3 Monate Singapur oder Entdecke Südostasien

Reisezeit: August - Dezember 2006  |  von Caro G.

Kuala Lumpur - 16 Stunden Bus in 2 Tagen ...

... fuer 10 Minuten Petronas Towers. Aber wofuer faehrt man sonst auch nach KL (so wird Kuala Lumpur hier genannt), wenn nicht fuer die Twin Towers.

Ja, wir haben uns tatsaechlich gegen das Fliegen und fuer eine Busfahrt entschieden. Allerdings unter der Prämisse, dass diese nur 5.5 Stunden dauern sollte (Aussage des Reisebüros) und nicht 8, wie wir es nun erlebt haben. Das heißt, die Busfahrt an sich waren auch nur 5.5 Stunden. Die restlichen 2.5 Stunden gingen fuer eine Pause und den Zoll drauf.

Gestartet sind wir mit 5 anderen Studenten/Praktikanten am Samstag (02.09.)um 8 Uhr morgens von Singapur. Die Staatsgrenze hatten wir nach 30 Minuten erreicht - Singapur ist ja nicht so groß - und schon hieß es anstehen und warten: 60 Minuten bis wir überhaupt erst mal aus Singapur ausreisen durften und dann noch mal 40 Minuten bis wir die Einreise nach Malaysia geschafft hatten. Neben der Zeit die man im Stau steht, um überhaupt mal mit dem Bus an die Abfertigungshallen fuer uns Passagiere zu kommen, dauert es natürlich auch eine ganze Weile bis man an der Reihe ist, um endlich seinen Pass vorzeigen zu dürfen. Und selbst wenn man selbst schnell durch die Schlangen durchkommt, muss man ja auch noch auf die anderen Mitreisenden warten. Tja, und so kriegt man dann ohne weiteres ein/zwei Stunden herum. Ich kann da wirklich nur sagen: Es lebe die EU!!!

Anstehen bei der Einreise in Malaysia

Anstehen bei der Einreise in Malaysia

Massenabfertigung bei der Ein- und Ausreise - wir warten darauf, dass es endlich weitergeht

Massenabfertigung bei der Ein- und Ausreise - wir warten darauf, dass es endlich weitergeht

Malaysia aus dem Bus - an der Aussicht hat sich die ganzen 6 Stunden nichts geändert. Alles Palmenplantagen mit Ölpalmen.

Malaysia aus dem Bus - an der Aussicht hat sich die ganzen 6 Stunden nichts geändert. Alles Palmenplantagen mit Ölpalmen.

Kurz darauf machten wir dann auch unsere erste und einzige!!! Pause zum Mittagessen an einer malaysischen Raststätte, wo wir es dann auch zum ersten Mal mit den Malaischen "Toiletten" zu tun bekamen. Was sollte es natürlich anderes sein als ein (gefliestes) Loch im Boden mit Wasserschlauch daneben. Wäre ja noch okay gewesen, wenn nicht so viele Fliegen herumgeschwirrt bzw. irgendwelche Viecher herumgelaufen wären.... Also wenn man hier etwas lernt, dann seine Ansprüche herunterzuschrauben und auch mit wenig zufrieden zu sein. Andererseits sehen deutsche Autobahntoiletten ja manchmal auch nicht so apettitlich aus(wenn auch ohne Fliegen und Kakerlaken). Die Autobahn an sich sah übrigens genauso aus wie bei uns.

Toiletten in Malaysia

Toiletten in Malaysia

Um 16 Uhr sind wir dann endlich in Kuala Lumpur angekommen und nach kurzen Zwischenstop in unserem Hostel mussten wir uns erst mal bei dem örtlichen Starbucks stärken.

Anschließend ging es auf den Markt in Chinatown. Mein Einkaufsziel war eine billige Uhr, da meine direkt nach der Landung in Singapur stehen geblieben war. Nach ein bisschen Handeln habe ich dann letztlich eine fuer umgerechnet 2 EUR genommen, die meiner alten ziemlich ähnlich sieht. Mal sehen, wie lange die hält, wobei 3 Monate ja völlig reichen würden. Neben Uhren gab es Unmengen an Taschen, Gürteln, T-Shirts, Schuhen, Schmuck, .... und vor allem natürlich Händler, die sich auf einen stürzten, wenn man ihrem Stand zu Nahe kam. Insgesamt war die Einkaufstour wohl fuer jeden von uns erfolgreich, da wir 7 Leute letztlich die ein oder andere Gucci- und Louis Vuitton-Handtasche, Gucci-Guertel, Boss-Manschettenknoepfe (natürlich alles echt ), ein Kamerastativ und noch einiges anderes gekauft haben.

Chinatown in Kuala Lumpur

Chinatown in Kuala Lumpur

Nach 2.5 Stunden in dem Trubel sind wir dann erst mal zum Essen in einem Straßenrestaurant eingekehrt. Während des Essens wurden wir von einem echt guten Strassenmusiker unterhalten und haben einem Mönch Glücksarmbänder abgekauft. Außerdem hat uns ein betrunkener Deutscher angequatscht, den wir verzweifelt versucht haben, nicht zu beachten. Denn bei näherem hinsehen stellten wir fest, dass nicht nur seine Hose nicht zu war, sondern er auch nichts drunter trug und damit ALLES zu sehen war. Als er dann endlich ging, hat er beim Gehen die Hose dann auch noch komplett verloren. Und das beim Abendessen. Lecker!!!

Der Mönch, dem wir unsere Armbänder abgekauft haben. Sie sollen Glück bringen - sagte zumindest der Mönch

Der Mönch, dem wir unsere Armbänder abgekauft haben. Sie sollen Glück bringen - sagte zumindest der Mönch

Unser Saenger beim Abendessen- Spezialitaet: alle Hits der 80iger

Unser Saenger beim Abendessen- Spezialitaet: alle Hits der 80iger

Diesem Anblick folgte dann aber fuer den Rest des Abends/der Nacht eine großartige Aussicht in der Luna Bar, einer Open Air Bar mit Pool und Blick auf die Petronas Towers. EINFACH GROSSARTIG!!!

Die Luna Bar mit Aussicht auf einen der beiden Petronas Towers

Die Luna Bar mit Aussicht auf einen der beiden Petronas Towers

Am nächsten Morgen hieß es nach vielleicht 4 Stunden Schlaf um 6:30 Uhr aufstehen, um eine Chance auf die Petronas Towers zu haben. Um 7:30 Uhr standen wir dann in der Schlange und um 9:15 Uhr durften wir dann tatsächlich schon rauf (ist wirklich nicht ironisch gemeint). Weiter als bis zur Verbindungsbrücke durfte man aber nicht und mehr als 10 Minuten auf der Brücke waren auch nicht erlaubt - schließlich standen unten ja noch hunderte von anderen Leuten, die auch rauf wollten.

Petronas Towers - wir waren auf der Verbindungsbruecke

Petronas Towers - wir waren auf der Verbindungsbruecke

Neben dieser sehr schönen Seite von Kuala Lumpur gibt es aber auch genug heruntergekomme Stadtviertel und Häuser.

Wohnungen in Kuala Lumpur

Wohnungen in Kuala Lumpur

Anschließend sind wir so noch ein bisschen durch die Stadt gelatscht und haben nebenbei eine Moschee besichtigt, die wir Mädels natürlich nur "verkleidet" betreten durften. Ich denke, dieses Foto spricht fuer sich. War auf jeden Fall sehr lustig, vor allem wenn man bedenkt, dass die Temperatur mal wieder um die 33 Grad betrug.

Regeln für das Betreten der Moschee

Regeln für das Betreten der Moschee

Die Moschee - wie aus Tausend-und-einer-Nacht

Die Moschee - wie aus Tausend-und-einer-Nacht

Um 16 Uhr waren wir dann auch ganz froh (da ziemlich fix und fertig), in unseren Bus steigen zu koennen. Nur noch eine Hürde musste dann genommen werden. Der Busbahnhof. Glaubt mir, so einen asiatischen Busbahnhof muss man auch mal erlebt haben. Chaos pur! Ich war jedenfalls sehr dankbar, dass wir unsere Rückfahrttickets bereits in der Hand hielten, was natürlich wieder mal keinen der engagierten Verkäufer davon abhielt, uns diverse Städtenamen in Malaysia in die Ohren zu brüllen, in die wir ja auch noch hätten fahren koennen.

Die Busse die wir hatten, waren zwar alt, aber sehr bequem. Auf jeden Fall hatte man einen größeren Sitz als im Flugzeug und dazu noch ordentlich Beinfreiheit. Außerdem konnte man die Sitze so verstellen, dass man richtig liegen konnte und da haben die quasi nicht vorhandenen Stossdämpfer des Busses auch schon nichts mehr gemacht. Trotz der Länge der Fahrt war es also wirklich bequem. Und auf der Rückfahrt hat man auch tatsächlich auch noch einen Film zu sehen bekommen - sogar in Englisch: The Fast and the Furious - Tokio Drift (falls das jemandem was sagt).

Letztlich landeten wir nach wieder 6 Stunden Fahrt und 2 Stunden Ein- und Ausreise kurz nach Mitternacht in Singapur. Fazit: Auch wenn das Flugzeug vielleicht schneller gewesen wäre, bin ich doch sehr froh, so eine Bustour mal mitgemacht zu haben. Und: Kuala Lumpur war es auf jeden Fall wert.

© Caro G., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 13. August startete mein Flieger nach Singapur, wo ich die naechsten 3 Monate zusammen mit Carina fuer ein Praktikum weilen werde. Aber natuerlich werde ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mir gleichzeitig ein bisschen vom Rest Suedostasiens anzusehen. Geplant sind also ein paar Wochenendtrips nach Malaysia, Vietnam, Hong Kong, Indonesien und zum Schluss 3 Wochen Urlaub in Thailand. Mal sehen, was ich davon so alles schaffe....
Details:
Aufbruch: 14.08.2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.12.2006
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Indonesien
Hongkong
Vietnam
Der Autor
 
Caro G. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.