Woanders iss auch schoen!

Reisezeit: März - Mai 2009  |  von Christina Nerlich - Bronowicki

China: Die Mosus: Familie mal ganz anders

Hier am See und in der Umgebung ist das Siedlungsgebiet der Mosus. Dies ist eine der 56 Minderheiten die in China leben. Sie sind mittlerweile recht beruehmt, weil sie ein einzigartiges "Familiensystem" praktizieren: es gibt keine Heirat. Die Kinder leben ihr Leben lang bei ihrer Mutter und Grossmutter. Die Frauen sind also fuer die Aufzucht der Kinder zustaendig (das ist ja eigentlich nichts neues...), aber wie kommt es nun zu den Kindern, wird man sich fragen ?
Wenn ein Maedchen 13 wird (oder mit Beginn der Menstruation, das habe ich nicht richtig herausfinden koennen), zieht es in ein speziell dafuer vorgesehenes Zimmer im Haus ihrer Mutter und Grossmutter, das sie allein bewohnt.
Es finden hier oft Feierlichkeiten statt, in denen getanzt und gesungen wird, und die besonders dazu dienen, dass die jungen Leute sich kennenlernen. Wenn ein Junge ein Maedchen besonders gefaellt, streichelt er ein bisschen die Innenseite ihrer Hand. Findet sie ihn ebenfalls attraktiv, erwidert sie dieses Streicheln. Nun sind die frischgebackenen sich Begehrenden als klar, dass sie versuchen moechten, ein Duplikat zu erzeugen Vorher muessen sie aber erst zur "Heirats-Bruecke", um dort ueber sich und das Leben (und ueber was???) zu sprechen, und Haende zu halten. In der Nacht klopft dann der Mann bei der Frau an die Tuer und am naechsten Morgen verlaesst er ihren Raum und geht zurueck zu seiner Mutter und Grossmutter.
So einfach kann es sein

Es gibt hier also keine "Familienvaeter". Die Maenner haben wohl angeblich auch eher wenig Kontakt zu ihren Kindern.

Hat man sowas schon gehoert? Da debattiert man im Westen endlos darueber, wie wichtig doch die Papas sind, und wer letztendlich "die Kinder bekommen soll", da haben es uns die Mosus ueber Jahrtausende schon vorgemacht Vielleicht sind sie das am weitesten entwickeltste Wolk der Welt. Nein, im Ernst, die Maenner kuemmern sich um die taeglichen Verrichtungen wie Gras schneiden, Haeuser bauen und fischen. Mal ehrlich - ist ja auch kein UNterschied zu uns vor 30 Jahren. NUETZLICH sind sie also durchaus. Die Frauen haben ja irgendwie auch nicht viel zu lachen - Kinder kriegen, kochen, erziehen, das wars.
Der Vorteil fuer die Maenner ist, dass sie wenig Verantwortlichkeiten haben.

Herausbekommen habe ich auch nicht, ob die Wahl des "Partners" auch revidierbar ist oder man auch wechseln darf nach einer gewissen Zeit.

So viele Fragen, die ich mir hier am See stelle.

Also WAS war nochmal wichtig im Leben???

Vielleicht habt Ihr noch gute Ideen zu diesem Thema?

Das sind einzelne dieser Casanovas (die drei schipperten mich am ersten Tag uebern See)

Das sind einzelne dieser Casanovas (die drei schipperten mich am ersten Tag uebern See)

© Christina Nerlich - Bronowicki, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
01.03.09: Frankfurt - Bangalore 09.04.09: Mumbai - Peking 23.05.09: Guangzhou (China) - Frankfurt "Folge dem Traum, der dich ins Weite führt, folge dem Lichtspiel der Sonne, folge dem Klang ferner Lieder, bis du ans Tor gelangst: WILLKOMMEN in der Welt." (aus Kirgisien) Und ihr, liebe Leser, kommt alle mit :-) Ich freue mich ueber all Eure Beitraege im Gaestebuch oder emails.
Details:
Aufbruch: 01.03.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 23.05.2009
Reiseziele: Indien
Gokarna
China
Der Autor
 
Christina Nerlich - Bronowicki berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.