Da wir uns noch die Mosaike in der Apostelkirche in Madaba ansehen wollten, sind wir früher als die Gruppe vom Hof der Kirche gefahren. Harald mit seinem Dickschiff vorweg und dann wir. Das Mosaik in der Kirche war aber sehr schlecht unterhalten, man konnte kaum die Farben sehen, eigentlich schade, denn es ist ein sehr schönes Mosaik.
Dann sind wir weiter gefahren zum Berg Nebo, der nur 9 km entfernt von Madaba liegt, gefahren. Laut Bibel hat hier Gott Moses das Gelobte Land gezeigt, in das er nicht kommen sollte, denn er ist hier auf dem Berg gestorben. Im Jahr 2000 war der Papst hier und hat von der gleichen Stelle aus auf das "Gelobte Land" geschaut - wir jetzt auch.

In dieser kleinen Kirche aus dem 6. Jh. war im Baptisterium wieder ein schönes Mosaik, mit Tieren, wie Dromedar, Esel usw., zu sehen. Es war alles sehr gut gepflegt und man konnte auch die Farben gut erkennen. Da wir aber noch nicht alle Mosaike der Umgebung gesehen haben, haben wir noch die Überreste der kleinen Kirche des Lot und Procopius gesucht, in der auch noch ein Mosaik aus dem 6. Jh. erhalten ist. Nach einigem Suchen und Fragen haben wir dann doch noch die versteckte Kirche gefunden und ein Mann hat uns die Halle, die über die Kirche gebaut ist, aufgeschlossen. Auch hier gab es ziemliche Schäden durch Feuchtigkeit an dem Mosaik.

Danach sind wir aber dann weiter zum Toten Meer gefahren. Es ging wieder die Achterbahnfahrt los. Die Straße war ziemlich steil und serpentinig, wir sind viel im 2. Gang gefahren.
Heute hatten wir ja insgesamt nur etwa 60 km zu fahren.

In dieser unwirtlichen Gegend leben Beduinen in ihren Zelten mit ihren Tieren. Es ist schon erstaunlich wie diese Menschen ihr Leben hier meistern.

Als wir dann den Berg geschafft hatten, waren wir auch schon auf der Höhe des Toten Meeres. Hier stehen wir am Amman-Beach auf dem Parkplatz mit direktem Blick aufs Meer. .
Es ist

Es ist auch sehr warm und nach dem Mittagessen gehen wir runter an den Strand. Wir stürzen uns in die Fluten und das obligatorische Bild mit der Zeitung, sitzend im Wasser, machen wir diesmal nicht.
Ich habe mich mit dem heilenden Salzschlamm eingeschmiert und hoffe, dass dies meiner Schulter gut bekommt. Das Bild ist aber im Geheimarchiv. Nachdem dann der Schlamm und das Salzwasser abgewaschen waren und die Haut rosig schimmerte, gab es nur noch relaxen. Jetzt ist schon deutlich länger hell, so etwa bis 20 Uhr, können wir jetzt auf der anderen Seite die Lichter der israelischen Stadt Jericho sehen. Jetzt ist die Abendluft sehr angenehm und auch Mücken gibt es hier keine. Wir sitzen noch etwas draußen und genießen den Abend.

74. Tag - Dienstag 9.05.06

Die Abfahrt war heute wieder um 8.30, denn wir müssen nur 60 km bis nach Amman fahren. Zuerst ging es wieder aufwärts, denn wir waren 400 m unter 0, es ging wieder Serpentinen hoch. Bis zum Beginn der Stadt waren wir dann relativ schnell, dann aber begann die Durchfahrt durch Amman zu unserem Stellplatz an der Deutschen Schule Theodor Schneller. Dafür haben wir knapp anderthalb Stunde gebraucht.

Da es einige Ampeln gab, musste der Konvoi oft verzögern, bis alle wieder dran waren. Jetzt stehen wir schön ruhig im hinteren Bereich.
Wir werden hier zwei Nächte stehen. Heute werden wir nichts mehr unternehmen, denn nach Amman ist es ziemlich weit und es ist sehr warm. Wir bleiben am Wagen und lesen alles übe Amman, was wir Morgen sehen werden.

75. Tag - Mittwoch 10.05.06

Heute Morgen wird Helmut erst einmal ein Geburtstagsständchen gebracht, denn er wird 69 Jahre alt. Oswald unterstützt das ganze mit der Quetschkommode.
Danach warten wir dann fast eine Stunde auf den Bus, der mit uns die Stadtrundfahrt Amman machen will. Aber dann kommt er endlich, er hatte eine Reifenpanne.

Wir fahren durch Amman ins Wadi es Sir, einem fruchtbaren Tal, in dem eine Ruine eines ehemaligen Palastes, des Qasr el Abd, steht. Es soll der Palast des Herkanus sein, der im 2. Jh. vor Christus gebaut wurde. Wir konnten durch die Ruine klettern, denn unsere Gruppe war dort ganz allein.

Große Löwen waren an den Mauern angebracht, die noch sehr gut erhalten waren.

Von dort aus sind wir dann zurück in die Stadt gefahren und sind auf den Hügel mit der Zitadelle gefahren. Amman wurde, ebenso wie Rom, auf sieben Hügeln erbaut. Die Bautätigkeit dieser Stadt begann erst 1948. Davor gab es nur Beduinenzelte.

Auf der Zitadelle gibt es römische Tempel, wie den Herkulestempel, eine Mauer, die den gesamten Hügel umrahmt und einen Umayaden-Palast. Wir sind über den Hügel gegangen und haben uns die Ausgrabungen angesehen. Einige Säulen des Herkulestempels sind wieder aufgerichtet worden, so dass man sich die Dimension des Tempels vorstellen kann.

Danach sind wir dann noch ins Archäologische Museum gegangen. Hier waren die Idole, die auch in Bonn in der Ausstellung über Jordanien zu sehen waren.
Leider ging war die Besichtigung der Zitadelle ziemlich kurz und wir sind mit dem Bus hinunter nach Amman gefahren.

Hier war dann die Mittagspause und wir hatten Zeit ein wenig durch die Geschäftsstraßen zu gehen. Wir haben sogar eine Pizza gegessen. In einem kleinen Restaurant wurden eben Pizzen angeboten und wir haben diese probiert, sie haben sehr gut geschmeckt. Außerdem haben wir ganz orientalisch Tee getrunken an einer kleinen Teestube und dabei draußen gesessen. Wir sind noch an dem Amphitheater vorbeigegangen, sind aber nicht hineingegangen, denn das kostete wieder extra Eintritt.

Amman ist eine Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern. Es sind sehr viele neue Häuser gebaut worden und die Straßen sind breit und modern. Es wurde gerade ein einer neuen Brücke gebaut, die ein breites Tal überspannen soll. Die Stadt gibt sich sehr westlich, trotzdem sieht man sehr viele Frauen, die total verschleiert sind - mit Gesichtsschleier- meist in schwarz, manchmal auch in weiß. Auch die jungen Frauen gehen so verschleiert, mindestens aber mit Kopftuch und immer im langen Mantel.

Nach der Besichtigung der Stadt sind wir dann wieder ins Einkaufsparadies gefahren. Wir haben wieder unser Vorräte aufgestockt und uns mit dem Wichtigen eingedeckt. Dann sind wir zum Stellplatz zurückgekehrt.

Am Abend gab es dann in der Schule ein Essen, ein halbe Lamm gebraten mit Reis und Gemüse. Es hat sehr gut geschmeckt.

Alois hat es mit seinem Wagen wieder erwischt. Jetzt geht gar nichts mehr und für ihn ist die Reise zu Ende. Es wurde ein Tieflader bestellt und der Wagen aufgeladen. Der Tieflader fährt jetzt bis in die Türkei und dann soll der ÖAMC den Wagen von dort nach Österreich zurückbringen. Schade, dass für Alois und Erna die Reise nun zu Ende ist.

76. Tag - Donnerstag 11.05.06

Heute hatten wir nur eine kurze Strecke von 40 km zu fahren. Ein Mitarbeiter aus der Schneller Schule fuhr vor uns her, da 15 km lang keine Schilder waren, die wir lesen konnten, bis wir die Straße nach Jerash erreicht hatten. Als wir fast da waren, hatte Peter einen platten Hinterreifen. Aber das Reifenwechseln geht ja schnell, nach einer Viertelstunde war das neue Rad drauf und es konnte weiter gehen. Wir sind durch die Stadt Jerash mit den engen und verwinkelten Straßen gefahren um zu unserem Stellplatz, der oben auf einem Berg liegt, zu finden. Unser Stellplatz ist wieder an einem Hotel und sehr schön gelegen. Wir können über die ganze Landschaft sehen. Am Abend, als die Lichter an sind, kann bis Amman sehen. Es ist sehr schön, so ungefähr 19 ° und wir sitzen draußen, es ist fast Vollmond und die Lichter um uns herum funkeln. Morgen werden wir mit dem Taxi herunter nach Jerash, dem römischen Gerasa, fahren und die Ausgrabungen besichtigen. Wir wollen schon um 8 losfahren.

Mit den Bildern das klappt hier nicht mehrso, schade. Ob es dann in Syrien Internet und Telefon gibt, weiss ich nicht,sonst melden wir uns dann aus der Tuerkei also bis dann Ingrid und Achim

der Siq ins alte Petra

der Siq ins alte Petra

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Reise beginnt in Italien,geht dann durch Tunesien und Libyen nach Ägypten.Dann geht es über den Sinai nach Jordanien und Syrien und schließlich über die Türkei und Griechenland nach Hause
Details:
Aufbruch: 20.02.2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 26.06.2006
Reiseziele: Italien
Tunesien
Libyen / Libysch-Arabische Dschamahirija
Ägypten
Jordanien
Syrien
Türkei
Griechenland
Der Autor
 
Ingrid und Achim H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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