Japan und Neuseeland - Neuentdeckung und Rückkehr

Reisezeit: Oktober - Dezember 2010  |  von anonym A.

Resumee

Mein Japan Rückblick :

Generell ziehe ich natürlich ein positives Resumee. Es war eine unglaubliche Erfahrung, dieses Land jedenfalls teilweise zu bereisen.
Wir stellen uns bei jeder Reise in andere Länder die Frage, könnten wir hier leben? Nun, diesmal ist die Antwort trotz allem Schönen, ganz einfach und klar - Nein -
Dies ist nur einer Tatsache oder einem Wort geschuldet, und das ist ENGE. Jeder der unser Häuschen kennt, weiß das es sehr klein ist, aber im Vergleich zu den Räumen hier, kommt es einem wie ein Palast vor.

Rückblickend möchte ich einfach noch so einige Beobachtungen niederschreiben oder die Eindrücke festhalten.

Zuerst sollte ich einmal mit dem Mythos aufräumen, Japan sei das reine Hygieneparadies. Ich kann mich noch gut erinnern, als uns Kay's Arzt Antibiotika aufschrieb und dabei aber meinte, es sei doch alles clean in Japan! Ich glaube, für Tokio trifft es sicher am ehesten zu.
Aber fährt man mit dem Zug durch die Vorstädte und sieht die Hinterhöfe ist das keinen Deut besser als in anderen Ländern. Oder die beheizten Klobrillen öffentlicher Toiletten. Das führt wohl kaum zu einer Keimzahlverminderung, wenn Bakterien kuschelige Temperaturen vorfinden!
Oder die Hausschuhe in den Hostels, wie viele hundert Leute hatten diese schon an? Naja, zum Glück gibt es die guten, alten Crocs!
Das ungeschützte Herumgeniese erfüllt auch nicht wirklich den Hygienebegriff, meiner westlichen Meinung nach!

Bemerkenswert finde ich diesen Servicegedanken. Ich glaube so das krasseste war, als wir mal mit dem Zug am Bahnsteig ankamen und sich das Reinigungspersonal auf dem Bahnsteig neben dem Zug verbeugte. Liebe Grüße an die DB !!!!!

Als wir Nachrichten schauten, verbeugten sich die Moderatoren so tief, das wir Angst hatten, sie würden mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen...
Das ist für unser Denken so absurd und unfassbar.

Nimmt man so die Städte, sieht man graue Blocks, wo sämtliche Menschen ihre Wäsche auf dem Balkon hängen haben, was für unser Auge eben den Eindruck von Barrackenromantik vermittelt. Betrachtet man aber die Enge des Wohnraumes, wo sonst sollten sie es hin hängen? Die meisten Waschmaschinen stehen im übrigen auch draußen, neben der obligatorischen Klimaanlage und dem Plastikschrank.
Aber dann gehst du durch die engen Straßen und plötzlich stehen Bäume - ein sicheres Zeichen für einen Tempel. Sofort ist man wieder fasziniert und spürt die Ruhe, die von diesen Plätzen ausgeht.

Wir fanden die, unserer Meinung nach, nicht aufgesetzte Freundlichkeit der Japaner sehr angenehm.
Eigentlich immer die perfekte Mischung - nicht zu viel und nicht zu wenig. Überaus hilfsbereit und schon allein die Gesten, wie sie einem etwas reichen wirken grazil und respektvoll.
Da knallt dir niemand die Tüte auf den Tresen im Geschäft und zieht dabei noch ein Gesicht wie 3 Tage Regenwetter!
Verliebt bin ich natürlich in die Bentoboxen und in den ganzen Kitsch rund um Hello Kitty & Co. Obwohl ich alles andere als zum Kitsch neige.

Die schönste und unerwarteteste Überraschung für mich war, das ich weder in Tokio auf dem Fischmarkt noch sonst auf irgendeinem anderen Fischmarkt, Haiflossen oder Wal gesehen habe. Dieser Horror blieb mir zum Glück erspart und freut mich unheimlich!

Letztendlich bleibt zu sagen, das wir uns hier echt wohlfühlten, von der Enge der Zimmer mal abgesehen.

Sayonara und domo arigato gozaimasu Nippon !

Jana und Kay

© anonym A., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir werden 2,5 Wochen durch das Land der aufgehenden Sonne (Japan) und 5 Wochen durch das Land der hängenden weißen Wolke und Heimat von Tolkiens "Herr der Ringe" (Neuseeland) reisen. Japan wird eine Herausforderung, New Zealand fühlt sich wie Heimkehr an!
Details:
Aufbruch: 13.10.2010
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 04.12.2010
Reiseziele: Neuseeland
Japan
Neukaledonien
Der Autor
 
anonym A. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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