Mein Reisetagebuch

22.01.2012, Uspallata

Wir beschlossen wieder einmal einen Bus zu nehmen um weiter zu reisen. Zum einen, weil es uns einfacher erschien um aus der Stadt zu gelangen, zum anderen dieser nur 8 Pesos pro Person kostete. Am Terminal buchten wir den Bus nach "Potrerillos". Um die Zeit bis zur Abfahrt zu nützen, setzten wir uns in ein Restaurant um etwas Kleines zu essen. Ich hatte schon vormittags etwas Bauchschmerzen und litt nun nach dem Essen unter Übelkeit. Da mir die bevorstehende Busfahrt nicht geheuer war, nahm ich eine Reisetablette. Mein Unwohlsein legte sich und ich schlief die ganze Fahrt bis wir im kleinen Dörfchen ankamen. Die Umgebung war super schön. Vor uns lag ein blauer See welcher von hohen grün bewachsenen Bergen umgeben war. Leider wurde das Bild von den grauen Regenwolken getrübt. Und wie konnte es nicht anders kommen...: es fing an zu regnen. Wir montierten also unsere Rucksackregenschütze und zogen unsere Regenmäntel an. Hätte das Wetter besser mitgespielt, wären wir vielleicht eine Nacht geblieben. Am Ufer des Sees hatte es nämlich ein Campingplatz und etwas abseits einen kleinen Supermarkt. Wetterbedingt entschieden wir dann aber dirket weiter nach Uspallata zu fahren. Im Regen, mit den schweren Rucksäcken am Rücken, liefen wir den Hügel hinauf um an der Strasse Richtung Chile Autozustoppen. Nach 10 Minuten war mir nicht mehr nach Lachen zu mute. Ich fühlte mich total kaputt und müde und quälte mich diese verdammten Meter hinauf (Einschub: nach unseren späteren Erfahrungen, wohl eine Nebenwirkung der Reisetablette). Als wir jemanden nach dem Weg fragten, meinte dieser, dass die Strasse nach Uspallata unten (woher wir herkamen) abginge...
Um sicher zu gehen fragten wir noch weitere Personen, die zum Glück bestätigten, dass wir am richtigen Ort sind. An der Kreuzung versuchten wir Autos, die in Richtung Chile unterwegs waren, anzuhalten. Nach ca. 20 Minuten kam ein Bus vorbei, welchen wir kurzerhand nahmen. Ich gehe davon aus, dass mich vorallem die Reisetablette extrem müde machte und mich so wieder zum Schlafen brachte. Als mich Kevin in Uspallata weckte, fühlt ich mich total geredert. Gleich neben der Bushaltestelle hat es ein Camping auf welchem wir uns nun installiert haben. Die Nacht kostets lediglich 15 Pesos pro Person. Wir haben zwar keine Küche zur Verfügung, können jedoch an verschiedenen Orten grillieren, haben ab 19.00 Uhr heisses Wasser zum Duschen und können unsere elektronischen Geräte aufladen.

Kevin war sofort Feuer und Flamme für ein abendliches Barbecue. So liefen wir in den Dorfkern (es hat auch hier nur eine Strasse welche mit Läden gesäumt ist) und fanden einen offenen Supermarkt. Nach Peru und Bolivien, wo die Geschäfte dauernd geöffnet hatten, müssen wir uns nun wieder daran gewöhnen, dass sonntags die Geschäfte geschlossen sind. Wir deckten uns mit Fleisch und Gemüse ein und machten uns auf dem Grill ein super Abendessen. Als es langsam einddämmerte, sanken auch die Temperaturen und liesen mich frieren. Nach einer Dusche spielten wir im Zelt Karten, bis uns von der unangenehmen Sitzposition der Rücken schmerzte und wir uns zum Schlafen hinlegten.