2 Große und 2 Kleine in Australien

Reisezeit: September 2006 - August 2007  |  von Mario Prager

Wwoofing II: Mount Elephant

9.April - 5 Tage wwoofen am Mount Elephant

Wir sind bei Jack und Liz am Elephant Pass angekommen. Jack bewirtschaftet die Farm (hauptsächlich Gemüsegarten und fünf nicht legende Hühner oder Hähne). Es hat sich herausgestellt, dass Liz zwar ein Fudge Business hat - sie stellt Schokolade her und verkauft/verschickt sie - das aber in St Marys ist und nicht hier in der Pampa. Abgeschiedenheit hin oder her: Der Blick von hier oben ist einfach Klasse! Man kann die Gipfel vom Freycinet und etliche Strandabschnitte sehen. Ein bisschen kommen wir uns vor wie in den Alpen. Das Grass ist von den Pademelons (kleine gnubbelige Kängeruhs) kurzgefressen. Wenn man aus dem Haus tritt, das von außen wie ein Wellblechschuppen aussieht, steht man vor der Feuerstelle mit den Holzkloben ringsum. Direkt am Haus ist ein wilder Blumengarten, weiter am Hang lang der alte Gemüsegarten mit Obstbäumen, und eine Etage tiefer liegt der neue Gemüsegarten. Aus dem Camper konnten wir zuschauen, wie die Sonne über dem Meer aufging. Kein Wunder, dass dieser Landkreis Break O'Day (Tagesanbruch) genannt wird.

Es gibt noch einen weiteren Wwoofer hier, den Leo. Er ist eigentlich US Amerikaner, lebt aber schon ewig in New South Wales und wwooft sich durch nahezu alle Farmen in Tasmanien. Weil er darüber ein Buch schreiben will.

Unsere Arbeit am nächsten Tag war es, zukünftige Beete vorzubereiten. Im Klartext, Wiese umgraben und in Beete und Wege zu teilen. Aber Jack ist nicht einer von der supergenauen Sorte, also war nach 4 Stunden Schicht im Schacht. Piet und Theo mochten die beiden Männer auf Anhieb und sind ihnen abwechselnd gefolgt, haben Fragen gestellt, Werkzeuge getragen, sich Kostproben aus dem Garten geben lassen... Scheint mir eine ganz andere Art der Schule zu sein!

Arbeiten am folgenden Tag waren "Feuerrisiko reduzieren", was soviel heißt wie Äste aus dem Waldstück am Haus sammeln und auf einen Stapel schichten. Dieses dünne Zeug ist es nämlich, was bei Buschfeuer den Flammen beste Nahrung gibt. Außerdem haben wir bracken fern (Farn, den wir schon bis 1,50 hoch haben wachsen sehen) geschnitten, weggekarrt und als Humusmaterial auf den Komposthaufen geschichtet. Piet und Theo halfen, ein paar Bäume zu pflanzen und die anderen vom Unkraut zu befreien und die Baumschutzfolien zu kontrollieren, neu zu befestigen oder abzumachen, wenn das Gehölz groß genug war, um Wallaby- und Karnickelknabberei zu überleben. Katrin konnte sogar eine Yogastunde mitmachen, da Jack in St Marys Yoga unterrichtet.

Jack hat jeden Abend gekocht, zum Mittag gab's die Reste vom Vortag. Die Jungs liebten seine Gemüseburger, draußen auf dem Holzfeuer gegrillt. Jack und Liz sind nämlich Vegetarier. Mario war aus diesem Grunde ganz froh, nicht allzu lange dort zu leben. Aber trotzdem wir schon nach 5 Tagen wieder aufbrachen, fiel uns der Abschied nicht leicht.

© Mario Prager, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Familie plant einen fast einjährigen Aufenthalt in Australien. Tasmanien ist dabei ein "MUSS" aus arbeitstechnischen Gründen, wo es uns sonst noch hinverschlägt, wird die Zeit zeigen. Flexibilität ist durch einen Camper gewährleistet.
Details:
Aufbruch: 01.09.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.08.2007
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Mario Prager berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.