Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Cochrane - Caleta Tortel

20.02.12, Cochrane

Wir liesen es heute langsam angehen. Wir schliefen aus und überliesen das Stoppen den gestrigen Kumpanen. Gestärkt liefen wir etwas in Chochrane herum und suchten neue Schuhsohlen für Kevin. Leider wurden wir nicht fündig. Obwohl es bewölkt war, entschlossen wir uns nachmittags den Nationalpark zu besuchen. Wir liefen 4km bis zum Parkeingang und informierten uns bei der Conaf über die Wanderrouten. Da es bereits 14.00 Uhr war, kam für uns nur noch einen Fussmarsch zum Mirador (4h Hin-und Zurück) in Frage. Trotzdem hätten wir 4000 Pesos Eintritt bezahlen sollen. Am Ufer des Lago Cochrane assen wir unsere Sandwiches und entschieden zusammen, den Parkeintritt zu sparen und wieder zurück zu laufen.
Zurück im Dorf setzten wir uns in ein Internetcafé (Bomberos) und skypten mit der Familie in der Ferne.
Abends kochten wir uns ein tolles Reis-Gemüsegericht, sprachen mit den anderen Camper und legten uns frühzeitig zu Bett um morgen zeitig aufzustehen.

21.02.12, Caleta Tortel

Wir standen extra früh auf um die ersten Autostopper bei der Ausfahrt in Richtung Süden zu sein. Leider ging unser Plan nicht ganz auf. Etwa gleichzeitig standen 2 andere Pärchen auf die ebenfalls nach Tortel reisen wollten. Nach einer Dusche fingen wir langsam an unsere Sachen zusammenzupacken und zu frühstückten. Die ganze Zeit über, schauten die anderen zu uns rüber um sicher zu gehen vor uns fertig zu sein. Da wir bereits gestern alles vorbereitet hatten, mussten wir nach dem Frühstück nur noch das Zelt zusammenfalten. Die anderen fühlte sich durch das Zelt im Vorteil und realisierten zu spät, dass wir bereits parat waren. Wir sahen wie sie plötzlich anfingen zu stressen und wie der Wettbewerb "wer ist zuerst an der Hauptstrasse" begann. Um einige Minuten waren wir schneller und suchten uns den besten Platz zum Autostoppen aus. Gute fünf Minuten später kamen dann auch die zwei Brüder. Ein ungeschriebenes Gesezt besagt, das man sich hinter die ersten Stopper stellt um diesen nicht das Auto wegzuschnappen. Nicht so die Chilenen. Wie bereits in Puyuhapi stellten sie sich direkt vor uns hin und fingen ebenfalls an zu Autostoppen. Wir nervten uns riesig und erst recht als auch die anderen zwei Jungs ankamen und sich zu den Brüdern gesellten. Um nicht den gleichen Fehler wie in Puyuhapi zu machen, fingen wir an zu laufen. Die Chilenen hatten nichts Besseres zu tun als schadenfreudig zu lachen. Nach 5 Minuten kamen wir zu einem weiteren Autostopper aus Spanien (Alexis). Er wartete bereits eine Stunde auf ein Auto, wie man sah, ohne Erfolg. Wir sprachen gute 30 Minuten zusammen und liefen danach weiter. Als wir ca. 2 km entfernt warteten, sahen wir irgendwann wie er in einem Auto neben uns vorbei fuhr und uns freundlich zuwinkte. Circa 20 Minuten später hielt dann auch ein Auto für uns. Nach einigen Kilometer setzte er uns ab. Dort warteten wir wieder etwa 30 Minuten bis uns ein Herr den Grossteil der Strecke mitnahm. Er arbeitete in einer Firma die ca. 25 Kilometer von Tortel entfernt war und für die Strassen zuständig sind. Von dort aus liefen wir ca. 2 km bis wir bei der Kreuzung Villa O'Higgins - Tortel ankamen. Wir fingen an unser Thonsandwich zu essen. Als wir die letzten Bissen runtergeschluckt hatten, kam auch schon ein anderer Fahrer des Strassenunternehmens. Er fuhr uns weitere 11km in Richtung Tortel. Auf dem Weg sahen wir Alexis der am marschieren war. Prompt informierten wir den Fahrer, dass es sich um unseren Freund handelt. So hielt er an und nahm auch ihn mit.

12km vor Tortel fngen wir gar nicht erst an auf ein weiteres Fahrzeug zu warten. Wir entschlossen loszulaufen und hoffentlich nicht all zu spät in Tortel anzukommen. Während unserem Marsch fuhr kein einziges Auto neben uns vorbei. Die 2,5 Stunden waren schrecklich. Nicht nur dass wir den schweren Rucksack am Rücken kleben hatten, es stresste mich zudem hinter den zwei schnellen Schrittes vor mir laufenden Herren zu marschieren. Die Strasse und die Natur waren zudem super langweillig. Es handelte sich lediglich um eine steckengerade Strasse wo man das Gefühl hatte, nie am anderen Ende anzukommen. Um 18.00 Uhr kamen wir auf dem Platz in Tortel an. Das Dorf ist am Hangufer des Meeres. Auf dem Platz werden die Autos parkiert. Ab da führen nur noch Holzstege ins ganze Dorf. Man ist ständig am hinauf oder hinunter steigen.

Beim Hauptplatz kamen wir mit einem Deutschen (Benno), einem Israeli (Igal) und einem Chilenen ins Gespräch. Sie haben den ganzen Tag auf ein Auto gewartet, welches sie nach Cochrane mitnehmen würde. Es sei jedoch kein einziges Fahrzeug abgefahren. In Tortel gibt es zwei kostenlose Campingplätze, jedoch beide etwas abgelegen sind. Der Nachteil: es gibt weder Toiletten/Duschen noch eine Küche. Kevin kam mit einem Einheimischen ins Gespräch welcher uns kurzerhand anbot in einer seiner, in Konstrunktion befindende, Cabaña zu übernachten. Da diese nur 5 Minuten vom Plaza entfernt ist und wir so geschützt vor dem Wetter sind, stimmten wir zu. Igal, Benno und der Chilene gesellten sich uns dazu. So bezahlten wir pro Person lediglich 1000 Pesos.
Mit Igal und Benno gingen wir etwas später in ein Restaurant zu Abend essen. Ein grosser Teller mit Lachs, Salat und Reis kostete mich 5000 Pesos.

am Nationalparkeingang in Cochrane

am Nationalparkeingang in Cochrane

Unser zurückglegter Weg bis nach Caleta Tortel

Unser zurückglegter Weg bis nach Caleta Tortel

Abendstimmung in Caleta Tortel

Abendstimmung in Caleta Tortel

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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