In 4 Wochen kreuz und quer durch die malaysische Halbinsel

Reisezeit: Februar / März 2004  |  von Sybille P.

Unsere Route: --> KL --> Langkawi --> Cameron Highlands --> Taman Negara --> Kota Bharu --> Perhentian Islands --> Singapur

Kuala Lumpur (2 Nächte)

Lange ersehnt war unser 4-wöchiger Malaysia-Urlaub; endlich ist es soweit.
Jetzt aber nix wie weg aus dem eklig kalten Deutschland. Mal sehen, was uns in Malaysia erwartet...

Pünktlich, Schwerdonnerstag um 12.00 Uhr, geht der Flieger der Malaysia Air in Frankfurt los. Kaum sind wir oben, gibt es ein "Abendessen" und anschließend wird es auch schon dunkel. Aber wie kann man um diese Uhrzeit schlafen? Der Rotwein als Einschlafhilfe bringt leider auch nichts. Also vergnügen wir uns mit dem Bordprogramm. In der Boing 747 der Malaysia-Air befindet sich im Sitz eines jeden Vordermanns ein Monitor mit diversen Video- und Radio-Kanälen, verschiedenen Computerspielen, Internetzugang und jeder Menge sonstigem Bord-Entertainment. Leider gibt es nur einen deutschsprachigen Film.
Bis zur Landung um 6.30 Uhr haben wir kaum geschlafen.
Im modernen Flughafen von KL landen wir im International Terminal und fahren mit einer Magnetschwebebahn zum National Terminal mit Zoll, Kofferband etc.
Eigentlich wollen wir dann weiter mit dem neuen KLIA-Express in 28 Minuten in die City fahren; entscheiden uns aber kurzfristig für einen der hartnäckigen Taxifahrer. Der verlangt nämlich nur 60 Ringits, statt der 35 Ringits pro Personen für den Zug. Außerdem bringt uns das Taxi direkt zum Hotel, was uns bequemer erscheint, als mit sämtlichem Gepäck vom Bahnhof dann noch zum Hotel zu gelangen.
1 ½ Stunden dauert die Fahrt während der Rush-Hour in die City von KL.
Unser bereits über Internet reserviertes Hotel, das "Swiss Garden", befindet sich im Golden Triangle, ca. 50 m von der Jl. Bukit Bintang, KL's Shoppingmeile, entfernt.

Da wir unser Zimmer erst um 10.00 Uhr beziehen können, ziehen wir erst mal los, um die nähere Umgebung zu erkunden.
Der erste Eindruck von KL erweist sich als sehr sauber und modern; es gibt zwar viel Verkehr aber der erscheint uns längst nicht so chaotisch wie in Bangkok.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und die sehr einladenden Betten ignoriert haben, geht es zu Fuß in der Mittagshitze zum KL-Tower oder Menara (malaysisch = Turm), mit 421m der vierthöchste Fernsehturm der Welt. Ein Shuttlebus fährt uns das letzte Stück den Berg hinauf, auf dem der Tower steht. Das ist auch ganz gut so, denn der Schweiß läuft bereits in Bächen. Man muss sich erst wieder an das tropische Klima gewöhnen.

Für 15 RM pro Person geht es mit dem Aufzug auf die 276m hohe Aussichtsplattform von der man eine Super-Aussicht auf ganz KL und Umgebung sowie auf die "zweithöchsten freistehenden Gebäude der Welt", die Petronas Twin Towers, hat. Mit Hilfe eines "deutschsprechenden Kopfhörers" wird uns die Umgebung rund um den Turm erklärt.

Nach einem anschließenden kleinen indischen Snack, in Form von Nudeln mit Huhn (trotz Hühnergrippe), schlafen wir jedoch fast schon beim Laufen ein. Also entschließen wir uns zu einer kleinen Mittagsruhe, um den Jetlag auszutricksen. Als der Wecker uns um 17.00 Uhr aus unserem komaartigen Tiefschlaf reißt, wissen wir im ersten Moment gar nicht, wo wir sind, zwingen uns aber aufzustehen, schließlich wollen wir ja noch was von KL sehen.
Abends besichtigen wir die Petronas Towers by Night.

Dies ist ein echtes Highlight. Die Türme werden mit Tausenden von Watt angestrahlt und die Aussicht nach oben ist einfach nur beeindruckend. Mit 452m Höhe waren sie nach ihrer Bauvollendung die höchsten Gebäude der Welt.
Von oben und innen wollen wir uns die Türme am nächsten Tag vornehmen.
Anschließend lassen wir uns von einem Taxi zum Nachtmarkt ins China-Town fahren. Dort gibt es alles zu kaufen, was das Herz begehrt. Nachgemachte Klamotten, Schmuck, CDs, DVDs, und allen möglichen Schnickschnack.

Nachtmarkt im China-Town

Nachtmarkt im China-Town

Eine Straße weiter befinden sich die ganzen chinesischen Essstände. Die dort unter Anderem angebotenen Frösche können einem aber doch schon den Appetit verderben. In Terrarium-ähnlichen Glasbehältern warten Sie auf ihren sicheren Tod.
Total erschöpft und mit platten Füßen landen wir irgendwann gegen Mitternacht in unserem Bett.

Am nächsten Tag, geht es dann noch mal am frühen Morgen mit dem Taxi zu den Petronas Towers. Der Taxifahrer ist ein sehr gesprächiger netter Inder, der wohl auch sehr geschäftstüchtig ist. Sein Angebot, uns morgen zum Airport zu bringen, können wir nicht ausschlagen.
In den Petronas Towers also erst mal eine kostenlose Eintrittskarte abholen, worauf die Uhrzeit vermerkt ist, wann wir die Skybridge besichtigen dürfen. Die ca. 30 Minuten Wartezeit vertreiben wir uns in dem Warteraum. Dort gibt es alle möglichen Geduldspiele und Gerätschaften, die irgendwie in Verbindung mit Türmen, Höhe etc. stehen. Z.B. kann man sich mittels eines Lasers messen lassen und sich dann in Relation zu verschiedenen hohen Gebäuden auf der Welt stellen lassen. Anschließend wird uns noch ein interessanter englischsprachiger Film über die Entstehung der Towers gezeigt. Und dann geht es auch schon mit dem Aufzug hoch zur Skybridge, welche die beiden Türme zwischen der 41. und 42. Etage in 170m Höhe verbindet. Dort dürfen wir uns 10 Minuten aufhalten (japanische Art der Besichtigung).

Die Aussicht vom Menara aus fanden wir allerdings schöner, da man dort rundum schauen konnte und von der Skybridge nur nach vorn und hinten. Egal, trotzdem auch sehr beeindruckend.
Beim Bummel durch das noble KLCC-Einkaufscenter, welches sich unten in den Towers befindet, werden wir auch bei der Suche nach einer Digi-Cam fündig. Der Kauf, mit einer weltweiten Garantie, stellt sich allerdings nicht unbedingt viel günstiger als der Kauf des gleichen Modells in Deutschland dar.
Weiterhin sehen wir uns dann noch das Sultan Abdul Samad Building mit seinem "Big Ben" an. Ein sehr schönes altes Kolonialgebäude.

Die Straße davor ist heute gesperrt, dort findet gerade ein Kinder- und Jugendfest statt. Außer Fußball und Basketballfeldern, diversen anderen sportlichen Aktivitäten, Fressständen und einer Karaokebühne gibt es einen Stand vom Militär, wo die Kinder mit aufgebauten Maschinengewehren "spielen" können!
Dort sowie im nahe gelegenen indischen Viertel und China Town verbringen wir unseren Nachmittag mit rumsitzen, laufen, stehen, gucken, riechen, essen, trinken, Tempel besichtigen, fotografieren, Leute beobachten....
Im Little India findet samstags abends ein Nachtmarkt statt, welcher gerade aufgebaut wird. Hier gibt es allerlei exotische Leckereien sowie alles was der Inder sonst noch zum Leben braucht.

Tempel im indischen Viertel

Tempel im indischen Viertel

Und Ruckizucki ist es Abend und wir finden uns in einem sehr sehr leckeren und schönen Thai-Restaurant, dem "Old Siam" nahe des Bukit Bintang, wieder. Hier gibt es sogar Thai-Bier, allerdings nicht gerade günstig.
Beim anschließenden Besuch im Hard Rock Café staunt Ralf nicht schlecht: auf Grund des gerade stattfindenden Harley-Treffens, kann man ca. 200 Harleys am Parkplatz des HRC bewundern. Die dazugehörigen Spezies gibt es im Café zu besichtigen.
Um ca. 1.00 Uhr fallen wir mal wieder total erschöpft in unsere Betten.

Wiederum ein Plus für die asiatische Verlässlichkeit: Der engagierte indische Taxifahrer wartet bereits 15 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt vor unserem Hotel. Um 8.00 Uhr geht es los zum ca. 60 km außerhalb gelegenen Airport. Beim Gespräch mit ihm und seiner Frau, die er zum Zeitvertreib mitgenommen hat, erfahren wir Einiges über seine Familie und die Inder in Malaysia.
So hat unser Fahrer bereits 6 Kinder (was in Malaysia durchaus üblich sei) zwischen 8 und 18 Jahren, obwohl er uns noch gar nicht mal so alt erscheint. Er könne gar nicht verstehen wo die ganzen Europäer, die in Malaysia rumreisen, ihre Kinder lassen würden?!
In Indien ist er noch nie gewesen, aber wenn er Rentner sei, möchte er unbedingt nach England fahren, um dort in Liverpool ein Fußballspiel zu sehen. Englischer Fußball ist sehr hoch angesehen in Malaysia.
Mit dem Taxi, das er sein Eigen nennt, darf er nur Personen innerhalb der Stadt oder bis zum Flughafen befördern; aber nicht mehr zurück vom Flughafen in die Stadt. Wenn er mal mit seiner Familie einen Ausflug mit seinem Taxi außerhalb von KL machen will, muss er das vorher anmelden. So ist der heutige Ausflug zum Flughafen für ihn und seine Ehefrau wohl eher eine Seltenheit.
Welche Banken es denn in Deutschland gäbe? Am besten wäre die Citybank, ob wir die kennen?
Die informative Taxifahrt endet nach ca. 1 Std. am Kuala Lumpur International Airport. Das Ticket nach Langkawi mit der Air-Asia für sage und schreibe 12 EURO pro Person hatten wir bereits in Deutschland über's Internet gebucht.
Das Flugzeug ist komplett ausgebucht von Einheimischen, darunter sehr viele Familien mit Kindern - kein Wunder bei dem Preis. Beim Betreten des Flugzeuges haben die Familien Vortritt vor den "kinderlosen".

"Heute ist Wäschetag"

"Heute ist Wäschetag"

© Sybille P., 2004
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 19.02.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 19.03.2004
Reiseziele: Malaysia
Taman Negara
Perhentian Islands
Singapur
Der Autor
 
Sybille P. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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